App-Store-Piraterie: iCombat-Entwickler über gecrackte iPhone-Apps

rj, den 13. Mai 2009
App Store
App Store, Bild: Sensor Tower

Das App-Store-Entwicklerlager bleibt gelassen, was die Verbreitung unlizenzierter Kopien von iPhone-Apps angeht. Selbstverständlich ist das nicht, angesichts der Hysterie, die aktuell wieder mit Studien und Gesetzen wie dem jüngst beschlossenen Internetverbot für Kopierer in Frankreich befeuert wird. Für iCombat sei die unerlaubte Nutzung des Programms kein größeres Problem, Entwickler seien besser beraten, den Nutzwert für zahlende Anwender zu erhöhen, so das Fazit.

Diese gelassenen Empfehlungen sind nicht vollkommen selbstverständlich – Kopierquoten um die 80% hätten andere zum Aufschrei veranlasst, wie der Markt für iPhone-Applikationen im Besonderen und der für Software im Allgemeinen zerstört wird. Entwickler Miguel konstatiert, dass angesichts des niedrigen Preises der App nicht davon ausgegangen werden kann, dass kopierte Games gleichzusetzen sind mit entgangenen Verkäufen. Man investiere seine Zeit besser in Verbesserungen im Gameplay als in Antipirateriemaßnahmen.

Miguel rät zum Entwickeln eines Lite-App-Spielmodus, in den das Spiel umschaltet, wenn es als unlizenzierte Kopie erkannt wurde. Viele Sales solle man davon aber nicht erwarten – seine Kaufrate auf der eingerichteten Webseite, auf die Kopierer geschickt wurden, lag bei 0%. Auch daraus schließt er jedoch allenfalls, dass der Wille zum Geldausgeben bei den Kopierern quasi nicht vorhanden ist.

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Als Haupthindernis auf dem Weg zum gutverdienenden App-Entwickler macht er jedoch die knappe Aufmerksamkeitsspanne aus, die der einzelnen Applikation zur Verfügung stehen. Selbst die Pirateriediskussion um sein Game sei immerhin Publicity, ein rares und wichtiges Gut, will man seine App zwischen zehntausenden anderen Programmen herausstechen lassen. So hofft er, dass „…glückliche User, ob Kunden oder Kopierer, über das Programm reden und es über das App Store-Grundrauschen heben.“

Was ihm einmal mehr gelungen ist – trotz Crackulous und anderen Fährnissen. Um genau zu sein, vielleicht genau deswegen.


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