Hat Apple Google Lala vor der Nase weggekauft?

kg, den 11. Dezember 2009
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Auch Google wollte Lala kaufen: Laut Berichten des Wall Street Journal war der Suchmaschinenriese bereits in Verhandlungen mit Lala, allerdings ist Apple ihnen offenbar zuvorgekommen. Erst im November lief es genau anders herum, als Google und nicht Apple den Zuschlag für den Kauf der Werbeplattform AdMob erhielt.

Apple und Google fahren offenbar in Sachen Strategie einen ähnlichen Kurs. Bisher waren die jeweiligen Wirtschaftsbereiche der beiden Firmen voneinander getrennt, aktuell bewegen sich aber die Zukunftspläne in eine ähnliche Richtung, wie nicht zuletzt die Beispiele mit AdMob und Lala beweisen. Apple erweitert sein Portfolio um eine stärkere Webpräsenz, während Google sich im Bereich Musik austobt – erst im Oktober hatten sie eine Zusammenarbeit mit Lala und iLike bekannt gegeben und einen eigenen Musiksuchdienst gestartet. Und auch im Bereich Software gibt es immer größere Schnittmengen: Mit dem Chrome OS sowie dem Android-System für Smartphones stoßen sie in Bereiche vor, in denen Apple schon lange operiert.

Bis vor kurzem waren die Verbindungen zwischen beiden Firmen zudem recht eng: Unter anderem war Google-Chef Eric Schmidt Teil des Aufsichtsrats bei Apple, bis er im August auf Grund von Interessenkonflikten ausschied.

Apple soll seinerzeit ein sehr starkes Interesse an AdMob gezeigt haben. Aus internen Quellen heißt es unter anderem, dass dies vor allem aus strategischen Gründen wichtig gewesen wäre: Mittels AdMob können Entwickler Werbung in ihren Apps einblenden und darüber zusätzliche Einkünfte generieren. Zusätzlich erstellt AdMob regelmäßig Statistiken über die Nutzung der Apps im Allgemeinen und die jeweiligen Zugriffszahlen der verschiedenen Geräte auf den App Store bzw. die Anwendungen. Über AdMob hat Google eine reelle Chance, mehr über die Mechanismen im App Store zu lernen.

Der Kauf von Lala derweil wäre für Google ein großer Schritt hin zur Vermarktung von Musik gewesen. Bisher beschränkt man sich auf die Web-Vermarktung für andere Anbieter, im Chrome OS ist allerdings auch eine spezielle Musikfunktion vorgesehen, mit Hilfe derer sich die Nutzer Musik einfach anhören können – ohne iTunes. Anstatt dessen könnte nun Apple mit iTunes in exakt diesen Bereich einsteigen – das Know-how wäre seitens Lala gegeben, technisch wäre die Umsetzung eines iTunes-Webstores nicht schwer.


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