IT-Lobbyismus: Apple zahlt am wenigsten für die politische Einflussnahme

Redaktion Macnotes, den 18. Mai 2010

Businessinsider stößt mit der Verröffentlichung ihres gestrigen „Diagramm des Tages“ über Lobbyismus einiges an Diskussion an. Hier in Deutschland geht es dabei auch um die moralische Seite des Lobbyismus; in den USA bekommt man vielmehr das Gefühl, Apple benötige keine Einflussnahme beziehungsweise hat den Steve-Jobs- und Wir-sind-die-Guten-Bonus.

Apple hat nach der Recherche von Businessinsider 2009 kaum Geld in die Lobby-Arbeit gesteckt – warum auch. Typische Lobby-Arbeit fällt für Apple kaum an, denn die öffentliche Meinung über Apple ist stark geprägt von den Fanboys. Es gibt keine großen Baustellen, bei denen Apple Meinungen „beeinflussen“ müsste. Wie Businessinsider unterstreicht, ist dabe auch von Vorteil, dass Apple (noch) keinen anderen Markt so beherrscht wie den der MP3-Player; ein Markt, bei dem sich Apple keine Lobby erarbeiten muss.

Rund 1,5 Millionen Dollar investiere Apple in die Lobbyarbeit, im Verhältnis zu den Einnahmen 2009 der geringste Prozentsatz verglichen mit anderen Unternehmen wie Google, Yahoo oder Microsoft. Natürlich sagen die Zahlen nichts über den wirklichen Einfluss aus, aber ganz allgemein gesprochen stehen die Medien Apple viel wohlgesonnener gegenüber als vielen anderen Firmen. Wenn Steve Jobs ruft, folgen die Medienvertreter gern, und wer ein schlechtes Wort gegen Apple wagt, wird schief angesehen.

In Deutschland kommt schnell das Wort Bestechung mit ins Spiel, wenn es um Lobbyismus geht. In den USA hingegen sind die Bestimmungen für diese Einflussnahme klar geregelt, es gibt zum Beispiel ein Pflicht-Register, was die Arbeit durchsichtiger macht.


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