Joe Hewitt: Entwickler der Facebook-App verabschiedet sich

Alexander Trust, den 12. November 2009
Facebook auf dem iPhone
Facebook auf dem iPhone

Joe Hewitt war der Mann hinter der prominenten und beliebten Facebook-App im App Store. Gestern twitterte Hewitt, dass er mit der iPhone-Entwicklung gänzlich abgeschlossen habe – Schuld daran seien die kruden Zulassungsverfahren von Apple. Er übergibt die Entwicklung der Facebook-Anwendung in andere Hände.

Gestern ließ Hewitt seine Twitter-Leser wissen:

„Time for me to try something new. I’ve handed the Facebook iPhone app off to another engineer, and I’m onto a new project.“
Joe Hewitt

Daraufhin wollte man von TechCrunch von Hewitt mehr über die Beweggründe für seine Entscheidung wissen. Gegenüber dem Magazin gibt Hewitt Apple die Schuld für sein Abkehr vom App Store, vor allem den Zulassungsbeschränkungen für Apps. Es widerspräche seiner Philosophie sich unter das Diktat eines sogenannten Gatekeepers zu stellen, für den Hewitt Apple offenbar hält und mit dieser Einschätzung nicht grundsätzlich falsch liegt. Er wird sich nun, so Hewitt, wieder seinen Wurzeln zuwenden, der Web-Entwicklung.

„The web is still unrestricted and free, and so I am returning to my roots as a web developer. In the long term, I would like to be able to say that I helped to make the web the best mobile platform available, rather than being part of the transition to a world where every developer must go through a middleman to get their software in the hands of users.“
Joe Hewitt

Die Facebook-App wird in Zukunft also von jemand anderem betreut werden. Und Hewitt wird, so kann man bei TechCrunch (engl.) nachlesen, sich einem noch nicht genauer spezifizierten Projekt zuwenden und steht nach wie vor in Diensten von Facebook.

Kommentar

Wenn Hewitt sich in einer ruhigen Minute zurücklehnt, wird er meiner Meinung nach 2 Dinge hoffentlich feststellen: Einerseits gibt es dort draußen ganz viele Gatekeeper und das Netz ist nicht derart frei, wie er es empfindet. Entsprechend sind seine Argumente für mich Scheinargumente. Vielleicht hat er auch nur aus einer emotionalen Enttäuschung heraus so entschieden – wir wissen es nicht. Andererseits, respektive besonders zynisch ist eigentlich die Tatsache, dass sein Arbeitgeber, Facebook, selbst die Rolle eines Gatekeepers ausfüllt und nicht unbedingt dadurch auffällt, weniger als Apple den proprietären Weg zu beschreiten.


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