Bing für iPhone – Suchmaschinenapp mit Bugs

kg, den 16. Dezember 2009
Bing
Bing – Logo

Microsofts Suchmaschine Bing ist nun auch in Form einer kostenlosen iPhone-App verfügbar. Bisher gab es eine spezielle Anwendung für die Bing-Suche nur für verschiedene andere Mobilsysteme, unter anderem für Windows Mobile und BlackBerry.

Mit der Suchapp kann man die Suchmaschine Bing auf iPhone und iPod touch nutzen. Bei jeder Websuche erhält man eine Auswahl von Ergebnissen aus den Bereichen News, Bilder, Web und Maps, hat man eine Suche einmal durchgeführt, landet diese im Cache und steht mit Hilfe von wenigen Handgriffen wieder zur Verfügung.

Neben einer reinen Textsuche steht zumindest laut Angaben von Microsoft eine sprachgesteuerte Suche zur Verfügung, mit Hilfe derer man Adressen in Maps anzeigen lassen oder Websuchen starten kann. Diese ließ sich in der Praxis aber in keinem Fall nutzen – unabhängig von der jeweiligen Sucheingabe stürzte die App bei der Sprachsuche permanent ab. Damit fehlt ein Feature, das Microsoft sowohl in ihrem eigenen Blog als auch im App Store ausdrücklich bewirbt.

Nicht schlecht gelöst ist die Maps-Suche: Zoomt man hinein, passen sich die jeweiligen Karten fließend an und erinnern an das, was man vor exakt einem Jahr in Seadragon bereits sehen konnte – Microsoft hat Teile der Seadragon-Basis für die Bing-Kartenanzeige genutzt.

Als zusätzliche Funktion steht eine gezielte Suche nach Geschäften, Cafes und Supermärkten zur Verfügung – diese funktioniert allerdings nicht in Deutschland, wie wir bei unserem Kurztest feststellen mussten.

Warum aber bietet Microsoft überhaupt eine spezielle Bing-App für das iPhone an, wo doch Apples Smartphone einer der größten Widersacher ist? Eines darf man nicht vergessen: Microsoft besteht aus unterschiedlichen Businessbereichen, die sich ihrer jeweiligen Zielgruppen durchaus bewusst sind. So gibt es unter anderem eine Mac Business Unit, die speziell für Themen wie Microsoft Office:mac zuständig ist. Es geht darum, Marktanteile zu gewinnen – und das iPhone ist derzeit mit seinem großen Marktanteil im Mobilmarkt eines der wichtigsten Ziele.

Mit der Bing-Suchapp tun sie sich allerdings keinen Gefallen: Sie ist zwar recht gut gestaltet, bietet aber für Nutzer außerhalb der USA derzeit keinen echten Mehrwert – und das, obwohl sich Microsoft selbst mit der Bing-Suche weltweit platzieren will. Außerdem versagte nicht nur bei uns die Sprachsuche. Ob diese, selbst wenn sie funktionierte, auch für deutsche Spracheingaben geeignet ist, konnten wir bisher leider auch noch nicht herausfinden.


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