Raging Thunder 2 im Test

Alexander Trust, den 22. März 2010
Raging Thunder Intro
Raging Thunder Intro

Polarbit hat einen Nachfolger zu seinem Arcade-Rennspiel Raging Thunder veröffentlicht. Der zweite Teil wurde grafisch aufgebohrt, bietet mehr Umfang und setzt von Haus aus auf eine Bewegungssteuerung. Ob Raging Thunder 2 zu überzeugen weiß, zeigt unser Review.

Schon im Jahr 1 der App-Store-Historie wusste Polarbit als Newcomer wohin die Reise geht. Anders als viele alteingesessene Spielehersteller erkannte man früh das Potenzial von Apples Plattform und scheute sich nicht, iPhone oder iPod touch als Spieleplattform wahrzunehmen. Aktuell hat man Raging Thunder 2 veröffentlicht, knapp anderthalb Jahre nach dem ersten Teil.

Ein bisschen mehr

Von allem hat man bei Polarbit ein bisschen mehr ins Spiel integriert. Ein bisschen mehr Autos, die aufgemotzt werden können, ein paar mehr Strecken… – die Grafik wurde aufpoliert und zumindest das Geschwindigkeitsgefühl entsteht dank Nitro und Boosts. Grafisch unterscheidet sich das Spiel aber nicht auf den vorhandenen Plattformen, in unseren Tests haben wir keine Unterschiede – außer in den Ladezeiten – auf einem iPhone 3G und einem iPod touch der neusten Generation feststellen können.

Nicht immer an der Wand lang

Die Bewegungssteuerung wird ergänzt durch Buttons fürs Gas geben oder Bremsen, auch alternative Steuerungsoptionen sind möglich. Standardmäßig ist beispielsweise Dauergas eingestellt. Gleichwie wird immer mittels Bewegungssensor gelenkt. Die Sensibilität lässt sich noch justieren, ist aber bereits in der Standardeinstellung recht ordentlich gelungen – es gibt also für ruhige Hände keinen Grund, die ganze Zeit den Lack am Randstein abzukratzen. Man kann aber sehr wohl Gegner an die Bande drängen oder sie von der Strecke abzubringen versuchen.

Raging Thunder 2 bietet daneben noch Abkürzungen und Reparaturstreifen neben der Hauptstrecke. Ein kleines Schadensmodell zeigt den Zustand des Autos an, eine onscreen Map zeigt unsere und die Position der übrigen Fahrer an und grundsätzlich gibt es noch einige weitere Dinge, die sich während des Spielens auf dem Display zeigen, wenngleich nur am Rand des Touchscreens – es bleibt genügend Blick auf die Strecke übrig. Gefahren wird in verschiedenen Rennmodi, von denen der Karriere-Modus neben dem Mehrspieler-Modus wohl der interessanteste ist. Im erst genannten fahren wir für Geld und natürlich auch um die Ehre. Im Lauf des Spiels können wir das vorhandene Auto aufrüsten, aber auch neue Karossen kaufen, die wesentlich schneller und härter im Nehmen sind.

Der Mehrspieler-Modus schließlich ist gut gelungen. Wir können mit bis zu 6 Spielern online Rennen fahren und aktuell fanden sich bei Probefahrten immer recht zügig Mitspieler, von denen einige aber während des Rennens den Spaß verloren (oder die Verbindung?).

Glitzer

Eine Rennsimulation ist Raging Thunder 2 nicht, will sie auch gar nicht sein. Doch die Spielgrafik übertreibt es dennoch ein wenig mit Glanz und Gloria. Die Reflexionen auf den Autos zeigen, was technisch möglich ist, allerdings wirken die Spiegeleffekte ein wenig unseriös, bzw. lassen das Gefühl aufkommen, man hätte es mit Spielzeugautos und nicht mit potenten Rennboliden zu tun. Man fühlt sich ein wenig an Electronics Arts Fehlversuche mit Need for Speed: Undercover erinnert, weil der Hersteller dort auch zu viel des Guten einbaute.

Fazit

Raging Thunder 2 ist ein ordentliches Rennspiel, das neben den erwähnten Modi noch andere bietet, z. B. das Zeitfahren oder einen Survival-Modus. Doch letztlich fehlt ein Stück zum ganz großen Glück. Die Grafik auf den Systemen ist in Ordnung, vor allem aber bei den Spiegeleffekten hat man es übertrieben. Es gibt sicherlich Titel, z. B. von Gameloft, die grafisch noch eine Schippe drauflegen. Wer ein Arcade-Rennspiel sucht und keine Simulation, der sollte sich Raging Thunder 2 auf jeden Fall angucken, auch trotz des Preises von aktuell 3,99 Euro. Polarbit hatte auch kurzfristig eine Lite-Variante in petto, die hoffentlich bald wieder den Weg in den App Store findet, damit Unentschlossene sich entscheiden können.


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Testergebnis

URS: 6,9 von 10
6,9