EU gibt Safari Platz 1 in Microsofts zukünftiger Browserliste

kg, den 16. Oktober 2009
Safari
Safari

Safari wird bei Microsoft bald ganz oben stehen, zumindest bei der Windows-Installation: Nachdem die EU Microsoft verboten hat, nur den Internet Explorer standardmäßig installiert zu haben, wird es zukünftig nach der Installation von Windows ein Auswahlfenster geben, mit Hilfe dessen man einen Browser nach Wahl installieren kann. Dank der EU wird Safari an der Spitze der Liste stehen.

Microsoft selbst schlug vor, dass die Browser ihrem Marktanteil entsprechend von links nach rechts sortiert werden, dies passte aber der EU-Kommission nicht: Stein des Anstoßes war schließlich Microsofts Ausnutzung der Monopolstellung: Die standardmäßige Installation des Internet Explorer auf allen Windows-Rechnern störte die Verbreitung anderer Browser.

Die EU hat nun beschlossen, dass die Liste, bestehend aus fünf Browsern, alphabetisch ihrer kompletten Bezeichnung nach geordnet wird. So steht nun Apples Safari an erster Position, gefolgt von Google Chrome, Microsoft Internet Explorer, Mozilla Firefox und Opera.

Jenny Boriss, bei Mozilla für User Design Experience zuständig, sieht aber genau in dieser Form der Auflistung ein großes Problem:

Microsoft hat in seinem Antrag (.doc-Download) formuliert, dass „nichts im Design und der Implementierung des Auswahl-Fensters und der Präsentation der Konkurrenzbrowser eine Befangenheit für den Microsoft-Browser oder einen anderen Browser ausdrücken soll“, doch genau das passiert mit dem aktuellen Format. Windows-Nutzer, die das neue Design sehen, werden zu zwei Auswahlmöglichkeiten tendieren: Entweder den altbekannten Internet Explorer installieren oder den ersten Browser von der Liste auswählen, in dem Fall Safari.

Boriss sieht in der Sortierung eine klare Benachteiligung der anderen Browser, die weiter unten in der Liste stehen. „Indem Safari als erster Browser gelistet wird, macht es für den Nutzer den Eindruck als wäre es der empfohlene Browser.“

Als alternative Sortierung schlägt Boriss die Reihenfolge nach Marktanteil vor, mit Ausnahme des Internet Explorers, der an die fünfte Stelle rücken soll. Alternative: Die Reihenfolge könnte auch willkürlich bestimmt werden immer wenn der User das Fenster aufruft. So können keine Rückschlüsse auf bevorzugte Browser gezogen werden und es verschafft niemandem Vor- oder Nachteile.

Bis 9. November kann noch Einspruch gegen Microsofts Vorschlag eingelegt werden, danach entscheidet die EU, ob es das Auswahlfenster tatsächlich geben wird oder Microsoft noch weitere Veränderungen vornehmen muss.


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