Foxconn-Arbeitsbedingungen: Apple plant Prämien, Medien leicht differenzierter

rj, den 1. Juni 2010

Dass Selbstmorde beim Apple-Zulieferer Foxconn insbesondere ein Medienhype sind, war mehrfach Thema auf Macnotes. Apple scheint dennoch bzw. deswegen zu reagieren: offenbar sind direkte Prämienzahlungen an die Foxconn-Beschäftigten im Gespräch. Außerdem: Wochen nach Beginn der öffentlichen Debatte nehmen inzwischen die Medien zur Abwechslung die Realität zur Kenntnis.

Seitens Apple wird gerüchtet, dass Arbeiter bei Foxconn Prämien direkt von Apple nach prozentualen Anteil an den gefertigten Apple-Produkten erhalten sollen. Insbesondere die niedrigen Löhne seien der Grund für Unzufriedenheit unter den Foxconn-Mitarbeitern, mit einer direkten Auszahlung könnte Apple hier direkt eingreifen. Die iPad-Fertigung soll als erste mit dem neuen Prämienmodell starten.

Nachdem bislang die Medienberichterstattung insbesondere von der Lust am Apple-Bash getragen schien, bemühen sich – Wochen nach Beginn der Diskussion – Medien inzwischen um eine etwas differenziertere Sicht der Dinge. So ist nun bei SpOn die Rede davon, dass die Situation bei Foxconn möglicherweise eher besser sei als in anderen Fabriken in chinesischen Sonderwirtschaftszonen, weiter wird immerhin die offizielle chinesische Selbstmordstatistik erwähnt, die den angeblichen Skandal in Relation zur Realität setzt.

Ob man deswegen glauben sollte, dass es den Berichterstattern inzwischen tatsächlich um die Arbeitsbedingungen in China und anderen „Werkbänken der Welt“ geht?


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