Test: Fone2Phone

ml, den 15. Februar 2008
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Der neueste Sprössling aus der nova-media-Familie ist die Software Fone2Phone. Auf der diesjährigen Macworld wurde das Produkt sogar mit dem Mac Observer Editors Choice Award ausgezeichnet. Im Macnotes-Test musste Fone2Phone zeigen, was es leistet und welche Stärken und Schwächen das Programm hat.

Zielgruppe

Fone2Phone richtet sich an iPhone und iPod touch Besitzer. Das Programm dient zum Transfer der auf einem Mobiltelefon gespeicherten Daten (Kontakte, Bilder, Musik, Videos und Termine) auf den Mac. Fone2Phone ist quasi eine Daten-Einbahnstraße vom Telefon zum Mac, denn eine Übertragung auf ein anderes Telefon ist mit dem Programm nicht möglich.

Oberfläche

Die Oberfläche von Fone2Phone präsentiert sich a la Pixelmator in modernem Schwarz. Kleiner Schönheitsfehler: die Default-Einstellung für Aqua-Elemente (blau oder grau) wird ignoriert und es wird standardmäßig grau ausgewählt. Bildelemente und Beschreibungstexte sind mit einem Spiegeleffekt versehen, was bei Bildern zwar nett aussieht aber für Text eher überflüssig ist, da wohl die Wenigsten flüssig Spiegelschrift lesen können.

Ansonsten macht die Oberfläche einen gefälligen Eindruck und wirkt nicht überladen.

Bedienung

Beim Bedienkonzept setzt Fone2Phone auf einen modalen Dialog. Ein solch starres Bedienkonzept ist eigentlich seit Jahren überholt und zwängt den Anwender bei der Benutzung des Programms auf einen vorgegebenen Weg. Möchte man sich z. B. einfach mal im Programm umschauen ohne Daten von einem Mobiltelefon zu übertragen, dann muss man zuerst immer sein Telefon mit Fone2Phone verbinden.

Der Benutzer wird wie von einem Assistenten durch den Datenübertragungsvorgang geführt. Zunächst sollte man Bluetooth am Mac und am Telefon aktivieren. Das Programm scannt dann nach vorhandenen Telefonen und erkennt gleich, um welchen Typ es sich handelt und welche Daten übertragen werden können. An dieser Stelle hat der Benutzer noch die Möglichkeit bestimmte Daten (z. B. Kontakte) vom Kopiervorgang auszunehmen. Dann startet der Kopiervorgang und hat mana auf seinem Telefon z. B. eine größere Sammlung an Musikdateien, so kann man getrost eine Tasse Tee trinken gehen.

Die vom Telefon kopierten Daten werden den entsprechenden Apple-Programmen auf dem Mac zugeordnet. Photos landen in einem neuen iPhoto-Album und Musik- und Videodateien werden in eine iTunes-Abspielliste eingeordnet. Dabei wird von Fone2Phone nicht überprüft, ob die Mediadateien evtl. schon in der Bibliothek vorhanden sind. Hat man also Musik aus seiner iTunes-Bibliothek auf das Mobiltelefon kopiert, so findet man sie danach doppelt in seiner Bibliothek vor. Das liegt daran, dass die Daten im Verzeichnis ~/Library/Application Support/Fone2Phone als Paket gespeichert werden.

Fazit

Nach Abschluss des Tests stellt sich die Frage, wen nova media mit Fone2Phone ansprechen will. Das Programm wird damit beworben, dass man ganz einfach Daten vom Mobiltelefon auf den Mac übertragen kann. Diese Aufgabe absolviert Fone2Phone ohne Probleme. Die Bedienung wird in ein schönes Interface mit einer nicht mehr ganz aktuellen modalen Bedienung verpackt und ist durch die assistentengesteuerte Führung intuitiv.

Doch mehr als Daten vom Telefon auf den Mac zu übertragen beherrscht Fone2Phone nicht. Um z. B. die von seinem alten Telefon übertragenen Musikdateien auf das iPhone oder den iPod touch zu übertragen, muss in iTunes die entsprechende Abspielliste mit zur Synchronisation ausgewählt werden. Damit beschränkt sich die Funktion von Fone2Phone mehr oder weniger auf die Backup-Funktion. Dafür ist das Programm aber mit knapp 20 Euro zu teuer.

Fragwürdig ist z. B. das Kopieren der Kontakte vom Mobiltelefon, denn üblicherweise werden diese bereits über iSync mit dem Adressbuch synchronisiert. Ärgerlich ist, dass Mediadateien in den entsprechenden Bibliotheken von iTunes und iPhoto dupliziert werden. Hier wünscht man sich mehr Intelligenz des Programms. Wünschenswert wäre es, wenn Fone2Phone die von ihm angelegten Alben bzw. Abspiellisten wieder auf das Mobiltelefon zurück synchronisieren könnte. Denn dann hätte man einen echten Mehrwert und nicht das bittere Gefühl 20 Euro für ein Programm mit stark begrenztem Einsatzgebiet ausgegeben zu haben.


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