Test: Apple iPad Wifi+3G

kg, den 29. Mai 2010

Das iPad WiFi+3G bietet das beste aus beiden Welten: Zu Hause kann man über WiFi ins Netz und unterwegs bequem über UMTS Mails abrufen und surfen. Doch für wen lohnt sich der Aufpreis von 100€ gegenüber dem WiFi-iPad? Wir haben es getestet.

Features

Genau wie das iPad WiFi verfügt das iPad 3G über alle Features, die das Apple-Tablet so besonders machen: Mit iBooks lassen sich Bücher direkt auf dem iPad kaufen und lesen, iPod- und Videoplayer sind ebenso integriert wie Fotoalben, Safari, Mail und Karten. Gerade bei den drei zuletzt genannten kann das iPad 3G punkten: Im Gegensatz zum reinen WiFi-Modell kann man alle Onlineaktivitäten auch außerhalb eines Wlan-Netzes erledigen, sofern ein Handynetz des ausgewählten Providers vorhanden ist. Zudem hat das iPad 3G noch ein zusätzliches Feature, das dem iPad WiFi fehlt: die Ortung über A-GPS lässt eine genaue Positionsbestimmung zu.

Micro-SIM und mobiles Internet

Optisch ist der Unterschied zwischen Wifi-iPad und iPad 3G nur marginal: Statt mit einer vollständigen Alu-Rückseite wurde das iPad 3G mit einem zusätzlichen Stück Kunststoff ausgerüstet. Dieses soll sicherstellen, dass der Mobilfunkempfang des Gerätes verbessert wird. Kunststoff ist für diesen Zweck besser geeignet, optisch ist das Ganze sicherlich aber Geschmacksache. Der Effekt lässt sich aber zweifelsohne feststellen: Mit einer Simyo-Micro-SIM haben wir im Bochumer Stadtgebiet fast durchgängig 4 bis 5 Empfangsbalken im Display. Die SIM selbst wird über einen Steckplatz an der Seite des Geräts ins iPad eingelegt. Wie erwartet funktionieren auf diese Weise auch die mit Hilfe der Schablone für das Micro-SIM-Format beschnittenen regulären SIM-Karten. Dank nicht vorhandenem SIM-Lock gibt es auch keinerlei Probleme mit den verschiedenen Anbietern, zu bedenken ist aber, dass man die jeweiligen APN-Daten vor Benutzung eingeben muss.

Akkulaufzeit

Bei der Akkulaufzeit kann man beim iPad WiFi+3G mit maximal 9 Stunden Nutzung maximal rechnen, abhängig von den jeweiligen Anwendungen und der Datennutzung – so zumindest die Angaben von Apple selbst. Wir konnten dies in unseren Tests allerdings auch bestätigen: Das iPad WiFi hatte im Vergleich zum iPad 3G mit 10 Stunden eine rund eine Stunde längere Akkulaufzeit, 9 Stunden waren das Maximum, das wir mit dem 3G-Modell erreichen konnten.

Standortbestimmung über A-GPS

In Gegensatz zum iPad Wifi verfügt das 3G-Modell über die Standortbestimmung über das sogenannte A-GPS. Dies hat im Vergleich zur im Wifi-Modell zum Einsatz kommenden Ortung über die vorhandenen WiFi-Hotspots den Vorteil, dass es genauer und zuverlässiger ist, vor allem in nicht so stark besiedelten Gebieten.

Im Test konnten wir dies bestätigen: Das iPad 3G war bei der Ortung häufig nicht nur schneller als das Wifi-Modell, sondern auch exakter. Dies gilt auch und vor allem bei der Nutzung unterwegs, wo man das Wifi-Modell mangels vorhandener Datenverbindung für diesen Zweck ohnehin nicht einsetzen kann – es sei denn, man hat einen WiFi-Hot Spot mit UMTS-Anbindung im Auto oder eine entsprechende Navigationsapp mit bereits vorgespeichertem Kartenmaterial. Generell sei hier aber mal eine Einschätzung erlaubt: Das iPad wird wohl nur in den wenigsten Fällen als Ersatz für ein echtes Navigationsgerät herhalten müssen, Smartphones und Standalone-Navis sind unserer Ansicht nach besser zur Routenfindung geeignet. Vor allem die Größe ist hier mitunter ein Hindernis: An der Windschutzscheibe sollte man sein iPad aus Sicherheitsgründen besser nicht befestigen, am Armaturenbrett ist der Platz recht begrenzt.

Fazit: Wer braucht das iPad 3G?

Für wen also lohnt sich nun das iPad 3G wirklich und für wen ist ein iPad mit WiFi besser geeignet? Das sollte man vom Einsatzbereich und den eventuellen Folgekosten abhängig machen. Wer das iPad nur zu Hause nutzt, z. B. zum Surfen auf dem Sofa, zum Daddeln oder für den schnellen Gebrauch während des Urlaubs, der kann getrost auf das UMTS-iPad verzichten.

Wer hingegen viel auf Reisen ist und viele Apps benutzt, die eine Internetverbindung voraussetzen, der sollte sich das Modell mit Micro-SIM zulegen. In Kombination mit einer externen Tastatur (Bluetooth oder Kabel-Tastatur in Kombination mit dem Camera Connection Kit) kann man das iPad als mobilen Arbeitsplatz einsetzen, ohne auf alle Annehmlichkeiten des Notebooks verzichten zu müssen – und ist dank UMTS-Anbindung nicht auf einen vorhandenen WiFi-Hotspot angewiesen. Die mit dem Launch immer vielseitiger gewordenen Tarife für das iPad, die ohne Vertragsbindung angeboten werden, machen die mobile Internetanbindung außerdem erschwinglich.


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URS: 7 von 10
7