Apple erforscht austauschbare Batterien: Bald für iPhone oder iPod?

rj, den 10. Februar 2009
Patentskizze zeigt Apples Idee von modularen Akkus in unterschiedlichen Geräten
Patentskizze zeigt Apples Idee von modularen Akkus in unterschiedlichen Geräten, Bild: USPTO/Apple

Nicht nur auswechselbare Batterien, sondern quasi eine komplette Batterie-Infrastruktur, in der geräteübergreifend Ladestände und notwendige Akkuwechsel angezeigt werden, scheint eines der aktuellen Forschungsgebiete bei Apple zu sein. Apple-Patente weisen auf eine intelligente Ladetechnik hin, die austauschbare Batterien auch für iPhone, iPod und Co. nahelegen. Nötig wäre es: neben der regelmäßig verärgerten Nutzern droht auch eine EU-Verordnung am Horizont, die Apples aktuelle Akkueinbautechnik in Frage stellt.

In insgesamt drei Patenten wird eine Infrastruktur beschrieben, in der in einer vernetzten Umgebung Akkus ihre Ladestände kommunizieren, gegebenenfalls über einen Rechner aufgeladen oder eben auch bei Bedarf gewechselt werden. In den angeführten Beispielen tauchen Geräte wie drahtlose Mäuse und Tastaturen sowie auch Mobiltelefone auf, die mit verschiedenen intelligenten Universalbatterien ausgestattet sind. Diese sind in der Lage, mit dem angeschlossenen Gerät die Entladestromstärke zu kommunizieren und mit einem potentiellen Stromversorger Ladezeiten, -stärken und -dauer auszuhandeln sowie mit Akkulebenszeit optimierenden Ladezyklen zu arbeiten.

Interessant ist die Aussage, dass fast entladene Batterien anfordern, geladen oder eben ausgetauscht zu werden – was eine Tauschbarkeit durch den Nutzer nahelegt. Am Ende des Lebenszyklus einer Batterie wird der Nutzer automatisch mit Informationen versorgt, wo er den passenden Akku nachbestellen kann.

Bei Appleinsider ist man vorsichtig mit Schlussfolgerungen, an anderer Stelle schließt man aus der „Universalakku“-Lösung auf dessen Austauschbarkeit, ohne die das Funktionieren der Akkus in verschiendenen Geräten auch wenig Sinn ergeben würde. Das wiederum weist auf ein zukünftiges iPhone hin, für das man gegebenenfalls noch den Akku aus der Funkmaus als Ersatzstromquelle in die Tasche packen kann.

Das klingt einerseits nach einer praktischen, nutzerfreundlichen Lösung. Andererseits muss sich Apple gegebenenfalls auch zügig etwas in dieser Richtung einfallen lassen, denn die EU sieht Geräte mit nicht vom Nutzer auswechselbaren Akkus nicht gerne. Eine EU-Richtlinie sieht vor, dass Käufer Akkus und Batterien aus ihren Geräten einfach separat vom Gerät entsorgen können, was den heimischen Akkuwechsel unumgänglich machen würde.

Alternativen? Stationäres Laden ja, Batteriewechsel bei manchen Geräten (sprich iPhone, iPod) nein – ebenso ein denkbares Szenario, in dem das intelligente Akkumanagement der Zukunft statt der Wechselbenachrichtigung eben die Meldung ausspuckt, dass das Handy für den anstehenden Akkuwechsel zu einem autorisierten Appletechniker gebracht werden sollte. Und eine Ausnahmeregelung für Mobilgeräte wird sich in den nationalen Umsetzungen der Batterierichtlinie sicher auch einrichten lassen – dann nimmt Apple eben gleich das ganze Gerät zurück, beispielsweise. Aber irgendwie praktischer klingt die Universal-Akkulösung durchaus.


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