iPhone-Games von Storm8 übermitteln Handynummer: Klage eingereicht

rj, den 6. November 2009
App Store - Abbildung
App Store, Bild: Apple

Die Gratis-Spiele von Storm8 sind größtenteils Multiuser-Onlinegames, in deren Verlauf man durchaus auch einiges an echtem Geld ausgeben kann. Dass auch die eingetragene Handynummer des iPhones an Storm8 übermittelt wird, spielt man gewisse iPhone-Games, ist nun der Grund für eine Klage gegen Storm8 in den USA. Und Anlass zur Frage, ob Apples umstrittener App-Approval-Prozess nicht gerade für solche Fälle gedacht war – Apps zu verhindern, die ungefragt sensible persönliche Daten abgreifen.

Unter anderem wegen Computerbetrug und Vertragsbruch wurde gegen Storm8 Klage eingereicht – dass Spiele wie World War, iMobsters, Racing Live, Vampires Live, Kingdoms Live, Zombies Live oder Rockstars Live die Handynummer des Users ungefragt an Storm8 übermitteln, sei zum einen unnötig und zum anderen schlicht und ergreifend verboten, wenn kein Einverständnis des Users vorliegt.

Grund genug, das Vorgehen von Storm8 zu kritisieren, aber auch Apple wird sich den einen oder anderen Schuh anziehen müssen. Denn die Zulassung bzw., Nichtzulassung einiger Apps war in der Vergangenheit durchaus umstritten, auch die Altersfreigabepolitik zog einige Kritik nach sich. Dass man den User vor ein paar nackten Titten schützen muss, seine Telefonnummer aber ungefragt an Spieleanbieter übermitteln lässt, wirkt in der Tat etwas inkonsequent.

Die konkrete Kritik an Apple: es gebe keine entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen, die den User vor solchen unerkannten Datenabgriffen schützt. Angesichts der zahlreichen abgelehnten und umstrittenen App-Zulassungen und die ansonsten oft sehr restriktiven Standpunkte Apples ein durchaus berechtigter Vorwurf. Ironischerweise ist via Cydia mit PrivaCy ein Datenschutztool für das iPhone verfügbar – für Jailbreaker, eine bei Apple tendenziell eher unbeliebte und bekämpfte Nutzergruppe.

Die Klageschrift wendet sich jedoch nur gegen den Spielehersteller. Die Nummernübermittlung an Storm8 sei der Klageschrift zufolge von Apple offiziell nicht vorgesehen: es handele sich um eine inoffizielle Funktion, die nur mit speziellem Code zu nutzen sei. Tatsächlich habe Storm8 auch angegeben, dass es sich bei der Nummernübermittlung um einen „Bug“ gehandelt habe, den man in kommenden Releases der verschiedenen Spiele beheben will.

Angesichts der Downloadzahlen von Storm8 dürfte sich die Zahl der abgegriffenen Handynummern im Bereich von zwei Millionen Rufnummern bewegen. Die Klage ist als Sammelklage angelegt und setzt einen entstandenen Schaden von 5.000 Dollar bei den Betroffenen an. Was sich zu einer erklecklichen Summe addieren könnte.


Ähnliche Nachrichten