Macnotes Jahresrückblick 2009 (1/3)

ml, den 28. Dezember 2009
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Das Festtagsessen ist verdaut, die Tage werden allmählich wieder länger und das Krisenjahr 2009 neigt sich dem Ende zu. Zeit also für den traditionellen Macnotes Jahresrückblick. Während es in der News-Redaktion zwischen den Jahren etwas ruhiger zugeht, haben wir einmal in den Artikeln der vergangenen 12 Monate gestöbert und dabei nochmal Interessantes und auch Kurioses herausgegriffen.

Zunächst ist festzustellen, dass das Jahr der vermutlich größten Nachkriegsrezession das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr für Apple war und das Unternehmen entgegen dem Branchentrend wachsende Umsatzzahlen vermelden konnte. Beschäftigt hat die Apple-Gemeinde 2009 auch der Gesundheitszustand von Steve Jobs. Mehr als bei anderen Unternehmen verbinden die Fans den Unternehmenserfolg bei Apple mit einer Person: Steve Jobs. Doch beginnen wir der Reihe nach.

Januar

5. Januar: Das Mac-Jahr beginnt für Apple-Enthusiasten im Januar traditionell mit der Macworld Expo in San Francisco – 2009 leider zum letzten Mal. Unsere beiden Redakteure Kathrin und Hendrik versorgten uns schon vor der Messe mit Eindrücken aus der kalifornischen Metropole. Dabei waren die Erwartungen an die Messe erstaunlich gering, denn Steve Jobs fiel als Sprecher aufgrund von Gesundheitsproblemen für die Eröffnungskeynote aus. In unserem Gerüchte-Checkup erwarteten wir nur kleinere Updates bei den Macs (z.B ein 17″ Unibody MacBook Pro) und Neuigkeiten zum bevorstehenden Systemupdate Snow Leopard.

Die Keynote haben wir dann wieder in unserem gewohnten Live-Ticker übertragen. Zu den Neuigkeiten die Phil Schiller am 6. Januar präsentierte gehörte das prognostizierte 17″ MacBook Pro mit neuer Batterietechnologie und neue Versionen von iLife und iWork. Der dabei vorgestellte Dokumenteverwaltungsdienst iWork.com ist allerdings bis heute nicht aus der Beta-Phase gekommen (Hat jemand Push-Notifications gerufen?). Als ein „One last thing“ wurde von Phil Schiller eine Flexibilisierung des iTunes Store-Preismodells sowie der Start von iTunes Plus angekündigt. Künftig dürfen sich die Preise für einzelne Songs zwischen 69 Cent und 1,29 Dollar bewegen. So waren nicht nur wir von der mageren Keynote enttäuscht, die es sogar geschafft hat die arg geschrumpften Erwartungen der Apple-Gemeinde zu enttäuschen.

14. Januar: Seit mehr als einem Jahr zieht sich schon der Streit zwischen Apple und Mac-Clone-Hersteller Psystar hin. Darin versuchte Psystar immer mal wieder den Goliath zu mimen und mit aussichtslosen Gegenklagen gegen Apple zu punkten.

Nach einer ersten Stellungnahme Anfang Januar konkretisierte Steve Jobs kurze Zeit später die Aussagen zu seinem Gesundheitszustand. Darin teilte er mit, dass er sich bis Juli von Tim Cook vertreten lassen wird und bis dahin eine Auszeit nehmen wird. Das Valleywag-Magazin berichtete kurze Zeit später, dass sich Steve Jobs einer Operation unterziehen lassen musste.

16. Januar: Kaum war die Macworld verklungen, wurden schon wieder erste Gerüchte zu einem Mac-Mini-Update, diesmal mit Intel Atom CPU, gehandelt. Das selbiges Gerät gerade auf der Cebit Premiere feiern sollte auf der Apple schon seit Jahren nicht mehr präsent war, störte die Gerüchteküche dabei wenig. Als Schall und Rauch erwiesen sich auch Spekulationen nach denen Apple an einem 15″ MacBook Air arbeiten würde.

21. Januar: Am 21. Januar eröffnete Apple den Reigen der Rekordquartale 2009 mit dem Quartalsbericht für das erste Quartal 2009. Der Gewinn von 1,605 Milliarden Dollar und ein Umsatz von 10,2 Milliarden lag deutlich über den Erwartungen der Analysten.

24. Januar: Zum 25. Geburtstag des Macintosh fragte Twitter: Was war euer erster Mac? Wir sprachen mit Andy Hertzfeld über seine Beziehung zum Mac und amüsierten uns beim Macintosh Software Dating Game. Das Macintosh-Veteranen-Team zelebrierte ebenfalls den runden Geburtstag.

