iPhone: Akkulaufzeit verlängern, Akku sparen, Einstellungen zum Stromsparen

Alexander Trust, den 12. April 2010
Batterie-Symbol
Batterie-Symbol

Warum ist der Akku meines iPhone so schnell leer? Wie kann ich die Akkulaufzeit meines iPhone verlängern? Diese Fragen stellt sich jeder iPhone-Besitzer irgendwann einmal. Manchmal bedarf es nur weniger Einstellungsänderungen und die Batterie-Laufzeit des Smartphones verlängert sich merklich. Unser Tutorial soll dabei helfen, die Lebensdauer und die Entladezeit des iPhone-Akkus zu verlängern.

Nicht nur iPhone-Nutzer kennen das: Nach einem Tag intensiver Nutzung ist der iPhone-Akku leer. Grund sind neben ressourcenintensiven Anwendungen auch „Dauerverbraucher“ – z. B. die Push-Dienste, die dauerhaft Anfragen auf die Nachrichtenserver schicken, Ortungsdienste und Funktionen wie WiFi oder Bluetooth. Manchmal helfen schon kleine Einstellungsänderungen dabei, die Akkulaufzeit zu verbessern und die Zeit bis zur nächsten Aufladung herauszuzögern. Im Folgenden zeigen wir, welche Nutzungsweise den Akku schnell leert, welche Einstellungen den Akku des iPhone schonen, welche Möglichkeiten (und Risiken für hohen Stromverbrauch) bei Jailbreakern eine Rolle spielen, ob Apps zur Batteriepflege sinnvoll sind und zu guter Letzt, welche Möglichkeiten der Stromversorgung die Erreichbarkeit via iPhone verbessern können.

iPhone-Nutzungsgewohnheiten

Zuallererst sollte man seine Nutzungsgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Was genau macht man mit dem iPhone, welche Prozesse sind besonders akkubelastend und wie lange hält das iPhone insgesamt ohne Aufladung durch? Steckt man sein iPhone ohne vorherigen Standby per Power-Knopf in die Tasche (und entlädt so den Akku bis zum Auto-Standby)? Welche Dienste sind aktiv, welche braucht man tatsächlich und wann?

Einstellungen verbessern Akkulaufzeit

Je nach den gewählten Einstellungen kann man die Batterielaufzeit steuern. Ortungsdienste, Displayhelligkeit, Push-Services, direkte Mailabfragen, WiFi, Bluetooth sowie UMTS sind beim iPhone die größten Stromfresser. Permanent aktiviertes Bluetooth ist der beste Garant für einen schnell entladenen Akku: Der ohne Headset selten benötigte Dienst sollte immer deaktiviert sein, wenn man ihn nicht braucht.

Viele iPhone-Nutzer haben die Ortungsdienste standardmäßig aktiviert, nutzen sie aber eher selten bis gar nicht. Schaltet man diese in den allgemeinen Einstellungen aus, ortet sich das iPhone nicht permanent, dadurch lässt sich ebenso Batterie sparen.

Push-Benachrichtigungen

machen das Leben mit Mail, Twitter, Facebook und Co. angenehmer, gehen aber auf Kosten der Akkulaufzeit. Es empfiehlt sich, nicht genutzte Push-Dienste generell abzuschalten und ggf. auf weniger wichtige Dienste zu verzichten, wenn man fernab der Steckdose ist.

Der Equalizer des iPod wird von Apple ebenfalls unter die Stromverbraucher gezählt. Wer die verschiedenen Sound-Presets abschaltet, kann auf eine (geringfügig) längere Laufzeit im iPod-Betrieb hoffen.

Akku sparen durch Netzwerkeinstellungen

In den Netzwerkoptionen gibt es Tricks und Kniffe, die zu einer längeren Akkulaufzeit führen können. Nutzt man nur selten die Datenverbindung, empfiehlt es sich, auf den 3G-Modus zu verzichten. In Regionen mit schlechter UMTS-Abdeckung kann dies hilfreich sein – sowohl Telefonate als auch Datenverbindungen via GPRS/EDGE sind dann noch möglich. Gleiches gilt für WiFi: Benötigt man es ohnehin nicht, sollte man es deaktivieren, um damit Batteriestrom einzusparen.

Displayhelligkeit ist Akkufresser

Ein nur selten bedachter Faktor bei der Akkulaufzeit ist die Displayhelligkeit. Entweder kann man dabei auf die „Auto-Helligkeit“-Funktion zurückgreifen, oder man schaltet die Helligkeit manuell ein. Wählt man eine geringere Helligkeit, schont dies den Akku.

Akkustrom sparen für Jailbreaker

Bei der Akkuentladung von Jailbreak-iPhones sind noch einige Faktoren mehr zu berücksichtigen (und einige Möglichkeiten mehr vorhanden). Das Problem: nicht alle Hintergrund-Apps werden in den verschiedenen Taskmanagern und Prozess-Viewern angezeigt. Backgrounder zeigt – wenn aktiviert – eine „Badge“ an den laufenden Prozessen.
Wer sich trotz sparsamen Gebrauchs von Hintergrund-Apps wundert, dass sein iPhone-Akku schnell entlädt, sollte gelegentlich einen Blick in den SBSettings-Prozessmanager werfen. Nebeneffekt von SBSettings: man kann schnell Stromfresser wie Bluetooth, WiFi, SSH-Server oder 3G abschalten.

