Test: MacBook Pro 13″ 2.53GHz SD-Slot

mz, den 22. Juni 2009
MacBook Pro 13 Zoll (06/2009)
MacBook Pro 13 Zoll (06/2009), Bild: Macnotes

Vor einigen Tagen erreichte die Macnotes-Redaktion ein Testgerät der neuen Modellreihe des MacBook Pro. Es handelt sich um das stärkste Modell der 13-Zoll-Reihe mit 2.53GHz, 250GB Festplatte und SD-Kartenslot, das im Apple Store für 1.399€ zu haben ist.

An der Verpackung wurde abermals gespart: Der Karton ist etwas breiter als der des Unibody-MacBooks, hat dafür aber an Höhe verloren. Laut Apple sind das 41% Platzersparnis gegenüber dem ursprünglichen MacBook Pro (welches zweifelsohne ein 15-Zoll Modell war).

Technische Daten

Auch im 13-Zoll-Modell sind nun ab der Version mit 2.53GHz 4GB DDR3-SDRAM verbaut, die mit 1066MHz getaktet sind. Optional kann der Arbeitsspeicher in allen MacBook Pros jetzt auf bis zu 8GB aufgestockt werden, in unserem Fall würden für die Verdopplung 900€ fällig. Der Level-2-Cache beträgt 3MB und arbeitet 1:1 mit Prozessorgeschwindigkeit.

Der integrierte nVidia GeForce 9400M-Grafikchip verfügt über maximal 256MB RAM, die er sich allerdings vom Hauptspeicher ausleihen muss. Für die MacBook Pro-Reihe gilt: Wer einen dedizierten Grafikchip möchte, muss mindestens auf das 15-Zoll Modell mit 2.66GHz zurückgreifen (Test des Oktober-08 Modells mit 2.53GHz). Dafür werden dann aber auch schon wieder knapp 400€ zusätzlich berechnet.

Das SuperDrive-Laufwerk ist mittlerweile in allen MacBook Modellen das gleiche und kann DVDs und DVD-RWs mit bis zu achtfacher Geschwindigkeit brennen, auf Blu-Ray wartet man weiterhin vergeblich, ein solches Laufwerk ist auch als Configure-to-order nicht erhältlich.

An der linken Gehäuseseite hat sich einiges geändert: zur Batterieanzeige, die bereits seit vergangenem Oktober die Seite des MacBooks ziert, gesellt sich im neuen Modell auch ein Slot für SD-Karten, was den Import von Fotos und Videos erheblich erleichtert. Dieser hält allerdings nun auch im 15-Zoll Modell Einzug, der ExpressCard 34-Slot ist jetzt nur noch mit dem 17-Zoll MacBook Pro erhältlich.

Der neue kombinierte analog-digitale 3,5-mm-Audioein- und -ausgang zeigt keine qualitativen Veränderungen gegenüber den zuvor zwei Schnittstellen und dürfte für Normalnutzer sicher durch die Platzersparnis eine eher positive Neuerung darstellen (Fotos vom Unboxing).

Für viele professionelle Nutzer immer noch unerlässlich: Der Firewire-Port. Apple hat auf die Kritik reagiert und beschert der MacBook Pro-Reihe nun durchweg einen Anschluss für Firewire 800-Geräte, der per optional erhältlichem Adapter abwärtskompatibel zu Firewire 400 ist. Geblieben sind die zwei USB-Schnittstellen und der Mini-DisplayPort, über den sich mit dem jeweiligen Adapter alle Arten von externen Monitoren, TV-Geräten oder Beamern anschließen lassen.

Design

Das Design mit dem mittlerweile bekannten Unibody-Gehäuse ist immer noch unerreicht, auch wenn die – naturgemäß – stark spiegelnde Glasplatte über dem Display weiterhin polarisiert. Zwar bieten Dritthersteller mittlerweile Folien an, die die Spiegelungen deutlich reduzieren. Wer aber ab Werk ein entspiegeltes Display möchte, kann dies auch künftig nur gegen Aufpreis im 17 Zoll-Modell als Option auswählen.

Das Macbook Pro ist die Fertigung aus einem Stück Aluminium extrem stabil und wirkt gleichzeitig sehr hochwertig. Alles sitzt, passt, hat Luft, aber wackelt nicht. Die normalgroße Tastatur überzeugt mit einem hervorragenden Druckpunkt und sorgt dadurch für ermüdungsfreies Tippen, wobei sie aber durch die jetzt serienmäßige automatische Tastenbeleuchtung immer gut sichtbar bleibt. Am großen Multitouch-Glastrackpad hat sich nichts geändert, Einzelheiten finden sich im Unibody-Macbook Test.

