.Mac für 49 Euro: Wie kam es dazu?

tl, den 26. Juni 2008

In der vergangenen Woche machten einige Käufer bei der Bestellung von .Mac ein Schnäppchen. Eine URL kursierte im Internet (z. B. im fscklog, bei macuser.de, apfelquak und admartinator), die es ermöglichte den Apple-Onlinedienst zum Schnäppchenpreis von nur 49 Euro zu ordern.

Verwirrung herrschte dann aber, als die Bestellbestätigung per E-Mail eintrudelte. Dort wurden 59 Euro berechnet. Einige Käufer reklamierten das und erhielten prompt eine Gutschrift über 10 Euro. Der Preis ist auch deshalb so interessant, weil .Mac zur Zeit eigentlich regulär noch 99 Euro kostet. Nach dem Übergang zu MobileMe wird es für 79 Euro zu haben sein.

Eigene Mac-E-Mail-Adresse

Die Käufer sicherten sich praktisch im letzten Moment noch eine der begehrten E-Mail-Adressen mit der Endung „mac.com“. Genau 72 Stunden nach der Veröffentlichung wurde das Angebot wieder eingestellt. Die Apple-Hotline im irischen Cork wurde daraufhin mit Anfragen bombardiert. Sie gab fast monoton immer wieder die Antwort, dass dieses Angebot nicht mehr verfügbar sei und man MobileMe für 79 Euro vorbestellen könne.

Was wie ein Sonderangebot aussah, war in Wirklichkeit ein Fehler im System. Seitens Apple äußerte man sich weder in Cupertino noch in München zu dem vermeintlichen Schnäppchen. Unsere Informationen stammen von einem Apple-Mitarbeiter der verständlicherweise anonym bleiben möchte (Name ist der Redaktion bekannt). Wie kam es also dazu?

Paketpreis mit Mac

Apple bietet Käufern eines Macs zum Vorzugspreis den Onlinedienst .Mac an. Der Sonderpreis gilt nur im Paket mit einem neuen Computer. Eine Einzelorder zum Schnäppchenpreis sollte daher nicht funktionieren. Ein Kunde nahm dieses Angebot wahr und bestellte das Bundle.

Auf der Rechnung listet Apple für jedes Produkt die Teilenummern einzeln auf. So auch für die Position .MAC (BC847). Der findige Käufer schrieb die URL zum Apple Store so um, dass man den Onlineservice separat und ohne zusätzlichen Kauf eines Macs bestellen konnte.

URL führt ins Intranet

Makaber: Laut Aussage unseres Informanten endete der Link direkt im Apple-Intranet. Einmal im Netz machte dieser Link auf diversen Apple-Seiten die Runde. DotMac fand bei tausenden von Bestellern rasenden Absatz. Zum Ärger von Apple. Wie uns der Mitarbeiter sagte, schaltete sich sowohl das Headquarter in London als auch Cupertino ein und stoppte den Kaufrausch nach zwei Tagen.

Auch wenn dies keine gewollte Marketingofferte war, zeigt es doch, dass .Mac (respektive MobileMe) durchaus bei den Usern im Fokus steht und bei einem „richtigen“ Preis Apple regelrecht „aus den Händen gerissen“ wird. Vielleicht denkt man in Cupertino aufgrund dieses kleinen Fauxpas zukünftig noch einmal über die Preisgestaltung nach.


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