Umfassendere Monitoring-Möglichkeiten bietet beispielsweise SysInfoPlus, das laufende Prozesse auf dem iPhone zuverlässig anzeigt (aber keine Möglichkeiten zum Beenden bietet).

Mit einem Terminal kann man ebenfalls aktive Programme und Tasks anzeigen – MobileTerminal ist kostenlos via Cydia zu haben, für die Kommandozeilentools top und ps muss man die Pakete top und adv-cmds installieren und via su und Passworteingabe Superuser werden. Es ist jedoch Vorsicht geboten und man sollte nur dann anfangen, mit kill (Prozess-PID) Tasks abzuschießen, wenn man weiß, was man tut.

Besser als das „Abschießen“ von potentiellen Stromverbrauchern ist die komplette Deinstallation. Viele Cydia-Apps sind nicht als Icon auf dem Homescreen sichtbar, manche laufen im Hintergrund – ein guter Grund, regelmäßig in der Paketverwaltung nachzusehen, ob man wirklich alles braucht, was installiert wurde. Nicht angezeigte Tools, gar mit Doppelung der Funktionen, sind selbstredend Stromfresser. Infiniboard neben Iconoclast muss nicht sein, ebenso wenig eine parallele Installation von Multifl0w, Circuitos oder ProSwitcher. ScreenSplitr wird nicht in den Prozessen bei SBSettings angezeigt, selbst wenn es im Hintergrund läuft – immerhin hat das Icon aber seine „On“-Badge. Vom alternativen Installer Rock wird gesagt, dass er sich im Hintergrund startet und aktualisiert – das bedeutet natürlich ebenso eine schnell entladene iPhone-Batterie.

Apps zum Batterie-Monitoring und Akkupflege

Kostenlos wie kostenpflichtig gibt es zahlreiche Apps wie Battery Boost, Batterie Monitor und ähnliche mehr. In der Regel sind diese nutzlos bis esoterisch. Man kann nur davor warnen, für eine App zur Akkuüberwachung Geld auszugeben, und auch der Sinn der Gratisapps erschließt sich nur bedingt. Je nach Abstand zum nächsten Mobilfunkempfänger, WiFi-Accesspoint etc. ändert sich der Akkuverbrauch im Mobilbetrieb, die Restkapazität des iPhone-Akkus lässt sich nicht auslesen (manche der „Stromspar-Apps“ bieten die Möglichkeit, diese „Pi mal Daumen“ ungenau einzustellen); der Wechsel zu einer separaten App zur Akku-Entladung verbraucht ebenfalls Strom.
Man ist mit einem Auge auf das Batterie-/Ladesymbol (empfehlenswert ist die Prozentangabe) auf dem gleichen Informationsstand und spart Strom.

Akkupflege beim iPhone

Nicht nur die Benutzung von Apps, Einstellungen und Funktionen müssen beachtet werden. Die Akkupflege sollte immer im Hinterkopf bleiben. Es empfiehlt sich, mindestens einmal im Monat den Akku komplett zu laden und ihn hinterher komplett zu entleeren. Die Art und Weise, wie man das iPhone auflädt, kann die Lebensdauer des Akkus verlängern: Überhitzt der Akku beim Aufladen, kann dies ihn und seine Kapazität stark beeinflussen – man sollte das iPhone deshalb am besten an einem gut belüfteten Ort legen, anstatt es in der Schutzhülle zu belassen. Bei der Benutzung sollte man ebenso die Temperatur beachten – die ideale Betriebstemperatur liegt bei etwa 22°C, der Benutzungsbereich zwischen 0 und 35°C. Alle Temperaturen, die darunter oder darüber liegen, sollte man dem iPhone nicht zumuten.

Akkupacks, Ladegeräte und Lademöglichkeiten

Stromsparen ist gut – Strom haben hilft ebenfalls. Für den Notfall empfiehlt es sich, ein Akkupack anzuschaffen. Zwei Typen der iPhone-Akkus stehen zur Auswahl – Akkus zum Anstecken, die einfach unten am Dock eingesteckt werden und Akku-Hüllen, die meist die gesamte iPhone-Rückseite bedecken. Erstere sind in der Regel kleiner und leichter, man zieht sie jedoch genauso leicht versehentlich ab, wenn man das iPhone aus der Hosentasche zieht. Die großen Akkupacks, die das gesamte iPhone umschließen, machen das Gerät wiederum ein Stück klobiger, sitzen jedoch fest am iPhone und bieten in der Regel die höhere Ladekapazität.

Zu guter Letzt kann man nie genug Lademöglichkeiten haben. Trivial, aber hilfreich: überall die Möglichkeit schaffen, das iPhone an den Strom zu hängen. Ein separates Ladekabel am Arbeitsplatz ist immer da, wenn man es braucht. Ein USB-Lader im Auto rettet gelegentlich die iPhone-Batterieladung, wenn man das abendliche Anstöpseln vergessen hat. Die Akkulaufzeit beeinflussen diese Tricks natürlich nicht – aber die Erreichbarkeit definitiv.


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