CERN gibt libwww heute vor 15 Jahren frei

ml, den 30. April 2008
Screenshot des NeXT-Browsers und -Editors
Screenshot des NeXT-Browsers und -Editors, Bild: CERN

Die Entwicklung des World Wide Web ist untrennbar mit der Firma NeXT verbunden. Die kaufte 1996 schließlich Apple. Aus dem Betriebssystem der Firma, NeXT Step genannt, ging schließlich Mac OS X hervor. Auf einem NeXT-Rechner wurden 1990 auf der Microcosm-Konferenz am europäischen Kernforschungszentrum CERN der erste Webserver, Webbrowser und Webeditor von Tim Berners-Lee vorgestellt.

Das WWW ging auf ein Projekt aus dem März 1989 zurück, in dem Tim Berners-Lee ein Hypertext-System vorschlug. Mit dem sollten sich Informationen leicht über das Internet übertragen lassen. Ursprünglich als System zum Informationsaustausch für Physiker gedacht, erhielt das System im Mai 1990 den Namen World Wide Web. Im gleichen Jahr entstand unter der URL http://info.cern.ch die erste Website.

libwww, oder der erste Webserver

Parallel zum ersten NeXT-Browser entstand unter dem Namen libwww der erste Webserver am CERN. Dort überlegte man die Software für 100 bis 200 Schweizer Franken zu verkaufen. Jedoch stellte man schnell fest, dass man über keine geeignete Infrastruktur verfügte, um Software zu verkaufen und der Aufbau einer entsprechenden Abteilung schien nicht lohnend genug. Kurz zuvor stellte Tim Berners-Lee einen Antrag, libwww ohne jegliche Lizenzauflagen veröffentlichen zu dürfen. Sie ist es bei Ergebnissen physikalischer Tests Tradition.

Entsprechend erhielt Tim Berners-Lee heute vor 15 Jahren am 30. April 1993 die Erlaubnis, libwww ohne Einschränkungen freizugeben. Die gute Nachricht wurde sofort in den Newsgroups alt.hypertext und comp.sys.next, sowie auf der Mailingliste www-talk veröffentlicht. Die Veröffentlichung bewirkte einen zusätzlichen Schub bei der ohnehin beginnenden Popularisierung des WWW.

Und der Rest ist Web-Geschichte …


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