iPhone 3G und „Added SIM Devices“

Redaktion Macnotes, den 24. Oktober 2008
iPhone 3G
iPhone 3G, Bild: Apple

Das iPhone 3G ist ein Objekt der Begierde geworden. Viele gehen Wege es vom Netlock zu befreien, ohne zu wissen dass sie sich damit eventuell strafbar machen. Warum? Nun das liegt daran wie diese SIM-Karten (Turbo SIM, YESSIM etc.) ihren Dienst im iPhone verrichten.

Zuerst muss man allerdings verstehen wie das Netzwerk, das uns die Telefondienste bereitstellt, funktioniert, bzw. wie wir uns dort einloggen nachdem wir unsere PIN eingegeben haben.

IMEI und IMSI

Es sind in einem Mobiltelefon zwei sehr wichtige Nummern hinterlegt. Zum einen die IMEI, zum anderen die IMSI. Die IMEI dient dazu, jedes Endgerät eindeutig zu identifizieren. Sie ist fest im Gerät gespeichert. Die IMSI dient wiederum der eindeutigen Identifizierung eines jeden Netzteilnehmers und ist auf der jeweiligen SIM-Karte gespeichert. Beide Nummern sind einmalig.

Die IMSI setzt sich zusammen aus dem Mobile Country Code (MCC / 3 Zeichen), sowie dem Mobile Network Code (MCN / 2-3 Zeichen) und der Mobile Subscriber Identification Number (MSIN / maximal 10 Zeichen).

Diese Nummern werden immer dann weitergegeben, wenn ein Teilnehmer sich in sein Netzwerk „einbuchen“ möchte. Der Fachmann spricht von einem Handover oder Handshake. In diesem Vorgang werden dem Netzwerk die IMEI sowie die IMSI gesendet. Die Daten werden dann vom System überprüft und der Teilnehmer in eine von drei Listen eingeordnet, die festlegen, ob er telefonieren kann, angerufen werden oder gar nichts darf.

Added SIM Devices

Und genau an dieser Stelle setzen die sogenannten „Added SIM devices“ an. Um das Baseband eines iPhones nutzen zu können senden diese dem Gerät, sobald es die IMSI verlangt, die MCC 001 sowie die MNC 01 und versetzen so das Baseband in den Testmodus. Das iPhone 2G hat hier dann noch mal ein zweites mal nach der Nummer gefragt, um diese dann an den Netzbetreiber zu übermitteln und das Gerät einzubuchen. Hier kam dann auch die Stärke der Added SIMs zum Tragen, die blitzschnell über den Chip schalten konnten, welche IMSI wann benötigt wird.

Das iPhone 3G hingegen fragt nur einmal und puffert diese Nummer dann einfach. Kommt es also zum Handover wird schlichtweg die falsche Nummer an den Provider übergeben. Die IMSI, die das iPhone 3G dann weitergibt, kann das Netzwerk nicht verarbeiten und geht erstmal von einem Roaming-Kandidaten aus. Zum anderen wird das Handover immer wieder und wieder von der Unit gesendet und führt so zu einem Overhead Traffic. Denn das Netz kann ja nichts mit der IMSI anfangen. Hier kommt es nun zu einer Kettenreaktion, das Netz sucht nach großen Veranstaltungen in der Nähe bzw. sieht in einer Datenbank nach. Staumeldungen etc. werden abgefragt. Und die nebenliegenden Zellen verstärken die Sendeleistung automatisch.

Zum anderen verschleiert man noch seine Identität und macht sich damit auch nach geltendem Recht strafbar. Ob bisher ein Mobilfunkbetreiber ernst gemacht hat und eine Strafanzeige gestellt hat, ist mir nicht bekannt.

IMEIs auf schwarzer Liste

Wenn man sich diese Dinge nun mal betrachtet, ist es dann verwunderlich, dass ein Netzbetreiber eine IMEI abstellt bzw. auf die schwarze Liste setzt?

Und da viele Betreiber Global Player sind, kann man davon ausgehen, dass eine solche IMEI sich auf vielen Blacklists wiederfinden lässt.

Ich möchte damit keinesfalls vom Kauf eines iPhones abraten, sondern nur darauf hinweisen, kurz darüber nachzudenken, ob es nicht besser ein freies Gerät sein soll.

Das kauft man in den Ländern ein, wo es das iPhone ohne SIM- oder Netlock zu kaufen gibt. Die Geräte kosten dort in der Regel mehr Geld, sie ersparen einem aber Ärger.


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