Musiklabels in Verhandlungen mit Apple: Streaming via iTunes?

rj, den 21. Januar 2010
iTunes - Logo
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Alle vier der großen Labels stünden in Verhandlungen mit Apple über einen kommenden, kostenlosen Musik-Streamingdienst. In den Verhandlungen soll es um ein kommendes Angebot Apples gegangen sein, iTunes-Nutzern Online-Musikspeicher anzubieten, von dem sie ihre gekauften Tracks per Stream orts- und geräteunabhängig abspielen können. Weiter soll eine iTunes-unabhängige Kaufplattform für Musik an den Start kommen.

Offizielle Kommentare von Apple gab es keine, c|net habe jedoch aus mehreren Quellen von den Verhandlungen aller vier Majors erfahren. Zum kürzlich erfolgten Aufkauf von Lala passt die geplante Cloud-Lösung für Streaming Music definitiv – bislang waren entsprechende Angebote den Labels jedoch immer ein Dorn im Auge.

Einen „Upload-Button für iTunes“ erwartet mp3.com-Gründer Michael Robertson. Dass bereits zum anstehenden Special Event am 27.1. entsprechende Pläne konkretisiert bekanntgegeben werden, hält c|net für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Die Technik für einen Streamingdienst hat Apple im vergangenen Jahr mit Lala eingekauft. Stellenbesetzungen im iTunes-Team mit Lala-Experten deuten auf die Integration des Dienstes hin, wobei schon im Dezember auch die Rede davon war, dass Apple eine weitere, iTunes-unabhängige Plattform zum Musikkauf baut. Mit „iTunes.com“ bekommt dieses Gerücht nun einen Namen: unter anderem auf dem Tablet soll dadurch auch ohne vorhandene iTunes-Installation der Musikkauf möglich werden.

Die Zukunft könnte somit zum einen den iTunes-unabhängigen Musikkauf und ein iTunes-Streamingaccount bereithalten, wobei man auf letzteres einfach seine Musiksammlung packen und von überall via Internet darauf zugreifen könnte. Bisher haben sich die Labels solchen Angeboten tendenziell entgegengestellt – im Falle Apples dreht sich die Diskussion aber insbesondere darum, ob die Labels bereitwillig oder gezwungenermaßen mitmachen. Schließlich hat Apple dem Musikbusiness weitgehend im Alleingang den Sprung ins Internetzeitalter ermöglicht und so bewiesen, dass sie ein Händchen zur Erzeugung klassischer Win-Win-Geschäftsmodelle haben. Zum anderen werden die Labels Apples Pläne nur schwer verhindern können, sollte man in Cupertino einseitig entscheiden, das Angebot nun eben aus dem Boden zu stampfen. Es geht weniger um das Ob, sondern vor allem ums Wie.

Falls sich in absehbarer Zeit echte Mobilflatrates für 3G und Nachfolger durchsetzen, würden durch die wegfallende Speicherbelegung mit Musik einige Möglichkeiten im Bereich mobiler Musikplayer, iPhone und co. entstehen – angefangen mit günstigeren Preisen durch geringeren Speicherbedarf. Und bei Musik aus der Cloud muss es ja nicht bleiben.


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