Was gab es sonst noch im Januar?

Im Rahmen der Macworld hatten wir die Gelegenheit exklusiv mit dem Gründer und Chefredakteur von Macrumors Arnold Kim zu sprechen. In einem kurzen Interview stand uns Guy Kawasaki Rede und Antwort. Er war Teil des Teams, welches 1984 den ersten Macintosh auf den Markt brachte.

Im Januar gab es eine konkrete Trojaner-Gefahr für Mac-Nutzer. Über einen Torrent-Download der iWork ’09 Trial-Version wurden mindestens 20.000 Macs mit einem Trojaner infiziert. Im April fanden Spezialisten dann schließlich heraus, dass der Trojaner die infizierten Macs zu einem Botnetz zusammenschloss.

Februar

3. Februar: Anfang Februar gab sich die Gerüchteküche Spekulationen über iMac und Mac Pro Updates hin. Der 8-Core-iMac lässt zwar zweiter auf sich warten, ist aber als 4-Core-iMac mit Core i5 CPU diesem Ziel im Oktober schon etwas näher gekommen.

5. Februar: Neuigkeiten gab es auch zum Thema iTunes. In Norwegen entschied ein Gericht, dass der Verkauf Songs über iTunes nach der Abschaffung des FairPlay-DRMs in Norwegen legal ist. Apple dagegen verschärfte die iTunes AGB und verbot damit das Kaufen von Songs in ausländischen iTunes Store. Freuen durften sich dagegen Benutzer in Großbritannien: dort startete der Verkauf von HD-Sendungen im iTunes Store.

6. Februar: Nach München wurde im Februar von Apple der zweite Standort in Hamburg für einen Apple Store bestätigt. Aus der Gerüchteküche brodelten derweil mal wieder Gerüchte über drei neue iPhone-Modelle hoch. Zudem fragten wir uns, ob Apple QuickTime Pro abschafft, denn in aktuellen Entwicklerbuilds von Snow Leopard war dieses nicht mehr enthalten.

11. Februar: Da das Mac-Tablet weiter auf sich warten lässt, zeigten wir euch im Februar schon mal, wie aus einem MacBook ein ModBook wird. Ruhig war es dagegen nach der Ankündigung von Push Notifications bei Apple geworden. Fast ein Jahr nach deren Ankündigung gab es von Apple noch keinen konkreten Starttermin. In einem Hintergrundartikel erklärten wir was Push Notifications sind und ob sie vielleicht erst mit Snow Leopard starten werden.

Mit Kopfschütteln nahmen wir die Pläne der EU für eine Smartphone-Steuer zur Kenntnis. Bei deren Umsetzung würde ein 500 Euro teures Smartphone bis zu 70 Euro teurer werden.

13. Februar: Fahrt nahm im Februar der Streit zwischen der Electronic Frontier Foundation und Apple bezüglich des Rechts auf den Jailbreak von iPod und iPhone auf. Die EFF forderte rechtliche Sicherheit für Jailbreaker, Apple erklärte den Jailbreak für illegal. Allerdings hatten nicht nur wir Zweifel, wie Apple dieses Verbot aufrecht erhalten will.

24. Februar: Natürlich gratulierten wir am 24. Februar Steve Jobs zu seinem 54. Geburtstag. Am gleichen Tag veröffentlichte Apple die erste Beta von Safari 4.0, die wir uns kurze Zeit später im Detail anschauten.

Was gab es sonst noch im Februar?

Es gibt sie doch die Erfolgsgeschichten im App Store. Trotz Preiskampf im App Store gelang es den Entwicklern von iShoot innerhalb kurzer Zeit eine halbe Million Dollar zu verdienen.

Wir berichteten über Steve Ballmers App-Store-Kritik und stellten fest, dass es durchaus Bedarf an einem OS X basierten Netbook gibt.

März

2. März: Anfang März verdichteten sich die Gerüchte über ein Special Event am Ende des Monats. Die dort noch vermuteten Hardware-Updates von Mac mini und iMac schob Apple allerdings gleich am nächsten Tag hinterher. Derweil wurden die Emoji-Apps im App Store die ersten prominenteren Opfer einer Säuberungswelle im App Store.

6. März: Das App-Store-Konzept feierte am 6. März seinen ersten Geburtstag und darf sich zurecht als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Am 10. Juli 2008 mit 500 Apps gestartet gab es bis zum heutigen Tage bereits 25.000 Apps.

