Test: Apple Wireless Keyboard (2007)

Alexander Trust, den 22. November 2007
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Fast wäre sie untergegangen, bei all dem Trubel ums iPhone: Apples neue Drahtlos-Tastatur stand in den letzten Tagen bei uns im „Testlabor“ (bestehend aus einem handelsüblichen Schreibtisch und einem Mac mit Bluetooth-Schnittstelle) und musste zeigen, ob sie mehr kann, als gut aussehen.

Design

Das Wireless Keyboard ist heißer Anwärter auf einen IF Design Award und sämtliche weiteren Preise für Produktdesign. Für diese Prognose muss man sich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, es genügt ein Blick auf das Gerät, das aus einem einzigen Stück Aluminium gefertigt, einen halben Zentimeter dünn und unverkennbar die Handschrift von Jonathan Ive trägt.

Aber nicht nur das große Ganze begeistert, auch in den Details überzeugt das Design: Der Ein-/Aus-Schalter an der rechten und der Verschluss für das Batteriefach an der linken Seite bestehen aus gebürstetem Aluminium und sorgen damit für zusätzlichen Glamour. Das Batteriefach dient gleichzeitig als Aufsteller, um der Tastatur einen sanften Neigungswinkel zu geben. Über eine winzige LED, die nur im aktiven Zustand zu sehen ist, zeigt die Tastatur den Verbindungsstatus an.

Die Gummifüße auf der Unterseite sorgen für festen Halt auf fast allen Unterlagen. Sie sind nicht nur aufgeklebt, sondern fest verankert. Wer jemals ein iBook besessen hat, wird das zu schätzen wissen.

Setup und Installation

Die mitgelieferten Batterien eingeworfen, in den Systemeinstellungen unter „Tastatur und Maus“ im Reiter „Bluetooth“ ein neues Gerät hinzugefügt, den Pairing-Code auf der Tastatur eingegeben und fertig. Einmal verbunden, verhält sich das Wireless Keyboard, wie man es von Apple erwartet. Kein Konfigurieren nötig, einfach drauf los schreiben. Die Tastatur verfügt zudem über einen intelligenten Energiesparmodus und ist auf Tastendruck blitzschnell wieder verfügbar.

Der Ein/Aus-Schalter ist besonders geschickt gelöst: Man muss ihn etwas länger gedrückt halten, um das Gerät tatsächlich auszuschalten. So wird ein versehentliches Ausschalten verhindert, denn positionsbedingt stößt man insbesondere beim Sofa-Einsatz ab und an gegen den Schalter, ohne dies zu beabsichtigen.

Funktion

Der Formfaktor der Tastatur wirkt sich vor allem beim Schreiben längerer Texte positiv aus: Durch die extrem flache Bauweise können die Hände nahezu ohne Anwinkeln auf der Tastatur ruhen. Was sich eher unspektakulär anhört, ist in der Praxis tatsächlich ein unschätzbarer Vorteil. In Sachen Ergonomie liegt das Wireless Keyboard also ganz weit vorne.

Beim Schreibgefühl und Komfort ist das Bild nicht ganz so rosig. Die Tasten haben (wie schon beim MacBook) einen sehr geringen Hub, das heißt die Taste legt beim Drücken nur eine äußerst geringe Strecke zurück. Das ist mindestens gewöhnungsbedürftig, insbesondere wenn man noch Apples rustikale Desktop-Tastaturen aus den 80er und 90er Jahren in Erinnerung hat. Der Druckpunkt ist allerdings sehr genau.

Die Funktionstasten wurden beim neuen Wireless Keyboard stark aufgewertet. Neben Tasten für Helligkeit und Lautstärke gibt es nun Regler für Medienprogramme (z. B. iTunes oder iPhoto) sowie Dashboard und Expose. Zusammen mit den kompakten Abmessungen und in Verbindung mit Front-Row wird die Tastatur damit zum idealen Begleiter für den Wohnzimmer-Mac.

Abstriche muss man allerdings machen, wenn man die Tastatur am Schreibtisch einsetzt. Ein Nummernblock fehlt leider und lässt sich nicht über eine Funktionstaste zuschalten, wie man es von Laptops gewöhnt ist. Die Enter-Taste ist zu klein geraten. Wer nicht nur äußerst sporadisch Zahlen eintippen muss, der sollte sich den Kauf sehr gut überlegen.

Fazit

Apples neue Drahtlos-Tastatur ist ein nahezu perfektes Produkt – aber wegen des fehlenden Nummernblocks leider keine vollwertige Tastatur. Für den Einsatz in Verbindung mit einem Wohnzimmer-Mac ist das Wireless Keyboard dagegen ideal geeignet. Wer sich dieser Einschränkung bewusst ist, findet ein Gerät, das keine nennenswerten Schwächen aufweist. Punkten kann die Tastatur insbesondere durch die flache, besonders sehnenschonende Bauweise. Der geringe Tastenhub ist gewöhnungsbedürftig, betrifft aber sämtliche Tastaturen der neuen Generation aus Cupertino. Der Preis von 79 Euro ist sicher kein Schnäppchen, geht angesichts der Material- und Verarbeitungsqualität aber in Ordnung.


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