Test: iMac (4. Generation)

ml, den 21. Oktober 2007
iMac
iMac

Nachdem Apple am 7. August auf einem Special-Event die vierte Generation des iMac und die neuen iLife- und iWork-Pakete vorgestellt hatte, stellten wir fest: „The Mac is back“. Inzwischen hatten wir den neuen iMac zum Test in der Redaktion. Apple stellte uns das 24-Zoll-Modell mit einem mit 2,4 GHz getakteten Core 2 Duo Prozessor zur Verfügung.

Als Hauptspeicher standen 1 GB RAM zur Verfügung und die Festplatte fasste 320 GB. Die Grafikkarte (ATI Radeon HD 2600 PRO) kann auf 256 MB Videospeicher zurückgreifen. Kontakt zur Außenwelt kann der iMac entweder über eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, WLAN (Draft-N) oder über Bluetooth 2.0 EDR aufnehmen.

Der iMac wurde in einem etwa 65 x 60 cm großen Karton geliefert. Das lässt auf recht imposante Außenmaße des 24 Zoll iMac schließen. Zudem bringt der iMac fast 15 KG auf die Waage.

Lieferumfang

Der iMac wird mit Apples neuer Aluminium-Tastatur geliefert. Die standardmäßige (kabelgebundene) Mighty Mouse wirkt daneben ein wenig fehl am Platz. Ansonsten finden sich in der Kiste noch die Apple Remote Fernbedienung, zwei Installations-DVDs für das System und zusätzliche Software, die obligatorischen Apple-Aufkleber, das Benutzerhandbuch sowie ein schwarzes Mikrofasertuch zum Abwischen und Putzen des iMacs.

Erscheinungsbild

Hat man den iMac einmal aus seinem Karton gehievt und auf dem Schreibtisch platziert, so muss man ihn erstmal auf sich wirken lassen. Dabei sollte man darauf achten, nicht zu nah vor dem Gerät zu sitzen, denn die Größe des Displays ist einfach gigantisch.

Der neue iMac verwendet für das Gehäuse Aluminium und Glas. Die Rückseite des Geräts besteht aus matt-schwarzem Kunststoff, damit WLAN und Bluetooth störungsfrei funktionieren können. Das Display wurde hinter eine Glasscheibe verbannt. Die Glasfläche ist größer als das eigentliche Display und verfügt über einen schwarzen Rand. Der Standfuß des iMac ist ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Die Auswahl der Materialien verleiht dem iMac ein sehr wertiges Aussehen.

Die Verarbeitung ist tadellos. Keine Spalten oder Ritzen. Der Rechner steht fest und sicher auf seinem Standfuß. Um die Neigung des Displays zu verändern genügt der kleine Finger, um es in die gewünschte Neigung zu bringen.

Inbetriebnahme

Beim Anschließen des iMac offenbart sich wieder Apples Liebe zum Detail. Statt an der Rückseite eine schnöde Buchse für den Kaltegerätestecker zu verbauen, hat man sich entschieden diese etwas vertieft in das Gehäuse einzulassen und ringsherum eine kreisrunde Platte auszusparen. Der Stecker verfügt über eben diese Platte und passt sich perfekt in des Gehäuse ein. Von außen wirkt das ganze als ob das Netzkabel fest im iMac angeschlossen ist.

Die Tastatur wird an einem der drei freien USB-Anschlüsse angeschlossen. Die Maus findet am in der Tastatur integrierten USB-Hub Anschluss. Eine andere Möglichkeit besteht nicht, da das Kabel der Mighty Mouse nur gefühlte 20 cm lang ist.

Ein Druck auf den Einschaltknopf auf der Rückseite des Geräts (unten links) macht den iMac innerhalb von 25 Sekunden einsatzfähig. Anschließend sprang gleich die Softwareaktualisierung an und offerierte mir das Apple Tastatur Update. Sollte ein Computer nicht schon mit der Software ausgeliefert werden, die für seinen Betrieb notwendig ist?

Der iMac ist im Betrieb absolut flüsterleise. Selbst bei voller Auslastung sind die Lüfter kaum zu hören. Erst bei sehr genauem Hinhören ist ein leises Rauschen auszumachen.

Display

Das Display stellt 1920 mal 1200 Pixel dar und bietet damit reichlich Arbeitsfläche für Anwendungen, die mit vielen Paletten usw. arbeiten. Der Bildschirm ist homogen ausgeleuchtet, jedoch fällt die Helligkeit an den Rändern leicht ab. Die Farben bleiben bei großen Blickwinkel-Unterschieden stabil. Die Helligkeit des Displays ist sehr hoch und erlaubt das Weiterarbeiten selbst bei direktem Einfall von Sonnenlicht.

