Parallels Desktop für Mac 4.0

ml, den 11. November 2008
Parallels - Logo
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Parallels kündigte heute die sofortige Verfügbarkeit der deutschen und englischen Version von Parallels Desktop für Mac 4.0 an. Mit über 50 neuen Funktionen, verbesserter Windows-Integration und verbesserter Geschwindigkeit geht die nächste Produktversion an den Start. Wir konnten bereits einen Blick auf die finale Version werfen und stellen euch die wesentlichsten Neuerungen kurz vor.

Übersichtlichere Oberfläche

Auf den ersten Blick glänzt Parallels Desktop 4.0 mit einer deutlich übersichtlicheren Oberfläche. Das beginnt schon bei der Installation des Programms, denn der Installer überprüft bei vorhandener Internetverbindung zunächst die Version und lädt ggf. vorhandene Aktualisierungen vor der Installation herunter.

Die virtuellen Maschinen werden jetzt in einer zentralen Ansicht dem sog. VM-Verzeichnis angezeigt. Über das VM-Verzeichnis lassen sich neue VMs anlegen oder vorkonfigurierte sog. Virtual Appliances herunterladen. Neben über 40 Windows- und Linux-Varianten kann Parallels Desktop für Mac 4.0 auch Leopard/Snow Leopard Server in einer virtuellen Maschine ausführen. Erfreulich ist, dass Parallels Desktop 4.0 virtuelle Maschinen jetzt auch als sog. Bundle anlegt. Damit erscheinen sie im Finder als einfache Datei und lassen sich bequem kopieren.

Führt man eine VM im Fenstermodus aus, so verfügt das Fenster jetzt über die standardmäßige OSX-Werkzeugleiste mit der sich die VM bedienen und konfigurieren lässt. Vorbildlich ist, dass sich VMs jetzt auch im laufenden Betrieb konfigurieren lassen. Lediglich bei Hardwareänderungen muss man noch einen Neustart durchführen.

Über die bekannten Ansichten Fenstermodus, Coherence und Vollbild hinaus bietet Parallels Desktop eine vierte Ansicht, den sog. Modality View. Im Modality View wird das Fenster einer VM auf etwa Briefmarkengröße verkleinert und schwebt über allen anderen Fenstern. Damit kann man z. B. die Vorgänge in einer VM überwachen, ohne dass sie durch ihren Platzverbrauch auf dem Bildschirm stört und ist damit insbesondere für VMs die eh oft im Hintergrund laufen geeignet.

Für Windows-VMs die im Coherence-Modus laufen, können die Icons aus dem System Tray in der Mac-Menüleiste angezeigt werden. So kann die Taskleiste auf Wunsch auch komplett ausgeblendet werden und steht nicht mehr störend über dem Mac-Dock. Windows-Benachrichtigungen können auf Wunsch und sofern installiert über den Benachrichtigungsdienst Growl angezeigt werden.

Eher an Systemadministratoren, die viele VMs erstellen müssen, gerichtet ist die Template-Funktion. Aus einer beliebigen VM lässt sich zu jedem Zeitpunkt ein sog. Template anlegen. Aus diesem Template lassen sich dann neue VMs erzeugen, die alle die gleiche Konfiguration wie die Template-VM haben.

Mehr Geschwindigkeit

Parallels Desktop stand in der Vergangenheit wegen seiner gegenüber Konkurrenten geringeren Geschwindigkeit oft in der Kritik. Das soll der Vergangenheit angehören, denn angeblich soll Parallels Desktop bis zu 50 Prozent schneller als sein Vorgänger laufen. Dazu beitragen dürfte die Unterstützung für bis zu 8-Core CPUs. Zudem wurde die Graphikausgabe optimiert. Eine Technik namens Overcommit erlaubt zudem die Ausführung von mehr VMs als dem Host-Rechner als Ressourcen zur Verfügung stehen. So kann man z. B. einer VM 8GB RAM zuweisen, obwohl nur 4GB installiert sind. Dabei ist allerdings zu beachten, dass durch das Paging massive Geschwindigkeitseinbrüche zu erwarten sind.

Bessere Integration

Wie bei VMWare Fusion 2.0 auch, hat Parallels die Integration von Mac-Host und Windows-Gastsystem stark verbessert. Mit Hilfe des sog. Shared Profiles lassen sich die eigenen Mac-Ordner auf die entsprechenden Windows-Verzeichnisse (Eigene Dateien) abbilden. Zudem lässt sich konfigurieren welche Anwendungen für welche Dienste gestartet werden sollen. So kann man z. B. festlegen, das bei einem Klick in der VM auf eine URL automatisch Safari gestartet und die Seite geöffnet wird.

Unter dem Stichwort Integration lassen sich auch die neuen Import-Funktionen zusammenfassen. Mit Hilfe des Transporters ließen sich schon in den Vorversionen physische Rechner in eine VM migrieren. Jetzt kann Parallels Desktop auch virtuelle Maschinen von VMWare und VirtualBox importieren.

Zusatztools

Mit Parallels Desktop wird eine 1 Jahreslizenz für Kaspersky Internet Security mitgeliefert, die man auf Wunsch in seiner Windows-VM installieren kann. Mit Acronis True Image Home und Acronis Disk Director werden zwei weitere Lösungen mitgeliefert mit denen sich u. a. inkrementelle Backups von VMs erstellen lassen.

SDK und iPhone

Für Parallels Desktop gibt es auch diesmal wieder ein SDK, mit dessen Hilfe sich VMs steuern lassen. Eine Verwendung des SDKs präsentiert Parallels diesmal gleich selbst und stellt im App Store eine kostenlose iPhone-Applikation zur Steuerung von VMs zur Verfügung. Das Programm zeigt ein Live-Bild der laufenden VM an und ermöglicht es VMs zu beenden.

Fazit

Die Neuerungen von Parallels Desktop 4 sehen sehr interessant aus. Viele der von uns in unserem Test angesprochenen Kritikpunkte wurden beseitigt. Genaueres wird der Einsatz in den nächsten Wochen zeigen, den wir euch dann gewohnt ausführlich in einem Test präsentieren werden.

Parallels Desktop für Mac 4.0 kostet in der Vollversion wie der Vorgänger 79,99 Euro. Ein Upgrade von älteren Version belastet das Budget mit 39,99 Euro. Neu im Programm ist eine 5er-Lizenz des Programms, die mit 319,95 Euro zu Buche schlägt. Edu-Kunden müssen 64,99 Euro berappen. Das Programm ist ab sofort z. B. über Gravis verfügbar.


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