Eröffnung des Apple Store Frankfurt

tl, den 23. Januar 2010
Schlange vor dem Apple Store Frankfurt
Schlange vor dem Apple Store Frankfurt, Bild: Macnotes

Um 6:30 Uhr klingelte heute früh der Wecker, denn ich hatte mich mit Olaf auf einen Kaffee auf einem nahegelegenen Parkplatz verabredet. Bei eisigen -5°C schaute ich jedem vorbeifahrenden Auto sehnsüchtig nach und wünschte mich in das wärmende Bett zurück. Die Kälte zog schon langsam die Waden hinauf, während ich vor meinem Stamm-Bäcker wartete. Die Hände wärmte ich mir mit zwei dampfenden Coffee To Go. Pünktlich um halb acht steuerte Olaf den Parkplatz an, um mich abzuholen.

Ziel unseres frühen Ausflugs sollte Frankfurt sein. Apple hatte MACNOTES zur Eröffnung des dritten deutschen Retail Stores eingeladen. Wir werden den ganzen Vormittag live für Euch von der Eröffnung des Apple Retail Stores aus Frankfurt berichten.

8:30 Uhr: Wir sind in Frankfurt angekommen. Nach einer kurzen Parkplatzsuche machen wir uns auf in die Frankfurter Innenstadt. Der Apple Store ist noch geschlossen, aber schon jetzt warten ca. 40 Personen vor der hell erleuchteten Glasfront. Schon gestern hatte man die schwarze Folie von der Glasfassade entfernt und den Laden für die Eröffnung herausgeputzt.

Der neue Apple Store liegt zentral auf der „Fressgass“ in der Großen Bockenheimer Straße 30. Verkehrsgünstig zwischen Hauptwache und Alte Oper gelegen, ist der Store auch mit U- und S-Bahn erreichbar. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich zur linken eine Saftbar und rechts ein Blumenladen der bereits eifrig Blumensträuße auf der Straße platziert. Doch diese beiden Geschäfte sind heute nur zu Statisten degradiert.

9:02 Uhr: Endlich dürfen wir Medienvertreter rein! Die Menschenschlange vor dem Store wächst jetzt im Minutentakt. Die Apple-Fans warten geduldig, um eines der begehrten T-Shirts zu ergattern, die an die ersten 2000 Besucher verschenkt werden.

9:05 Uhr: Nun sind wir drin! Wir werden vom deutschen Apple-Pressesprecher Georg Albrecht und Steve Cano (Apple Retail Director) begrüßt. Die Beiden informieren uns über den neuen Apple Store. Erste Neuerung, die sofort ins Auge fällt: Die Mitarbeiter tragen einheitlich blaue T-Shirts. So auch der 39-jährige Andreas Bischoff, der neue Store-Leader aus dem Schwäbischen.

Steve Cano erzählt uns, dass es nunmehr 284 Apple Retail Stores weltweit gibt. Frankfurt ist mit über 100 Mitarbeitern, ungefähr 150 angebotenen Produkten und ca. 750 qm Verkaufsfläche der größte in Deutschland und damit fast doppelt so groß wie die Dependance in München. Für jede Produktgruppe gibt es einen eigenen Bereich. Im Erdgeschoss finden sich die bekannten hellen Buche-Tische auf denen sämtliche aktuelle iPods präsentiert werden. In Anbindung bietet Apple zahlreiche Zubehörartikel wie Kopfhörer und Taschen. Für die Fernwirkung sorgen beleuchtete Produktabbildungen an den Wänden. In einem speziellen Bereich kann man sein iPhone im Store freischalten – vorausgesetzt man hat einen T-Mobile-Vertrag abgeschlossen.

Einige Mitarbeiter wurden sogar nach Cupertino zur Ausbildung geschickt und absolvierten mehrere Monate vor der Eröffnung ein Training auf dem Apple Campus. Steve Cano erklärt den Apple Store zur Eventfläche und weist auf die unzähligen Workshops im Laden hin. So können sich mehrere Personen als Gruppe anmelden und werden dann fachkundig bis zu 3 Stunden betreut. Eine baldige Anmeldung empfiehlt sich allerdings.

Das Obergeschoss erreicht man über die bekannte Glastreppe. Cano erklärt, dass diese Treppe ein immer wiederkehrendes Stilelement in allen Apple Stores weltweit darstellt. Für Rollstuhlfahrer gibt es übrigens auch eine Möglichkeit in den ersten Stock zu gelangen: Im Hinterraum gibt es einen Fahrstuhl ins 1. Stockwerk. Ich konnten zur Eröffnung beobachten, dass ein Mitarbeiter umgehend und freundlich einem behinderten Besucher half, nach oben zu gelangen. Allerdings ist der im Nebenraum untergebrachte Fahrstuhl sicher nicht das Optimum an Behindertenfreundlichkeit und Apple sollte offensiver mit dem Thema umgehen.

Oben angekommen erwartet einen dort die bekannten Tische an denen bis zu 15 Personen Platz haben. An unzähligen Macs darf getestet und probiert werden. Alle Geräte sind mit dem Internet verbunden und mitgebrachte Geräte, wie etwa ein iPhone lassen sich problemlos am kostenlose AppleStore WLAN anmelden. Rechts und links befinden sich Regale mit allerlei Software und Zubehör. Auch das Phantom Magic Mouse steht zum Verkauf bereit. Nach Aussage eines Mitarbeiters soll das Zeigegerät in ausreichender Menge vorhanden sein. Wir werden sehen, ob’s stimmt. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass auch die ersten verkauften Produkte ausnahmslos die Multitouch-Mäuse waren. Auch ich nutze die Gunst der Stunde und kaufte als erster Kunde eine Magic Mouse.

