Interview mit Karim Morsy zur DJ-Software djay

Redaktion Macnotes, den 22. August 2006
djay - Screenshot
djay – Screenshot

Mit djay haben drei Studenten aus München kürzlich eine voll ausgestatte und unglaublich intuitive DJ-Software veröffentlicht, die zudem noch völlig kostenlos ist. Mittlerweile findet das Programm international Beachtung. Wir haben mit Karim Morsy, einem der drei Entwickler, über das Projekt im Interview gesprochen.

Macnotes:

Wie entstand die Idee zu dem Projekt?

Karim Morsy:

Wir drei haben eine Leidenschaft für Musik und Mac und ich bin seit mehreren Jahren professioneller DJ. Ein Projekt an der TU München, das uns sehr geprägt hat, war „Virtual Symphony Orchestra“ (ein interaktives Dirigier-System), das im Herbst/Winter 2005 in Kooperation mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks realisiert wurde. Hierbei haben wir einschlägige Apple-Technologien wie Core Audio und OpenGL eingesetzt und zu beherrschen gelernt.
Ich hatte bereits zu Beginn meines Studiums einen ersten Prototypen eines Quicktime-basierten DJ-Mixers für OS X geschrieben und nun hatten wir uns zum Ziel genommen unser technisches Know-How zu nutzen, um privat ein wirkliches ausgereiftes DJ-Produkt zu realisieren. Dabei wollten wir nicht nur eine technisch und qualitativ hochwertige Software entwickeln, sondern insbesondere die Kunst des „DJing“ jedem Mac-User zugänglich machen. Das hat unserer Meinung nach zuvor keine Applikation auf dem Mac verwirklicht.

Macnotes:

Warum habt ihr djay gerade für den Mac entwickelt?

Karim Morsy:

Was Audio und Grafik angeht, ist der Mac einfach an unangefochtener Spitze. Die Echtzeit-Effekte und Technologien, die djay einsetzt, sind an der Grenze dessen was heutige (gängige) Rechner im Stande sind zu leisten und unserer Meinung nach wäre das auf keiner anderen Plattform in der Art und Weise möglich. Auch die Integration mit anderen Applikationen ist auf dem Mac einfach reibungslos möglich, aufgrund der sauberen und durchdachten Schnittstellen, beispielsweise über Apple Script.

Macnotes:

Seid ihr mit Traktor nicht zufrieden?

Karim Morsy:

Traktor ist eine ausgezeichnete Software. Sie ist jedoch nur dem Profi-User zugänglich und hat nicht das typische „Look and Feel“ einer Mac-Anwendung, das sich die meisten User wünschen.
Die Herausforderung war es, eine Applikation zu schreiben mit faszinierender „user experience“, die der Großteil aller Mac-Nutzer bedienen kann, die aber dennoch technologisch und von den Features her auf hohem Niveau ist und dem DJ flexible Möglichkeiten lässt.

Macnotes:

Wie sehen die Pläne für die Zukunft von djay aus?

Karim Morsy:

Wir planen u. a. einige Updates. Genaue Auskünfte können wir momentan leider nicht geben. Nur so viel: Es wird noch Einiges an Überraschungen geben!


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