Test: Things auf dem iPhone

sm, den 16. Juli 2008
Things auf dem iPhone
Things auf dem iPhone, Screenshot

Zeitgleich mit dem Start des App Store gab es auch die beiden Platzhirsche im Bereich der GTD- Applikationen, Things und OmniFocus in einer speziellen Version für iPhone und iPod touch verfügbar. Things gibt es derzeit zum Einführungspreis von 7,99 Euro im App Store. Wir haben die Software ausprobiert und verraten Euch unser Testergebnis.

Struktur: Projekte und Aufgaben

Wenn Ihr Things startet, landet Ihr in der Hauptansicht. Die erlaubt die Navigation zu den einzelnen Kategorien Inbox, Today, Next, Someday, Projects und Logbook. Das Logbuch speichert alle abgeschlossenen Aufgaben und Projekte. Es ist zu Beginn eines Projekts recht uninteressant.

Alle anderen Menüpunkte erklären sich anhand des Namens fast von selbst. „Projects“ beinhaltet alle Projekte. Unter „Someday“ legt Ihr Aufgaben ab, die keine hohe Priorität haben bzw., die Ihr nicht bis zu einem bestimmten Datum erledigen müsst. Im Bereich „Scheduled“ landen Aufgaben, die Ihr an einem bestimmten Tag in der Zukunft erledigen müsst. Innerhalb von „Next“ schließlich sollten sich alle Aufgaben befinden, die man als nächstes erledigen möchte.

Die beiden Kategorien „Today“ und „Inbox“ stellen eine kleine Ausnahme der starren Kategoriezuordnung dar. In der Inbox sollten sich alle Aufgaben befinden, die Ihr noch keiner anderen Kategorie oder einem Projekt zugeordnet habt. Der wohl wichtigste Bereich innerhalb von Things ist die „Today“-Ansicht. Dort seht Ihr alle heute anstehenden Aufgaben, unabhängig von ihrem eigentlichen Speicherort.

Neben dem Namen der Aufgabe oder des Projekts könnt Ihr alle Einträge natürlich auch mit einer Deadline und zusätzlichen Notizen versehen. In der Desktop-Applikation von Things kommen an dieser Stelle noch die „Tags“ hinzu, die in der mobilen Variante jedoch (noch) fehlen.

Inbox und Today

Die Inbox ist für alle Aufgaben gedacht, die Ihr (noch) keinem Projekt und keiner der Kategorien zugewiesen habt. Sie ist ideal dafür, um eine Aufgabe schnell zu verfassen und sie dann zu einem späteren Zeitpunkt entsprechend detailliert in das „Getting Things Done“-System einzupflegen.

Nur ist die Inbox eben auch lediglich ein temporärer Aufenthaltsort für Aufgaben. Es ist nicht möglich Aufgaben daraus auch in der „Today“-Ansicht aufzulisten.

Tags

Leider sucht man die Möglichkeit der Schlagwort-Vergabe in Things auf dem iPhone vergebens. Die außerdem aus der Desktop-Applikation bekannten „Areas“ vermisst man auf dem iPhone ebenso. So ist man im Moment dazu gezwungen, seine Aufgaben entweder einem Projekt zuzuordnen oder einer der anfangs erwähnten Kategorien.

Neben dem Wunsch, Aufgaben zu taggen bleibt auch die Frage, wie diese Funktion in die vorhandene Applikation eingebunden werden kann. Das einfache Taggen einer Aufgabe sollte dabei nicht das Problem darstellen, eher wie man die Auswahl bestimmter Tags darstellt. Denn die Nutzung von Schlagworten macht recht wenig Sinn, wenn man Einträge nicht auch danach filtern kann.

Synchronisation mit dem Mac

In der aktuellen Version von Things ist noch keine Möglichkeit zur einfachen Synchronisation zwischen iPhone und Mac integriert. Dieses grundlegende Feature soll aber mit einem der kommenden Updates nachgeliefert werden. Bis dahin muss man damit leben, dass man seine Aufgaben entweder doppelt einpflegt oder zwei getrennte To-Do-Listen betreibt.

Im täglichen Gebrauch ist es ziemlich nervig, alle Aufgaben der Mac-Version per Hand auf das iPhone zu kopieren. Daher ist es ratsam bis zum Release der Synchronisation zwei getrennte To-Do-Listen zu betreiben und nur spezielle Aufgaben auf das iPhone zu übernehmen.

Fazit

Things auf dem iPhone bzw. dem iPod touch macht einen sehr ausgereiften und stabilen Eindruck. Die Applikation ist ihrem großen Bruder auf dem Mac nachempfunden. Daher stellt die Bedienung und Navigation für Benutzer der Mac-Version keine Hürde dar. Neulinge sollten dank dem schlichten und aufgeräumten Design, sowie den Icons mit hohem Wiedererkennungswert auch keine Probleme bei der Bedienung haben.

Things ist für mich das Paradebeispiel einer gelungenen iPhone-Applikation und einer vorbildlichen Portierung einer Mac-Applikation. Es überzeugt optisch und in der Bedienung. Beim Funktionsumfang muss die App aber noch nachbessern. Es fehlen mindestens die Möglichkeit zur Synchronisation mit der Mac-Version und die Vergabe von Schlagworten. Sollten diese beiden Features in einer kommenden Version noch nachgereicht werden, steht einer Wertung mit voller Punktzahl nichts im Wege. Bis dahin vergeben wir dreieinhalb von fünf Macs.


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