Test: o2 Surf-Stick

Redaktion Macnotes, den 1. Mai 2008
Der O2-Surfstick
Der O2-Surfstick, Bild: Macnotes

Immer und überall online. Was Mitte der Neunziger noch wie Science-Fiction klang, ist dank Hotspots und UMTS-Netz heute fast schon selbstverständlich. Sämtliche Netzbetreiber bieten inzwischen einigermaßen erschwingliche USB-Sticks mit integriertem UMTS-Modem an. Mit dem Surf Stick von o2 haben wir eines dieser Geräte in den letzten Wochen auf Alltagstauglichkeit am Mac getestet.

Hardware

Hinter dem Surf-Stick von o2 verbirgt sich das Modell E-169G der Firma Huawei. Mit dem chinesischen Telekom-Ausrüster arbeitet o2 seit kurzem auch beim Netzausbau zusammen. Das Gerät unterstützt GPRS/EDGE-Verbindungen in allen vier GSM-Frequenzbereichen (Quadband), außerdem HSDPA über UMTS mit bis zu 7,2 MBit pro Sekunde.

Der Stick hat die Größe einer Kaugummi-Packung und lässt sich z. B. am MacBook Pro nutzen, ohne dass der benachbarte MagSafe-Anschluss blockiert wird. Am MacBook Air wird es dagegen eng – da hilft nur der beherzte Griff zum Taschenmesser. Alternativ kann man das mitgelieferte Verlängerungskabel nutzen.

Software

o2 liefert gleich zwei Software-Lösungen für den Surf-Stick mit. Auf dem Stick befindet sich das Programm „Mobile Connect“. Trotz mehrfacher Versuche gelang es uns allerdings nicht, mit Mobile Connect eine Verbindung aufzubauen.

Gut, dass o2 mit dem Connection Manager schon seit Jahren eine eigene Software zur Internet-Einwahl am Mac anbietet. Die liegt auch dem Surf-Stick auf CD bei. Einmal installiert, genügt das Einstecken des Surf-Sticks und ein Klick auf „Verbinden“. Zunächst weigerte sich die Software zwar, den verbrauchten Traffic anzuzeigen. Mit einem Update auf die neueste Version (2.1) war aber auch dieses Problemchen behoben.

Netz- und Verbindungsqualität

Auf der o2-Website finden sich unterschiedliche Angaben zur maximalen Verbindungsgeschwindigkeit. Mal ist von 7,2 MBit, mal nur von der Hälfte die Rede.

Des Rätsels Lösung: Während der Surf-Stick hardwareseitig zwar HSDPA-Verbindungen mit bis zu 7,2 Mbit/s unterstützt, bietet das o2-Netz derzeit maximal 3,6 Mbit/s. In der Praxis konnten wir in Städten wie Münster oder Köln rund 2,5 MBit/s messen. Das entspricht in etwa einem handelsüblichen DSL-Anschluss.

Gerade dort, wo man mangels WLAN-Hotspots darauf angewiesen wäre (in ländlichen Gegenden, im Zug etc.), weist das UMTS-Netz von o2 aber leider häufig noch klaffende Löcher auf. Dann bleibt nur die quälend langsame GPRS-Verbindung – das „mobile Surf-Vergnügen“ hält sich dabei in Grenzen.

Bekanntlich können o2-Kunden zwar auch das besser ausgebaute Netz von T-Mobile nutzen. Leider gilt dies aber nur dann, wenn das o2-Netz nicht verfügbar ist. Anders gesagt: Selbst wenn man im T-Mobile-Netz eine UMTS-Verbindung hätte, muss man ggf. mit GPRS vorlieb nehmen, so lange ein o2-Funkmast in der Nähe ist. Ein manuelles Wechseln des Netzes ist nicht möglich.

Der Tarif zum Surf-Stick schlägt mit 25 Euro pro Monat zu Buche, enthalten sind 5 Gigabyte Datentransfer. Das ist durchaus akzeptabel, leider bindet man sich aber für 24 Monate – in Zeiten von stetig fallenden Mobilfunk-Preisen eine Entscheidung, die gut überlegt sein will.

Fazit

Punkten kann der Surf Stick mit seiner kinderleichten Bedienbarkeit: Einstecken, lossurfen – einfacher geht es nicht. Da, wo man mit HSDPA-Empfang gesegnet ist, leistet der Surf-Stick hervorragende Dienste. In ländlichen Gegenden gibt es bei o2 aber leider noch zu viele weiße Flecken auf der UMTS-Landkarte. So rückt uns der Surf Stick zwar einen Schritt näher ans „überall online“ heran, aber eine echte Alternative zum stationären DSL-Anschluss ist er – wenn überhaupt – nur für Großstädter.


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