WWDC 2007: Tagebuch #5

ml, den 13. Juni 2007
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Heute war der erste volle Konferenztag. Um 9 Uhr ging es mit einer Session über die Entwicklung von Kernel-Modulen und Treibern los. Seit Mac OS X Tiger bietet Apple spezielle Kernel-Schnittstellen an, die die konkreten Mechanismen verbergen und dafür sorgen sollen, dass nicht mit jeder neuen Kernel-Version die Treiber neu geschrieben oder angepasst werden müssen, weil sich intern etwas geändert hat. Diese Idee wird in Leopard auf weitere Bereiche ausgedehnt und soll für mehr Kompatibilität über unterschiedliche Systemversion hinweg sorgen.

In der zweiten Session heute, ging es um den Startprozess eines (Intel-)Macs – „From Power on to Login“. Vereinfacht gesagt, läuft der Boot-Prozess in 4 Phasen ab, die sich anhand der Bildschirmanzeige unterscheiden lassen. Das EFI zeigt zunächst den grauen Startbildschirm an und spielt den Startsound ab. Sobald das Apple-Logo angezeigt wird, hat der Bootloader die Kontrolle übernommen. Dieser bereitet den Computer auf den Start des Kernels vor. Sobald der kreisförmige Fortschrittsanzeige zu sehen ist, läuft der Kernel und führt seinerseits Initialisierungen aus. Danach werden die Programme im User-Space gestartet und der Bildschirm wechselt auf einen blauen Hintergrund.

Etwas weniger Low-Level waren am Nachmittag die Sessions zu Core Animation. Damit lassen sich mit Hilfe von 1 1/2 Zeilen zusätzlichem Programmcode animierte Benutzeroberflächen erzeugen. Apple hat hier für das Cocoa-Framework ein sehr einfaches aber mächtiges Interface entwickelt, das es unglaublich einfach macht, Animationen in seine Programme einzubauen. Leider kann ich an dieser Stelle keine weiteren Details berichten, da ich an die NDA von Apple gebunden bin.

Interessanter Fakt, den ich heute am Rande erfahren habe: Die neue Oberfläche von OS X Leopard macht noch einen sehr unfertigen Eindruck. Der Grund dafür ist, dass die neue Oberfläche erst vor drei Wochen in die Leopard-Builds aufgenommen wurde. Vorher gab es Apple-intern eine in Schwarz gehaltene Oberfläche. Damit wollte man anscheinend verhindern, dass im Vorlauf der Konferenz Details an die Öffentlichkeit dringen bzw. die undichten Stellen schnell identifizieren.


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