Jobs vs. FireWire: USB 2 sei Quasistandard bei HD-Camcordern

rj, den 17. Oktober 2008
MacBook Pro (10/2008)
MacBook Pro (10/2008), Bild: Apple

TUAW geht von der Echtheit einer Mail aus, die ein verärgerter User von Steve Jobs erhalten haben will. In dieser begründet Jobs lakonisch die Entscheidung, keine FireWire-Anschlüsse mehr in der neuen Macbook-Reihe zu verbauen.

„Actually, all the new HD camcorders of the past few years use USB 2.“ (Steve Jobs)

Ob nun tatsächlich „alle“ neuen HD-Camcorder USB2 verwenden, sei dahingestellt. Fakt wird sein, dass die Kaufentscheidung zahlreicher Videofilmer, ob Hobbyist oder Profi, mit der Firewire-Unterstützung steht und fällt. Im Unterschied zu Rechnern anderer Hersteller ist das Nachrüsten eines Firewire-Anschlusses auf den Mac-Modellen teuer bis unmöglich.

Nun hat Apple mit dem Abschneiden alter Zöpfe der Computerwelt schon mehrfach einen echten Dienst erwiesen – viel wurde diskutiert um die „legacy-freien“ PCs, Apple hatte sie gebaut und damit serielle Schnittstellen und ähnliche Altlasten endlich aufs Altenteil geschickt, ganz zu schweigen vom diskettenlosen ersten iMac. Ob hier eine ähnliche Aufräumaktion stattfindet, über die man sich bei anfänglicher Skepsis später freuen wird? Gründe zu Zweifeln gibt es genug.

Einer natürlich die technischen Vorteile von Firewire gegenüber USB – keine Prozessorlast, hohe Übertragungsraten und hohe Marktdurchdringung eben im Semi- und vollprofessionellen Bereich, beispielsweise.

Und gerade der letzte Punkt dürfte sich als Stachel im Fleisch herausstellen – Apple wurde stets mit der professionellen Arbeit im Medienbereich assoziiert, und das Wegfallen einer verbreiteten und technisch überlegenen Schnittstelle wird hier einigen Lack abkratzen. Dass man ausgerechnet in diesem Bereich nun User einer Mac-Produktlinie vor verschlossenen Türen stehen lässt, ist man nicht unbedingt gewohnt. Denn die Rede ist eben nicht vom Äquivalent einer überalterten und technisch schlicht überholten Technologie wie magnetische 3,5″-Wechselmedien.

Wenn es denn darum geht, die „Consumer“- und „Professional“-Bereiche schärfer voneinander abzugrenzen: das scheint Apple in der Tat geschafft zu haben. Die Frage wird nur sein, zu welchem Preis. Und die beantwortet Steve in seiner knappen Antwort nicht.


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