SVN-Repositories verwalten mit Versions

ml, den 5. Juni 2008
Versions
Versions, Screenshot

Subversion ist das Standard-System, wenn es um das Thema Versionsverwaltung geht. Apples Entwicklungsumgebung Xcode bringt u. a. auch Unterstützung für Subversion mit. Doch diese Integration eignet sich eher für Projekte, die mit Xcode realisiert werden. Zudem sollte man sich bereits mit Subversion auskennen. Wir stellen die Software „Versions“ vor, mit der das deutlich besser ist.

Einen neuen, graphischen Ansatz geht Versions von Made By Sofa. Die Firma ist u. a. für das Brenn-Tool Disco bekannt. Statt ein Subversion-Repository über die Kommandozeile zu verwalten, bietet Versions eine schöne graphische Oberfläche von der sich alle Aufgaben erledigen lassen. Damit richtet sich Version sowohl an Einsteiger in die Versionsverwaltung als auch an fortgeschrittene Benutzer. Aktuell gibt es Versions als bis zum 30. Juni lauffähige Beta-Version, die wir uns näher angeschaut haben.

Oberfläche

Die Oberfläche von Versions ist schlicht gehalten und neigt daher nicht dazu den Benutzer von seiner eigentlichen Aufgabe abzulenken. Auf der linken Seite befindet sich ein Browser-View, in dem sich alle mit Versions verwalteten Repositories befinden. Verbindung zu Subversion-Systemen kann Versions über alle bekannten Protokolle von file:// über http:// und https:// sowie ssh:// aufnehmen.

Hat man ein Repository eingerichtet, so kann man es ähnlich wie in einem Finder-Fenster in Listendarstellung durchsuchen. Eine Zeitleiste zeigt die letzten 10 Commit-Nachrichten an. Standardmäßig wird von Versions immer der HEAD-Zustand des Repositories angezeigt. Über eine Auswahlliste die auf Wunsch alle vorhergehenden Revisionen auflistet, lassen sich auch ältere Zustände des Repositories anzeigen.

Checkout, Diff und History

Über das Menü von Versions lassen sich beliebige Teile des Repositories in eine lokale Arbeitskopie auschecken. Lokale Arbeitskopien werden als Unterverzeichnisse des Repositories in der linken Seite des Fensters angezeigt.

In der Listendarstellung lässt sich zu jeder Datei die History anzeigen. Bei Bedarf kann man auch gleich die Unterschiede zwischen unterschiedlichen Versionen einer Datei anzeigen lassen. Dazu greift Versions auf das von Apple den Entwicklerwerkzeugen beigelegte Programm File Merge zurück. Dieses zeigt graphisch sehr schön an welchen Stellen in einer Datei Änderungen vorgenommen wurden.

Über Menübefehle stehen alle Funktionen die SVN bietet bereit. Hat man eine Datei in seiner Arbeitskopie modifiziert, so kann man sich z. B. vor dem Commit zunächst die Änderungen anzeigen lassen. Auch Konflikte lassen sich auf diese Weise lösen.

Fazit

Versions ist ein feiner graphischer Client für die Verwaltung von Subversion-Repositories, der bereits jetzt über einen großen Funktionsumfang verfügt. Gerade Einsteiger werden es mit Versions leicht haben, in die Welt der Versionsverwaltung einzusteigen. Aber auch erfahrene Anwender werden die schlanke Benutzeroberfläche und die graphischen Werkzeuge zu schätzen wissen. Gerade wenn man unterschiedliche Arbeitskopien des gleichen Projekts gleichzeitig verwalten muss, kann Versions eine große Hilfe sein. Kurzum: mit Versions ist Versionsverwaltung so einfach wie noch nie.

Versions verlangt mindestens nach Mac OS X 10.4.9, wobei der Entwickler Mac OS X 10.5.2 empfiehlt. Die App liegt als Universal Binary für PowerPC- und Intel-Macs vor. Wir warten gespannt auf die fertige Version 1.0, die dann einem unserer gewohnt ausführlichen Tests unterzogen werden wird.


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