Test: Einsteigen in Xcode

ml, den 1. Juli 2007
Xcode
Xcode

Die Entwicklungsumgebung Xcode wird von Apple seit Mac OS X 10.3 „Panther“ kostenlos jeder Betriebssystemversion beigelegt und lädt damit jeden ein, selbst Hand anzulegen. Wer bisher diesen Schritt nicht gewagt hat, der findet in dem Buch „Einsteigen in Xcode“ einen Einstieg in die Software-Entwicklung mit der aktuellen Xcode-Version 2.4. Wir haben es getestet.

Der Autor Fritz Anderson, selbst Macintosh-Entwickler der ersten Stunde, richtet sein Buch nicht nur an neugierige Anfänger, sondern auch an erfahrene Entwickler, die eine Einführung in die Entwicklungswerkzeuge von Mac OS X wünschen und an Xcode-Nutzer, die ihre Techniken vervollständigen möchten.

In dem Buch wird nicht das Programmieren, eine Programmiersprache oder die Verwendung der Cocoa-Frameworks von Mac OS X präsentiert. Vielmehr konzentriert es sich vollständig auf die Verwendung der Xcode-Tools. Dazu zählen neben der IDE auch der Interface Builder.

Inhalt

„Einsteigen in Xcode“ ist in zwei große Teile eingeteilt, die sich auf 25 Kapitel verteilen. Im ersten Teil behandelt Fritz Anderson zunächst viele Grundlagen, die vom ersten einfachen Xcode-Projekt, über Versionskontrolle, bis hin zu Cross-Entwicklung (Stichwort Universal Binary für Power-PC- und Intel-Macs) reichen. Die einzelnen Kapitel werden von einem Beispielprojekt begleitet. Damit man sich nicht in endlosem Abtippen von Quellcode verliert, liegt dem Buch eine Begleit-CD bei, auf der sich die kompletten Projektverzeichnisse finden und damit die Konzentration auf die eigentlichen Techniken erleichtern.

Um Einsteigern den Weg durch das Buch zu erleichtern, geht Fritz Anderson im ersten Teil des Buchs auf viele grundlegende Techniken der Programmierung unter Mac OS X ein. Dazu zählen z. B. das Model-View-Paradigma, Controller, Data-Bindings und Bundles. Jedem dieser Themen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, so dass man ohne Kenntnisse von Cocoa den Zugang dazu findet.

Von Programmieren gern ignoriert, aber bei ernsthaft betriebener Softwareentwicklung unerlässlich, ist Versionskontrolle. Erfreulich daher, dass sich Fritz Anderson in einem Kapitel diesem Thema widmet und beschreibt, wie man selbst ein (CVS-)Versionskontrollsystem einrichtet und anschließend ein Xcode-Projekt aus Xcode heraus damit verwalten kann. Leider geht er nur auf das veraltete CVS ein und beschreibt nicht, wie man z. B. SVN mit Xcode integrieren kann. Zumindest weist er darauf hin, dass Xcode neben CVS auch SVN und Perforce unterstützt.

Dient der erste Teil des Buchs dazu, Einsteiger in die Welt der Mac-Programmierung einzuführen, geht es im zweiten Teil darum, die Werkzeuge besser kennenzulernen und auszunutzen. Dafür wird erklärt, wie das Xcode-Projektfenster organisiert ist und wie es sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Jeweils ein Kapitel richtet sich an Umsteiger von entweder Code-Warrior oder „make“-basierten Projekten. Fritz Anderson geht in diesem Teil ausführlicher auf das Debugging von komplexen Projekten ein, beschreibt spezielle Eigenschaften von Xcode, wie z. B. ZeroLink und Predictive Compilation. Am Ende wird das vermittelte Wissen noch einmal in einem komplexen Projekt durchgespielt.

Fazit

„Einsteigen in Xcode“ von Fritz Anderson ist logisch aufgebaut. Um das Ziel zu erreichen, sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Anwender anzusprechen, ist das Buch in zwei Teile eingeteilt. Fortgeschrittene Anwender können sich gleich dem zweiten Teil zuwenden und ihre Fähigkeiten mit den Apple-Entwicklungswerkzeugen verbessern.

Das Buch ist sehr praxisnah angelegt, was durch die Kapitel-begleitenden Beispielprojekte unterstrichen wird. Positiv hervorzuheben ist, dass sämtliche Beispielprojekte auf der Begleit-CD zu finden sind und damit die Konzentration auf das Wesentliche erleichtern. Somit ist das Buch eine gelungene Einstiegshilfe für Ein- und Umsteiger, die sich mit der Welt der Mac-Programmierung vertraut machen möchten.


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