Apple warnt vor iPhone-Unlock

Alexander Trust, den 25. September 2007
iPhone auf der MacWorld 2007
iPhone auf der MacWorld 2007

In einer Pressemitteilung warnt Apple iPhone-Kunden eindringlich davor, das Gerät mittels der bekannten Hack-Lösungen vom SIM-Lock zu befreien.

Apple warnt, dass Nutzer, die nicht-autorisierte Modifikationen an der Software ihres iPhones vornehmen würden, gegen die Software-Lizenzbestimmungen verstoßen würden und deshalb die Garantie ihrer iPhones hinfällig würde.

Firmware-Update angekündigt

Die Warnung wurde verbunden mit der Ankündigung eines Software-Updates für das iPhone (höchstwahrscheinlich Versions-Nummer 1.1.1), das noch in dieser Woche erscheinen soll und unter anderem den Zugriff auf den mobilen iTunes Store sowie die internationalen Sprachdateien mitbringen dürfte. Dieses Update ändert offensichtlich nicht nur die eigentliche iPhone-Systemsoftware, sondern auch die Modem-Firmware (Baseband), die für die Verbindung zum Handynetz zuständig ist und beim Entfernen des SIM-Lock modifiziert wurde.

Wer also ein entsperrtes iPhone sein eigen nennt, sollte mit dem kommenden Firmware-Update auf jeden Fall warten, bis zweifelsfrei geklärt ist, dass es keine Probleme macht. Außerdem empfiehlt es sich sicherheitshalber, in den iTunes-Einstellungen die Option „Automatisch nach Updates suchen“ zu deaktivieren – so kann man nicht versehentlich den Update-Button erwischen.

Erica Sadun von TUAW hat unterdessen eine Anleitung veröffentlicht, wie sich der Unlock rückgängig machen lässt. Selbst mit einem auf diese Weise „zurückgesperrten“ iPhone sollte man beim Firmware-Update allerdings Vorsicht walten lassen und im Zweifel besser andere das Versuchskaninchen spielen lassen.

Katze schlägt zurück

So ärgerlich Apples Ankündigung ist, überraschen dürfte sie niemanden. Schließlich sagte Steve Jobs erst jüngst voraus, dass das „Katz- und Maus-Spiel“ weitergehe. Denn Apple verdient nicht nur am iPhone, sondern auch an der Exklusiv-Bindung an die Neztbetreiber. Zwischen 10 und 40 Prozent des Gesprächs- und Datenumsatzes, so munkelt man. Da ist es nur logisch, dass Apple ein durchaus ausgeprägtes Eigeninteresse hat, die besagte Exklusivität zu gewährleisten, so bitter das für den freiheitsliebenden Kunden sein mag. Auch hier gilt eben: Apple ist schon lange kein Techno-Hippie-Projekt mit Piratenflagge und Weltverbesserungs-Visionen mehr, sondern ein milliardenschweres, börsennotiertes Unternehmen. Und Aktionäre wollen in erster Linie Kurs- und Gewinnsteigerungen.


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