Display

Die neuen verbauten Displays wissen zu begeistern. Der von Apple beworbene 60% größere Farbbereich zeigt sich in den vorinstallierten Beispielvideos deutlich: die schwarzen Balken am Bildschirmrand sind kaum mehr vom Displayrahmen zu unterscheiden, die Farben leuchten und wirken dabei trotzdem natürlich. So trägt nicht nur der Akku zum Erfolg des geplanten Videoabends bei.

Die mittlerweile ebenfalls serienmäßige LED-Beleuchtung springt sofort nach dem Aufklappen an und bietet auf maximaler Stufe genug Licht, um einen kleinen Raum ausreichend zu beleuchten. Weiterhin setzt die Bildschirmdiagonale der maximalen Pixelanzahl Grenzen: 1280×800 ist die native Auflösung, über den Mini-DisplayPort lässt sich aber ein bis zu 30 Zoll großer externer Monitor anschließen.

Tests und Performance

Der Test unter absoluter und wohl im Alltag selten erreichbarer Volllast zwang das Gerät nach exakt 1:30 Stunden in die Knie. Bei durchgängig voller CPU-Auslastung, gleichzeitigem Abspielen einer DVD sowie voller Displayhelligkeit und maximaler Tastaturbeleuchtung ist aber auch vom stärksten Akku keine zweistündige Laufzeit zu erwarten.

Im reinen DVD-Test schlug sich das MacBook Pro dann erwartungsgemäß beachtlich: Erst nach drei Stunden und zehn Minuten strich der Akku die Segel – das ist ausreichend für zwei Spielfilme normaler Länge. Dem Videoabend steht also auch bei Stromausfall dank der neuen Akkubauweise nichts mehr im Wege.

Bei leichter Beanspruchung durch regelmäßiges Surfen im Web über WLAN mit etwa einem Drittel Displayhelligkeit und der Tastaturbeleuchtung auf Minimum lieferte uns der neue Akku immerhin knapp fünf Stunden Arbeitszeit. Nebenbei führten wir während dieser Laufzeit auch die folgenden Tests durch:

Das Befüllen einer 2GB fassenden SD-Karte mit verschieden großen Videos kostete uns etwa 5 Minuten, der Import von Fotos von derselben Karte ging nur wenige Sekunden schneller, was der Importfunktion von iPhoto zu Lasten gelegt werden kann.

Auch die Performance lässt kaum noch zu wünschen übrig. Bei voller Auslastung starten Standardapps wie iPhoto, GarageBand oder iCal im Nu, selbst wenn Firefox gerade gleichzeitig 30 Tabs neu lädt. Hier zahlen sich die 4GB Ram sofort aus, wobei die Ergebnisse eines solchen Tests noch immer durch den Einbau einer schnelleren Festplatte mit 7200rpm oder gar eines SSD-Laufwerks verbessert werden können.

Fazit

Nie war ein 13-Zoll MacBook so Pro: Der schnellere Prozessor, der vergrößerte Arbeitsspeicher und die Rückkehr der Firewire-Schnittstelle tragen dazu bei, dass der Abstand zu den Modellen mit 15 und 17 Zoll immer geringer wird. Der neue SD-Kartenleser zumindest ist für das getestete 13 Zoll-Modell ein großes Pro-Argument. Je nach Nutzungsbereich und Geldbeutel sind auch professionelle Anwender nun nicht mehr auf mindestens 15 Zoll angewiesen.

Einige Ausstattungsmerkmale bleiben indes Geschmacksache: die einen lieben Glossy-Displays, Multitouch-Trackpads und die etwas weichere Tastatur, die anderen wünschen sich die Lösungen aus den Vorgängermodellen zurück.

Einer der größten Knackpunkte ist aber seit jeher die integrierte Grafiklösung: Wer mehr Power durch einen dedizierten Grafikchip braucht, muss erheblich mehr investieren. Da aber Apple selbst die Namensänderung auf „Pro“ vorgenommen hat, kann sich die On-Board-Lösung 9400M für Profis als Flaschenhals erweisen.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8

Positives

  • SD-Kartenleser
  • Firewire

Negatives

  • Glossy-Display
  • zu weicher Tastaturanschlag
  • dedizierte GPU nur gegen hohen Aufpreis

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