Apple Quartalszahlen Q4/2009: Quartal der Superlative

ml, den 19. Oktober 2009
Börse New York in der Wall Street
Börse New York in der Wall Street, Bild: CC0

Apple gab soeben die Quartalszahlen für das vierte (Finanz-)Quartal 2009 bekannt. Die Erwartungen der Analysten waren im Vorfeld deutlich höher als die üblichen konservativen Schätzungen von Apple selbst. Apple rechnete für das vierte Quartal mit einem Umsatz von knapp unter 9 Milliarden US-Dollar. Analysten rechneten hier mit deutlich über 9 Milliarden. Letztlich herausgekommen sind 9,87 Milliarden Dollar.

Gewinn und Umsatz

Gegenüber dem vierten Quartal 2008 konnte Apple den Umsatz um 1,5 Milliarden Dollar (+18 Prozent) auf 9,87 Milliarden steigern. Der Gewinn stieg um knapp 600 Millionen Dollar (+57 Prozent) auf 1,67 Milliarden Dollar. Ein Grund für die überproportionale starke Steigerung des Gewinns dürfte die auf 36,6 Prozent gestiegene Bruttogewinnmarge sein. 46 Prozent seiner Umsätze machte Apple im Ausland.

Mit dem Ablauf des Septemberquartals verfügte Apple über 34 Milliarden US-Dollar an Barmitteln und kurzfristigen Investments. Gegenüber dem letzten Quartal stieg dieser Betrag um fast 3 Milliarden Dollar.

Insgesamt war das vierte Quartal 2009 das profitabelste Quartal in Apples Geschichte. Nie zuvor wurden mehr Macs und iPhones verkauft wie in den vergangenen 3 Monaten.

Macs

Nie zuvor hat Apple mehr Macs als in diesem Quartal verkauft. Insgesamt gingen 3,05 Millionen Geräte (+440.000) über den Ladentisch. Zum Vergleich: 2002 verkaufte Apple mit 3,11 Millionen Macs im gesamten Jahr nur wenig mehr Macs als in den letzten 3 Monaten. Der PC-Gesamtmarkt wuchs in den letzten drei Monaten um 2 Prozent.

Der Trend zu mobilen Computern hat sich auch im vierten Quartal weiter fortgesetzt. Der Umsatz von MacBook und MacBook Pro stieg um 34 Prozent. Ein Grund für die hohe Zahl an verkauften Macs ist laut Apple die sehr gute Back-To-School-Saison. Zudem konnte Apple mehr Macs als jemals zuvor im Bildungsbereich absetzen.

Mit dem Start von Snow Leopard ist Apple sehr zufrieden. Bislang sind mehr als doppelt so viele Benutzer auf das neue Betriebssystem umgestiegen, als im gleichen Zeitrahmen Benutzer von Tiger auf Leopard.

iPod, iPhone und Musik

Bei den iPod-Verkäufen setzt sich der Sättigungstrend der vergangenen Quartale fort. Mit 10,2 Millionen verkauften Einheiten wurden knapp 8 Prozent weniger iPods verkauft als im vierten Quartal 2008. Vermutlich gibt es hier auch eine Verschiebung hin zum iPhone. Trotzdem gibt es laut Apple noch viele Käufer, die ihren ersten iPod erwerben. Das lässt vermuten, dass viele in der Vergangenheit verkaufte iPods immer noch in Betrieb sind. Besonders beliebt ist der iPod touch. Davon konnte Apple mehr als doppelt soviele verkaufen wie noch vor einem Jahr.

In den letzten drei Monaten konnte Apple 7,4 Millionen iPhones verkaufen. Ende des Monats soll auch der Verkauf in China starten und in Großbritannien sowie in Canada wird es das iPhone bald auch bei weiteren Netzbetreibern geben. Damit endet auch in diesen Ländern langsam die Zeit der Exklusivverträge.

iTunes ist inzwischen zum weltweit größten Musikverkäufer geworden. Der Musikkatalog umfasst über 11 Millionen Titel.

Einzelhandel

Apples Ladengeschäfte trugen mit 1,87 Milliarden Dollar zum Umsatz bei. Im letzten Quartal kamen 15 neue Geschäfte dazu, deren Gesamtzahl jetzt bei 273 liegt. Erstmals hat Apple dabei mehr Läden im Ausland eröffnet als in den USA. Im November soll dann der erste Apple Store in Frankreich eröffnet werden.

Insgesamt konnte Apple knapp 700.000 Macs in seinen Geschäften verkaufen. Durchschnittlich erzielte jeder Laden einen Umsatz von 7,1 Millionen Dollar. Um den weiteren Erfolg der Apple Stores sicherzustellen wurden bereits 26 Geschäfte einem Redesign unterzogen.

Ausblick

Der Ausblick auf das erste Quartal 2010 und damit das kommende Weihnachtsquartal verspricht die Fortsetzung der sehr guten Ergebnisse der letzten Jahre. Apple erwartet einen Umsatz zwischen 11,3 und 11,6 Milliarden Dollar.


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