Webkit 3: Was ist neu?

ml, den 19. November 2007
Safari
Safari

Für viele Benutzer dürfte die bedeutendste Änderung mit OS X 10.4.11 der neue Safari 3 sein. Das Webkit-Team hat jetzt in einem Blog-Eintrag die aus ihrer Sicht 10 wichtigsten Verbesserungen vorgestellt.

Webkit ist der Unterbau von Safari und in Mac OS X für die Darstellung von HTML- und XML-Inhalten verantwortlich, so z. B. im Help Viewer. Zahlreiche Anwendungen verwenden ebenfalls das Webkit für die Darstellung, so z. B. der beliebte Chat-Client Adium.

Bereit für das Mitmach-Web

Im heutigen Mitmach-Web sind vom Browser mehr Qualitäten gefragt als nur die Möglichkeit eine Webseite darzustellen. So wurde in das Webkit die Möglichkeit integriert, Texte zu bearbeiten, um Anwendungen wie z. B. WordPress, Google Docs, GMail und Blogger voll zu unterstützen. Eine kleine Demo zeigt die Möglichkeiten.

Parallel zu den Editierfunktionen wurde die Geschwindigkeit von Javascript verbessert. Viele Webseiten setzen die AJAX-Technologie ein, mit der Teile einer Webseite asynchron bei Bedarf nachgeladen werden können. AJAX basiert auf Javascript und eine gute Javascript-Performance ist essentiell. Gegenüber Safari 2 hat die Geschwindigkeit im Schnitt um den Faktor 2 zugenommen. Zudem wurde an der Darstellungsgeschwindigkeit gearbeitet, so dass Webseiten von Safari 3 jetzt schneller dargestellt werden.

Neue Technologien

Mit dem Support für das SVG-Format skalierbarer Vektorgrafiken bietet das Webkit 3 die Möglichkeit Grafiken in einer XML-Syntax zu beschreiben und direkt ohne Umwege über ein Plugin in Safari darzustellen.

Ebenfalls neu in Webkit 3 ist XPath. XPath ist eine vom W3C standardisierte Abfragesprache, mit der sich bestimmte Elemente in einer Webseite finden lassen. XPath wird z. B. in bestimmten AJAX-Frameworks eingesetzt.

Fürs Auge

Mit dem neuen Webkit ist es nun außerdem möglich Formular-Elementen ein eigenes Aussehen zu verpassen. Die Standard-Aqua-Elemente gibt es zwar weiterhin, aber mit Hilfe von CSS lassen sich alle Elemente an das Design der Webseite anpassen.

Die Webkit-Entwickler haben ebenfalls angefangen, Teile des CSS3-Standards zu implementieren. So kann Text zukünftig mittels CSS in einen zweispaltigen Satz gefügt werden. Funktionen wie z. B. Textschatten sind Webkit-spezifische Erweiterungen und es ist fraglich, ob sie sich in großem Stil durchsetzen werden.

Für Entwickler

Ein Problem älterer Webkit-Versionen war die manchmal mangelhafte Kompatibilität mit aktuellen Webseiten. Webkit mochte sich zwar an Webstandards halten, doch leider tun das viele Webseiten nicht und so kam es häufig zu Problemen mit der Darstellung und Funktionalität. Deshalb haben die Webkit-Entwickler zwei Werkzeuge entwickelt, mit denen Webdesigner ihre Webseiten „debuggen“ können: Drosera und Web Inspector. Drosera ist ein Javascript-Debugger, der selbst zu 90% mit HTML und Javascript entwickelt wurde, und damit ein eindrucksvolles Beispiel der Möglichkeiten heutiger Webtechnologien.

Fazit

Der dritte große Versionssprung bringt für das Webkit in vielen Bereichen Verbesserungen. Neben den hier vorgestellten größeren Änderungen wurden unzählige Bugs behoben und weitere Funktionen implementiert. Das trotz gestiegenen Funktionsumfangs die Geschwindigkeit weiter zugenommen hat, ist sehr erfreulich und dürfte für weiteren Aufwind des Webkits sorgen.


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