Studie bezeichnet iPhone-Nutzer als wahnhaft

mz, den 14. Dezember 2009
iPhone 3Gs
iPhone 3Gs

In einer Studie der Agentur Strand Consulting haben Experten die Einstellung von Apple und den Nutzern des iPhones zu dessen Funktionalität analysiert – und kommen zu einem außergewöhnlichen Ergebnis: iPhone-Besitzer sind realitätsferne Fanatiker!

Die Studie untersucht Erklärungen, die iPhone-Nutzer zu fehlenden Funktionen des Apple-Smartphones gegeben haben. Beispielsweise die Argumentation, dass das iPhone 2G keine UMTS-Unterstützung benötigt habe, weil es ja auch ohne wunderbar funktioniert und die Abdeckung (in den USA) zu Anfang ohnehin nicht ausreichend war, nehmen die Analysten zum Anlass, eine provokante These aufzustellen: Geblendet von Apples Werbekampagne und dem tollen Design reden sie sich in ihrem Wahn die Fehler des iPhones schön.

Die Analyse spricht sogar vom Stockholm-Syndrom und wandelt es ins „iPhone-Syndrom“ ab. Das Stockholm-Syndrom hat seinen Ursprung in einem Geiseldrama in der schwedischen Hauptstadt, nach dem die Opfer die Geiselnehmer in Schutz genommen hatten, um ihren posttraumatischen Stress zu verarbeiten.
Dieser Vergleich scheint reichlich überzogen und anmaßend, zumal Strand die Nutzer von Apple-Produkten und die Medien beschuldigt, die Wahrheit zu vertuschen, um die Produkte aus Cupertino zu verteidigen. So wird auch Apple selbst indirekt unterstellt, die Käufer von Macs und iPhones durch das tolle Produktdesign einer Gehirnwäsche zu unterziehen, um noch mehr Elektronik zu verkaufen, die durch schöne Optik über technische Unzulänglichkeiten hinwegtäuscht.

Die Untersuchung scheint allerdings in Wahrheit schon älter zu sein: Viele der angeblichen Scheinargumente beziehen sich auf Einschränkungen, die nur das iPhone 2G oder frühere Versionen des iPhone OS betreffen, so zum Beispiel die mangelnde MMS-Unterstützung, das Fehlen von UMTS und die Beschränkung auf Mobile Safari als einzigem installiertem Browser.

Überhaupt lässt die Analyse einige wichtige Fragen offen: hat man überhaupt in Betracht gezogen, ob den iPhone-Besitzern wie im Beispiel 3G Empfang wirklich nicht so wichtig gewesen ist? Inwieweit ist die Möglichkeit, MMS zu versenden, eine notwendige Funktion für ein Gerät, das den mobilen Zugriff auf das Internet nachgewiesenermaßen revolutioniert hat? Oder allgemeiner: Möglicherweise bilden sich die Kunden die iPhone-Vorzüge nicht einmal ein, vielleicht existieren sie ja tatsächlich.


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