Am Ende der großzügig gestalteten Verkaufsfläche befinden sich zu beiden Seiten die Genius-Bars. Hier gibt es Hilfestellung, Antworten und technischen Support für den Mac, iPod, AppleTV oder iPhone. In jedem Apple Store ist dies die Anlaufstelle für eine fachkundige Beratung. Die Genius-Mitarbeiter beantworten technische Fragen und helfen bei der Fehlerbeseitigung.

10:45 Uhr: Die Apple Mitarbeiter klatschen sich warm. Wenige Minuten später kommen die Angestellten angeführt von Andreas Bischoff auf die Strasse und animieren lautstark die in der Kälte Wartenden. Es wirkt ein wenig aufgesetzt als der ansonsten bisher wortkarge und introvertierte Store-Leader plötzlich klatschend und jubelnd losrennt und seine Mitarbeiter ihm wie Lemminge folgen. So kann der Funke dann auch nicht so recht auf die Besucher überspringen. Spontane, ehrliche Fröhlichkeit sieht irgendwie anders aus. Die „Polonaise“ ist dann auch nicht von langer Dauer und die Mitarbeiter flüchten in den warmen Store zurück.

10:55 Uhr Nun ist es soweit! Kurze Absprache der Security und Sekunden später öffnen sich die Glastüren zum neuen Apple Store auf der Frankfurter Fressgass. Traditionell darf auch der Erste in der Schlange etwas früher den Laden betreten. In Frankfurt ist es der 18 jährige Sebastian aus Montabaur der schon seit 0:30 Uhr vor dem Retail Store wartete. Übrigens weit vor der Security, die gegen 5:00 Uhr ihren Dienst begann. Auf die Frage, was er sich den heute kaufen möchte, antwortete Sebastian: „Ich habe schon alles, ich brauche nur einen Adapter.“ Diesen dürfte der junge Apple-Fanboy gefunden haben. Indes diktiert Apple Retail Director Cano der versammelten Medienschar in den Schreibblock, dass der neue Store „der beste Platz sei um einen Mac zu kaufen“. Das können wir uneingeschränkt bestätigen.

11:08 Uhr: Unter tosendem Applaus und Rufen betreten immer mehr Kunden den Laden. Die Mitarbeiter haben sich im Spalier aufgestellt und begrüßen die unterkühlten Besucher teilweise mit Handschlag. Auch hier wirkt die gespielte Fröhlichkeit ein wenig „amerikanisiert“. Ich habe aber den Eindruck, dass die Angestellten hoch motiviert aber auch ein wenig nervös sind. Wer möchte es ihnen verübeln. Der ganze Druck der Vorbereitung scheint sich jetzt bei den Apple Mitarbeitern zu entladen. Immer neue Plastikkisten gefüllt mit Pappkartons werden unermüdlich zur Tür getragen. In den Kartons befinden sich die heißbegehrten Eröffnungs-T-Shirts. Genau 2000 Stück werden verteilt und können nicht gekauft werden. Die schwarzen Shirts tragen die Aufschrift „Große Bockenheimer Straße“. Eine nicht gerade innovative Bedruckung. Dennoch finden die Oberteile rasenden Absatz. Die Massen verteilen sich schnell auf den zwei Etagen des Apple Stores und die Schlange will kein Ende finden.

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11:23 Uhr: Ich habe genug gesehen und verlasse das Geschäft, nicht ohne mich vorher beim Apple-Pressesprecher Georg Albrecht zu verabschieden. Beim Weg zum Parkplatz laufe ich an einer endlosen Schlange von Wartenden vorbei. Ich zähle immer noch ca. 1.000 Besucher, die gut gelaunt auf den Einlass in die „Steve-Church“ warten. Die Security-Crew hat eine gute Arbeit geleistet. Absperrgitter trennen die Wartenden von den übrigen Passanten in der Fressgasse. Beide Gruppen beäugen sich immer wieder beim Vorbeigehen ungläubig. Der Blumenladen rechts neben dem Apple Store hat übrigens mittlerweile alle Kübel in Sicherheit gebracht. Ob die Saftbar in der Nachbarschaft zur Feier des Tages frisch gepressten Apple-Juice angeboten hat, konnte ich allerdings nicht in Erfahrung bringen.

Ich durfte eine gut durchgeplante Eröffnung des größten deutschen Apple Retail Stores miterleben. Smart wie der Mac-Hersteller selbst, wurde die Marketing-Machinerie abgespult. Der Store selbst ist ein architektonisch schöner aber nach bekannten Muster gebauter Konsumtempel. Nichts stört das Auge und alles ist gefällig platziert. Der Laden macht einen überaus perfekten Eindruck – fast zu perfekt. Enttäuscht hat mich, dass keine Information zu zukünftigen Events oder Konzerten gegeben wurden. Schwammig wurden zwar „bekannte Künstler“ angekündigt aber leider nichts konkretes gesagt. Vielleicht lag es auch an der kurzen Vorlaufzeit durch die verschobene Eröffnung. Dennoch geben wir Steve Cano recht: Der Apple Store in Frankfurt ist der beste Platz um einen Mac oder iPod zu kaufen!

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