Derweil kündigte Palm mit dem Pre den (nächsten) iPhone-Konkurrenten an. Das ein Palm-Investor schon wenige Tage später die übertriebenen Marketingaussagen korrigieren muss, war sicher keine Starthilfe für den Palm Pre.

11. März: Am 11. März spendierte Apple dem iPod shuffle ein Update. Seit dem gibt es den kleinsten Sproß der iPod-Familie in schwarz oder silber und mit 4GB Speicher.

17. März: Am 17. März fand Apples Frühjahrs-iPhone-Special-Event statt. Bereits einige Tage vorher fragten wir uns, ob mit dem iPhone OS auch gleich MMS, Push Notifications und Tethering kommen. Die von Apple veröffentlichte Beta-Version des iPhone OS 3.0 zeigte auch gleich wie Copy&Paste funktioniert.

26. März: Neues gab es im März auch von Snow Leopard zu berichten. So wurde spekuliert, ob zur WWDC eine Änderung der Oberfläche präsentiert wird. Die WWDC wurde kurze Zeit später für den 8. bis 12. Juni angekündigt.

Was gab es sonst noch im März?

Für Jailbreaker öffnete der Cydia Store seine Pforten. Angebliche Apple-Netbook-Gerüchte verstärken sich weiter, auch durch angebliche Bestellungen von 10″ Touchscreens untermauert.

In China wurde der Algorithmus der iTunes-Geschenkkarten geknackt und ein blühender Handel entwickelte sich.

Durch ein kleineres Update im App Store am 12. März können seit dem die Bewertungen versionsbezogen abgegeben werden.

Überraschend war der Ausgang einer Befragung von britischen iPhone-Nutzern. Diese nutzen ihr iPhone nicht nur zum Telefonieren.

April

1. April: Der April beginnt traditionell mit seinen Aprilscherzen. Besonders kreativ zeigte sich dieses Jahr ASH mit iPhone2Mac. Kein Scherz dagegen war ein Vergleich der BILD zwischen Mac und PC.

7. April: Am 7. April hieß es wieder einmal „Apple Store down“ und kurze Zeit später konnten Quad- und Octo-Core Xserves bei Apple bestellt werden. Hier kam auch erstmals Intels neueste Prozessorgeneration Nehalem zum Einsatz.

14. April: Nach zweiwöchiger Testphase in der wir das Apple LED-Cinema-Display testeten, kamen wir zu einem positiven Gesamturteil. Das das Testgerät allerdings am Ende seinen Dienst durch Totalausfall quitierte, schieben wir einfach mal auf die vielen Tester durch deren Hände das Gerät schon gehen musste. Passend zum neuen Display tauchten einen Tag später die ersten Kauffilme im deutschen iTunes Store auf. Noch einen Tag später gab es dann auch Leihfilme.

Derweil stellte allerdings Microsoft erneut fest: Apple-Nutzer zahlen drauf. Die Antwort von Apple ließ nicht lange auf sich warten.

20. April: Neues vom Apple Netbook gab es am 20. April. Gerüchteweise sollte das neue Gerät von Foxconn gefertigt werden.

21. April: Am 21. April fiel in Deutschland fast das komplette T-Mobile-Netz aus. Grund dafür war der Ausfall zweier Homelocation-Server die für die Identifizierung der Mobilfunkteilnehmer benötigt werden.

22. April: Die Quartalszahlen für das zweite Quartal fielen trotz Krise überraschend gut aus. Apple erzielte das beste Nicht-Ferienquartal seiner Firmengeschichte.

Zwei Tage später durchbricht die App Store Downloadmarke die Zahl von einer Milliarde. Ein 13-jähriger gewinnt das ausgelobte Gewinnspiel von Apple mit dem herunterladen der kostenlosen App Bump.

Was gab es sonst noch im April?

Die iPhone Skype-App entwickelt sich zum echten Renner mit 1 Million Downloads in zwei Tagen. Bei T-Mobile fürchtete man sich dagegen vor der Konkurrenz und plante die Blockierung der App.

Das iPhone OS 3.0 war noch nicht einmal veröffentlicht, da gab es schon den ersten inoffiziellen Jailbreak.

Im kommenden Jahr wird sich dann zeigen, ob es das iPhone dank 4G Netz auch bei Verizon geben wird.

Die umstrittenen Zulassungsregeln für den App Store waren mit der Zulassung von Baby Shaker um eine Episode reicher. Kurze Zeit später entschuldigt sich Apple sogar dafür.

Im nächsten Teil geht es dann um die Monate Mai bis August unter anderem mit der WWDC und dem iPhone 3GS.

Weitere Teile der Reihe Jahresrückblick 2009


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