Test: Driver auf dem iPhone

Stefan Keller, den 12. Dezember 2009
Driver iPhone-Screenshot
Driver iPhone-Screenshot

Gestatten: Officer Tanner. Wir kennen uns bereits. Vor 10 Jahren bin ich Ihnen schon einmal begegnet: In Driver! Nun ist es wieder soweit und wir werden noch einmal 40 Missionen spielen. Doch diesmal… Auf dem iPhone.

Vor einem Jahrzehnt überraschte Reflections Interactive mit Driver. Es war der erste 3D-Titel, der halbwegs große Städte visualisierte und dabei eine gute Fahrphysik an den Tag legte. Gameloft wagt nun das Revival und veröffentlicht Driver auf Apples iPhone bzw. iPod touch.

Das Briefing

Es dreht sich darum, dass Lieutenant McKenzie aus diversen Quellen an Informationen gekommen sein will, die die Kriminalität in Miami betreffen. Unter anderem wird Mord vermutet und ein gewisser „Rufus“ soll der Drahtzieher sein. Doch so einfach ist das Leben nicht – es sind Beweise nötig. Diese soll Tanner liefern, in dessen Rolle wir schlüpfen. Doch, bevor es richtig los geht, muss Tanner noch beweisen, dass er für den Job geeignet ist. Ein kleines Rennen gegen die Zeit soll die Fahreignung bestätigen.

In 40 Missionen durch 4 Städte

Die insgesamt 40 Missionen verteilt Driver über die vier Städte Miami, San Francisco, Los Angeles und New York, die allesamt charakteristische Merkmale in sich tragen. In den Missionen müsst ihr in der Regel euer Auto von A nach B unter Zeitdruck bringen und anschließend von B nach C ins Versteck. Der zweite Abschnitt läuft nicht gegen die Zeit, dafür muss die Polizei abgeschüttelt werden. Die Missionen folgen zum Großteil diesem Muster, sind inhaltlich aber recht abwechslungsreich.

Wer sich vom Erfüllen von Aufträgen erholen möchte, kann sich in der „Freien Fahrt“ ganz zwanglos in den Städten bewegen oder diverse Fahrspiele absolvieren. Bei diesen geht es darum, innerhalb eines bestimmten Zeitfensters Aufgaben zu erledigen. Dabei werden die Bestwerte für die „Rekorde“ gesammelt.

Auf in die 70er

Driver spielt im Amerika der 70er Jahre. Darauf weisen die Autos sowie die Musik aus dem Radio hin. Lizenzierte Songs hören wir dort nicht, aber die eigens eingespielte Musik wurde dem Stil der 70er nachempfunden. Die Autos, die pro Mission übrigens vorgegeben werden und im Spiel auch nicht gewechselt werden können, reagieren auf Unfälle durch ihr Schadensmodell. Ist ein Wagen angeschlagen, qualmt er, bis er schließlich den Dienst komplett quittiert. Dann ist das laufende Spektakel vorüber.

Das Auge des Gesetzes wacht ständig über dem Fahrer – schon bei dem kleinsten Fehler steigt der Fahndungslevel, der im Gegensatz zu Genre-Kollegen wie Grand Theft Auto nicht wieder sinken kann. Verboten sind das zu schnelle Fahren, das Anfahren mit einem Burnout und selbstverständlich Unfälle.

Sauber portiert

Für die Umsetzung auf dem iPhone musste die PC-Variante von Driver herhalten. Diese wurde grafisch etwas aufgewertet – Häuser und Autos haben besser aufgelöste Texturen. Daneben beleben Fußgänger die Städte. Trotz der verbesserten Grafik konnten wir keine Ruckler feststellen, weder auf dem iPod touch 2G, noch auf dem iPhone 3GS. Dabei ist die Grafik auf beiden Geräten identisch. Das finden wir sehr bemerkenswert.

Zu einer ordentlichen Portierung gehört auch das Auseinandersetzen mit der Steuerung. Diese ist wie von anderen Rennspielen auf der Apple-Konsole gewohnt ausgefallen. Zur Auswahl stehen ein virtuelles Joypad, virtuelle Navigationstasten (die dem Tastaturvorbild am ehesten gleich kommen) sowie die Bewegungssteuerung, bei der die Lenkung durch Kippen des Gerätes realisiert wird. Außer dass die Lenkung bei der Joypad-Variante etwas lasch ist, funktionieren die einzelnen Steuermöglichkeiten erstaunlich gut, sodass es vor allem eine Geschmacksfrage ist, wie der Spieler seine Wagen durch die Städte fahren möchte.

Fazit

Driver ist zurück! In den Augen vieler Fans ist der erste Teil der beste – auf jeden Fall hat er es zum Klassiker unter den Action-Rennspielen auf dem PC geschafft. Nun könnt ihr den Titel auf iPhone oder iPod touch überall spielen. Die gut 4 Euro sind angesichts des Gebotenen noch vertretbar – immerhin gibt es dafür ein optisch besseres und ansonsten komplett portiertes PC-Spiel. Nur die 400 MB, die der Titel groß ist, sollten am besten via iTunes heruntergeladen werden. Der Akku wird es euch danken.


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Testergebnis

URS: 6 von 10
6

Positives

  • Klassiker