One App At A Time: Flash-Spiele auf iPhone portieren lassen

kg, den 16. Dezember 2009
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„Bring your Flash game to the iPhone“ – so lautet der einfache und doch alles erklärende Slogan von One App At A Time. Der Service, der dort angeboten wird: Man kann seine Action Script 3-basierten Flashspiele gegen eine Gewinnbeteilgung in iPhone-Apps umbauen lassen.

Der Dienst, der vor allem für iPhone-unerfahrene Flash-Entwickler gedacht ist, bietet laut eigenen Angaben der Anbieter von Cubox einen einfachen Weg, die Flash-Anwendungen in iPhone-Apps zu verwandeln. Hierfür wird eine Funktion der kommenden Creative Suite 5 von Adobe genutzt, mit der sich AS3-Spiele direkt umschreiben lassen. „Adobe stellt die zugrundeliegende Technologie für die Brücke zwischen diesen beiden Welten zur Verfügung. Wir sind ein Dienstleistungsanbieter, der mit Flash-Entwicklern arbeitet, um die Portierung zur iPhone-Plattform erfolgreich zu machen.“ Warum die jeweiligen Games-Entwickler nicht direkt selbst loslegen können, liegt auf der Hand: CS5 ist derzeit noch nicht öffentlich verfügbar, und so haben nur wenige darauf Zugriff. Darauf weist Cubox auch gezielt hin: Sobald CS5 öffentlich ist, können Entwickler alternativ überlegen, ob sie die Suite kaufen, sich als iPhone-Entwickler anmelden und die Portierung selbst in die Hand nehmen.

Bei Cubox ist man wohlgemerkt wählerisch, welche Apps man portiert: Zuerst wird geprüft, ob die App überhaupt portierbar und auf dem iPhone spielbar ist. Vorveranschlagt werden für die Portierung dann einige Wochen Zeitaufwand – abhängig von der Menge der angenommenen Aufträge. Der Service selbst kostet kein Geld, allerdings wird der Erlös aus dem Verkauf mit dem jeweiligen Flash-Entwickler geteilt.
Als Entwickler für das iPhone-Game werden die Entwickler von Cubox gelistet – nicht aber der ursprüngliche Entwickler des Flash-Games. Die Rechte am ursprünglichen Spiel allerdings verbleiben beim Entwickler – Voraussetzung ist, dass man One App At A Time die Erlaubnis erteilt, mit dem Game zu arbeiten.

Der Macher hinter One App At A Time ist kein Unbekannter: Evan Henshaw-Plath war vorher unter anderem bei Yahoo! Brickhouse angestellt und dort für Fire Eagle zuständig, später dann wurde er Chefentwickler bei odeo.com – der Podcasting-Plattform, die später Twitter hervorgebracht hat. Das Ziel des neuen Angebots: Flash-Entwicklern die Möglichkeit geben, ihre Spielereien zu Geld zu machen. Bisher ist es für Flash-Entwickler eher schwierig, mit ihren Games etwas zu verdienen, da die User es nicht gewohnt sind, für diese Inhalte zu zahlen.

Henshaw-Plaths Plan: Die portierten Spiele sollen in der Lage sein, mit speziellen iPhone-/iPod-Funktionen wie dem Bewegungssensor und dem Kompass umzugehen. Bisher hat es keine der von Cubox portierten Apps in den App Store geschafft, obwohl bereits zahlreiche Spiele eingereicht wurden, darunter auch eine Portierung des Atari-Spiels Breakout.

Wie lange Cubox mit dem Angebot allein auf weiter Flur steht, ist derweil auch fraglich: Eine öffentliche Beta der Adobe Creative Suite 5 wird noch in diesem Jahr erwartet, ab dem Zeitpunkt wären zahlreiche weitere Entwickler in der Lage, selbst von der AS3-Portierung Gebrauch zu machen.

Gemessen an der Flut der aktuell im App Store befindlichen Spiele dürfte das Interesse an portierten Flash-Spielen von One App At A Time eher gering ausfallen – es sei denn, im Servicepaket von Cubox befindet sich auch ein gehöriger Anteil an Promotion-Einsatz. Bei einer stetig steigenden Anzahl an Spielen und sonstigen Apps verliert man bereits jetzt den Überblick – inwiefern dann noch Bedarf an kleinen, ehemaligen Flash-Spielchen gibt, darf in Frage gestellt werden. Zudem ist noch gar nicht bekannt, ob die mit der Creative Suite portierten Spiele überhaupt App Store-konform sind – bisher wurde keine von Cubox erstellte App für den Store zugelassen.


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