Durch die vor dem Display montierte Glasplatte wird das Display zu einem sogenannten Glossy Display. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander und grenzen manchmal schon an Glaubenskriege. Fakt ist, dass durch den Glossy-Effekt die Farben knackiger und kontrastreicher als auf einem „normalen“ Display dargestellt werden. Spiegelungen auf der Glasoberfläche sind kein Thema, es sei denn man setzt sich mit dem Rücken zum Fenster und fokussiert die Spiegelungen bewusst mit den Augen. Fairerweise muss man aber sagen, dass bei einem solchen Szenario auch bei „normalen“ Displays Spiegelungen auftreten.

Störend an dem Display des Testgeräts fielen zwei tote Pixel auf. Leider macht Apple keine Angaben zur Pixelfehlerklasse der Displays, so dass man nicht weiß, ob dies ein Grund zur Reklamation ist.

Geschwindigkeit

Bevor es um nackte Zahlen zur Geschwindigkeit des iMac geht: Der Rechner bietet für alle Lebenslagen genug Rechenpower. Die gefühlte Rechengeschwindigkeit ist enorm. Für Benchmarkfans habe ich „enorm“ durch den aktuellen Cinebench 10 und durch Xbench 1.3 ausgemessen.

Im Cinebench OpenGL erzielt der iMac 5074 Punkte, im Cinebench Single CPU 2608, und beim Cinebench Dual CPU 4881. Bei Xbench 1.3 liefert die Software 142,13 Punkte als Ergebnis.

Das im iMac verbaute Double-Layer-Superdrivelaufwerk brennt eine 2.5GB große DVD (inkl. Verifikation) in knapp 14 Minuten.

Tastatur

Die neue Tastatur im Aluminium-Design sieht nicht nur schick aus, sondern schreibt sich sehr angenehm. Wer schon an Apples Notebook-Tastaturen gewöhnt ist, der findet sich sofort zurecht. Jemand der mehr Tastenhub mag, benötigt sicher etwas Eingewöhnungszeit.

Durch das geschlossene Design kann die Tastatur nicht mehr mit Staub, Krümeln oder anderem Schmutz verdrecken. Ein klarer Fortschritt zu der Vorgänger-Tastatur, die schnell den Spitznamen „Krümelschublade“ weg hatte. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt. Apple-Fans werden vermutlich dem von der Apfeltaste verbannten Apfel nachtrauern. In der Tastatur ist wieder ein USB-Hub mit zwei Anschlüssen integriert, so dass sich die Maus z. B. direkt an der Tastatur anschließen lässt. Bei der mitgelieferten Mighty Mouse ist das auch nötig, denn das Kabel der Maus ist mit ca. 25 cm extrem kurz geraten.

Hardware

Obwohl eingangs die Hardwarekonfiguration des iMac genannt wurde, ist an dieser Stelle noch eine Ergänzung notwendig. Die im iMac verbaute Grafikkarte wird von Apple als ATI Radeon HD 2600 Pro angegeben. In Windows Vista wird allerdings eine ATI Mobility Radeon HD 2600 XT mit 256 MB Videospeicher und 400 MHz Takt angezeigt. Eine Vergleichsmessung mit Cinebench unter Windows war nicht möglich, da Vista beim Benchmark regelmäßig abstürzte. Den Grund dafür konnte ich nicht finden. Der Unterschied zwischen beiden Varianten ist zum einen die Unterstützung von GDDR4-Speicher durch die XT-Variante und zum anderen höhere Taktfrequenzen des Grafikprozessors und des Speicherbuses bei der XT-Variante.

Besonders einfach gestaltet sich beim neuen iMac der Wechsel des Hauptspeichers. An der Unterseite wird einfach eine kleine Blende abgeschraubt und schon hat man Zugriff auf die beiden Speichersockel. Es lassen sich dann bis zu 4GB Hauptspeicher verteilt auf zwei 2GB-Riegel verbauen.

Fazit

Der iMac in der 4. Generation ist ein rundum guter Rechner. Er bietet für alle Lebenslagen genug Rechenkraft, das Gerät ist sauber verarbeitet und das Design macht auf dem Schreibtisch schon mächtig was her. Ärgerlich sind lediglich die zwei toten Pixel im Display. Ansonsten hat mich der iMac insbesondere durch seinen geräuscharmen Betrieb und das riesige Display beeindruckt. Wenn man also den Platz auf seinem Schreibtisch hat, sollte man zum 24-Zoll-Modell greifen.


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