Fein-Tuning am MacBook-Ruhezustand

ff, den 7. November 2009
SmartSleep
SmartSleep, Screenshot

Eines der angenehmsten Features am Mac ist der Ruhezustand. Dieser sorgt von Haus aus dafür, dass das System nur mit kleiner Verzögerung wieder wie verlassen bereit steht.

Der Trick dabei ist das Vorhalten der Daten im RAM. Gleichzeitig werden aber in den letzten Generationen diese Daten auch auf der Festplatte als SleepImage gespeichert, was bei dem Ausbleiben der Stromversorgung garantiert, dass die Daten trotzdem wie beim Verlassen vorgefunden werden und nichts verloren geht.

Der Schlaf im RAM benötigt Strom weshalb nach längeren Perioden auch schonmal ein wenig die Akkulaufzeit sinkt. Nichtsdestotrotz wird durch diesen sicheren Schlaf aber auch ein wenig Zeit für den Ruhezustand benötigt. Schließlich wird der gesamte aktuelle RAM auf die Festplatte geschrieben und das kann bei 4 und mehr GB auch mal ein Weilchen dauern.

Hier kann man das System tunen. Was besonders für MacBooks auf Grund der erhöhten Mobilität interessant ist. Entweder lässt sich ganz auf das Speichern auf Festplatte verzichten oder eben auf das Behalten der Daten im RAM. Mittels pmset -g lassen sich die aktuellen Einstellungen abrufen. relevant ist hier der hibernatemode und die darauf folgende Ziffer. Die Bedeutung der Ziffern:

  • 0 – Sleep mit RAM
  • 1 – Sleep mit Festplatte
  • 3 – Sleep mit RAM und Festplatte (Standardmodus)
  • 5 – Entspricht 1 aber nimmt Bezug auf die Einstellungen bezüglich sicherem Virtuellem Speicher (Seit Leopard obsolet, siehe Kommentar von Michael)
  • 7 – Entspricht 3 aber nimmt Bezug auf die Einstellungen bezüglich sicherem Virtuellem Speicher (Seit Leopard obsolet, siehe Kommentar von Michael)

Die Option abändern kann man mit sudo pmset -a hibernationmode <Zahl>.

Allerdings geht das auch ohne Kommandozeile und intelligenter mit SmartSleep.

Intelligenter Ruhezustand mit SmartSleep

SmartSleep von Patrick Stein ermöglicht im Gegensatz zum Hack per Terminal eine viel intelligentere Einstellung des Schlafmodus. Der SmartSleep speichert bis zu einem frei wählbaren Prozentsatz der Akkuladung den aktuellen Zustand ausschließlich im RAM. Wird beim Schließen des MacBooks der festgelegte Prozentsatz unterschritten, wird der übliche

Safe Sleep

eingeleitet und der Zustand zusätzlich auf der Festplatte gespeichert. Fällt die Akkuladung unter 5% wird ausschließlich auf der Festplatte gespeichert.

Es bietet also die Vorteile aller Möglichkeiten ohne deren Nachteile, denn das MacBook schläft bei ausreichender Akkuladung sofort nach dem Zuklappen und ohne die sonst bestehende Verzögerung durch das Schreiben auf die Festplatte.

SmartSleep setzt sich dabei elegant als PreferencePane in die Systemeinstellungen. Einmal einstellen und vergessen. Eben genau das was man von einem solchen Tool erwartet.

Direkter Disksleep mit DeepSleep

Eine sehr gute Ergänzung bildet das DeepSleep Widget. Dieses ermöglicht den direkten Start des Tiefschlafs auf der Festplatte aus dem Dashboard. Sehr nützlich zum Beispiel wenn das Gerät über einen längeren Zeitraum nicht benötigt wird und die Akkuladung erhalten bleiben soll. Diese würde beim Sleep-Mode bei sehr langen Zeiträumen reduziert und zu einem Datenverlust führen sofern die Akkuladung auf 0 sinkt.

Jedenfalls ist das Widget perfekt, um mal eben schnell den normalen Sleep-Mode außen vor zu lassen, wenn es gerade benötigt wird. Wer nicht gerade ein Fan von Widgets ist, kann sich die im Widget-Package abgelegte App extrahieren und direkt über einen Launcher, Spotlight oder das Terminal ausführen.

Was das Schlaf-Tuning bringt

Für das Tuning empfiehlt sich auf Grund der Funktionen direkt SmartSleep im Team mit DeepSleep, da es sich eben auch elegant anwenden lässt.

Für das Aufwachen bringt das Tuning kaum etwas, dafür beim Einschlafen. Wer häufig den Ort wechselt und keine Lust hat zu warten, wird vom Komfort begeistert sein.


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