TwistLink für iPhone ist Gold wert

Alexander Trust, den 20. April 2009
TwistLink
TwistLink, Screenshot

indiePixel Studios ist die Firma von Ryan Smith, und dieser ist Chef, Entwickler und Pressemensch in einem. Sein neuestes Machwerk trägt den Titel TwistLink. Das Spiel für iPhone und iPod touch ist zwar eindeutig ein Casual-Puzzler. Doch wer erstmal damit anfängt, wird merken, dass es bald mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als mehrere Vollpreisspiele zusammen.

Hätte Macnotes einen Gold-Award, ich würde ihn sofort für TwistLink verteilen. Es ist der erste iPhone-Titel seit sehr langer Zeit, der mich am Schreiben eines Reviews gehindert hat, weil ich und die Leute in meinem Haushalt allesamt dermaßen begeistert davon sind.

Schräubchen dreh dich

Das Spielprinzip ist denkbar simpel. Der ganze Bildschirm ist voll von bunten Schrauben, bzw. Schraubköpfen. Man dreht sie mit der Berührung des Fingers um 90 Grad und muss mindestens 3, maximal 5 davon in eine Reihe bekommen. Hat man mehrere Schrauben zusammen gebracht, verschwinden diese von der Bildfläche und von oben fällt der Rest nach und kommt sogar Neues dazu. Wer schlau ist, dreht schon im Vorfeld Schrauben im Umfeld derart, dass sie beim Herabfallen in anderen Reihen ebenfalls eine Verbindung eingehen. Es kommt zu kombinierten Aktionen (Combos) und der Punktestand dankt es einem.

Level für Level

Der Gesamtpunktestand wächst unaufhörlich. Zugleich befindet sich unter dem Highscoreanzeiger eine Art Ladebalken, der mit jeder Aktion immer voller wird, bis er schließlich geleert wird, weil man ein Level weiter gekommen ist. Zum einen wird das Spielgeschehen immer komplexer, da ungefähr alle 4, 5 Stationen den Spielsteinen eine neue Farbe spendiert wird. Andererseits gibt es mit stetem Fortschreiten immer neue Sondersteinchen, respektive -schräubchen.

Bunte, Explosive und Unverwüstliche

Zuerst wird man die bunt schillernden Spielsteine entdecken. Ihre Grundfarbe ist milchig weiß, sie sind ausgefüllt, in ihrem Spalt sprüht eine Art Regenbogen. Der deutet darauf hin, dass man mit diesen Steinen verschiedenfarbige andere miteinander verknüpfen kann. Dann gibt es Spielsteine, die die Funktion einer Bombe übernehmen. Sie sind rot und ausgefüllt. Verbindet man sie mit zwei anderen Steinen, sprengen sie alles im Umkreis von 7*7 Spielsteinen weg. Das gibt nicht nur viele Punkte, sondern sorgt hin und wieder für einige Combos durch die vielen nachfallenden Steine. Smith überlegt für die Zukunft den Radius der Bomben zu verkleinern, um das Spiel noch anspruchsvoller zu machen; ich bin bis zum heutigen Tag noch nicht auf dem Spitzenplatz in der Highscore angelangt. Eventuell wird es sogar die Implementierung verschiedener Schwierigkeitsgrade geben. Ab Level 10 kann man dann mit den Unverwüstlichen rechnen. Sie sind dunkelbraun bis schwarz, stehen mit ihrem Kreuzschlitz quer zu allen anderen Schrauben und behindern lediglich unser Spiel.

To the top

Wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, Kombinationen zu bilden, dann poppt ein Eingabefenster für ein Highscore auf, in dem wir uns mit unserem Namen oder einem Pseudonym verewigen können. Die Spielstände sind auch online einsehbar und leider (oder Gott sei Dank?) hat noch niemand Ryan vom Thron gestoßen. Ich ranke derzeit auf Platz 4 mit meinem Pseudonym Sajonara und musste mich meiner Freundin geschlagen geben, die in der Tabelle den Platz vor mir einnimmt. Ihr erster Kommentar, als ich das Spiel zur Hand nahm, „Das sieht interessant aus“ war nur der Anfang. Denn ehe ich mich versah, war mein iPhone für Stunden okkupiert und ich hörte nur ein: „Hey, das gefällt mir.“

Fazit

Es muss keine Abwertung bedeuten, wenn man etwas sogar mit auf die Toilette nimmt – TwistLink jedenfalls ist ein Zeitfresser sondergleichen, natürlich im positiven Sinn. Da ich mit dem Entwickler in Kontakt stehe, weiß ich, dass er für die nahe Zukunft einige kleinere Updates geplant hat und laut darüber nachdenkt, dem Spiel noch eine zweite Stufe der Evolution zu verpassen. Bislang ist es nämlich so, dass wir hochkant im Portraitmodus spielen. Es kann gut sein, dass TwistLink in nicht allzu ferner Zukunft auch Gebrauch vom „Landscape“-Modus machen wird, und zwar in der Weise, dass wir das Spielfeld im laufenden Betrieb einfach umdrehen, und die Spielsteine dann von einer anderen Seite hinein fallen. TwistLink wird damit noch weitaus umfangreicher werden als bislang schon. Wenn ein Spiel den Vergleich mit Tetris anstreben könnte, und Ryan Smith sucht diesen Vergleich, dann ist es mit Sicherheit TwistLink. Ich bin begeistert.


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Testergebnis

URS: 8,5 von 10
8,5

Positives

  • süchtig machend

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