Cydia Store öffnet die Pforten für Jailbreak-iPhones

rj, den 9. März 2009
Cydia Store
Cydia Store, Screenshot

Der „alternative App Store“ hat geöffnet. Mit dem alternativen Installer Cydia können die Entwickler von Applikationen für iPhones mit Jailbreak nun auch Geld verdienen. Registrieren kann man sich bislang via Facebook und Google, Bezahlabwicklung macht amazon.com und – in Bälde – auch Paypal. Eine erste Testapplikation zum Preis von einem Dollar ist bereits im Shop erhältlich.

Intuitiv? Es geht – man merkt der Lösung durchaus an, dass sie im Wissen um die kinderleichte Abwicklung des Einkaufsvorgangs im App Store entwickelt wurde. Der Cydia-Shop verzichtet auf die händische Erstellung eines eigenen Useraccounts für den Store und nimmt mit den Logindaten für Facebook oder Google vorlieb. Der Shopaccount entsteht durch die Verknüpfung mit dem jeweiligen Facebook- oder Google-Account, dieser muss man nach Eingabe der Zugangsdaten zustimmen. Anschließend ist noch ein Login zu überwinden, denn der Bezahlvorgang wiederum wird aktuell nur über amazon.com (und nur .com) abgewickelt, in Kürze soll auch PayPal zur Verfügung stehen.

Jay Freeman aka Saurik baute die Store-Applikation für Cydia, über die in Zukunft Bezahl-Applikationen „aus einer Hand“ angeboten werden können. Bislang sind Programme jenseits des App Store in der Regel kostenlos bzw. auf unterschiedliche Arten zu kaufen – Verwirrung und Umstände sind vorprogrammiert. Apples Haltung ist recht eindeutig: bereits der Jailbreak wird in Cupertino als illegal betrachtet. Legt man die US-Gesetzeslage entsprechend aus, könnte das kommerzielle Vertreiben von Apps mit bis zu 5 Jahren Haft geahndet werden – das sieht der DMCA für Verstöße durch „Handel mit Gewinnerzielungsabsicht“ vor.

Was die Idee hinter dem alternativen Store konterkariert – denn dieser ermöglicht auch den Codern von iPhone-Apps ein Einkommen, deren Programme aus welchen Gründen auch immer von Apple nicht abgesegnet werden. Die Reaktionen in der Presse sind entsprechend vorsichtig bis vielsagend – von „renegade shops“ ist beispielsweise im Wall Street Journal die Rede. heise wiederum lässt einen Bericht zu den ersten Bezahl-Applikationen für Entwickler ohne App Store-Sehen ausgerechnet mit den Beschwörungen eines blühenden Vertriebs von Raubkopien ausklingen. Ausgerechnet beim Einstieg in die Verdienstmöglichkeiten für Appcoder hätte man sich etwas anderes gewünscht.


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