Kindle DX 2: Keine neue iPad-Konkurrenz am 7. Juli

rj, den 5. Juli 2010

Eine strategische Entscheidung: der nächste Kindle wird kaum mit neuen Features auftrumpfen. Der reine E-Book-Reader wird ein reiner E-Book-Reader bleiben – schwarzweiss, ohne WLAN, ohne Touchscreen. Definitiv keine iPad-Konkurrenz, die Amazon demnächst verkaufen will – aber rechtfertigt die Spezialisierung aufs Wesentliche den nach wie vor hohen Preis?

Auf dem Kindle soll man Bücher lesen: an dieser Selbstbeschränkung ändert auch der noch diese Woche in den USA auf den Markt kommende, neue Kindle DX nichts. Schwarzweiss-eInk-Bildschirm, kein WLAn, kein Touchscreen – anderswo nennt man das „Besinnung auf die Kernkompetenzen“.

Dass Amazon kein zweites iPad bauen will, ist sicher keine falsche Entscheidung. E-Book-Enthusiasten schören auf das kontrastreiche e-Ink-Display, welches entspannteres Lesen erlauben soll als „selbstleuchtende“ Displays. Um 50% habe man den Kontrast des 9,7″-Displays beim neuen Modell noch hochgezogen.

Als E-Book-Reader macht der Kindle eine gute Figur, zweifellos – E-Books kann man in über 100 Ländern kostenfrei via 3G-Netz laden, das Lesen geht dank diesbezüglich optimiertem (s/w-) Display hervorragend, die Batterielaufzeiten sind mit 1-2 Wochen Lesezeit höchst beachtlich, und mit Spiegelungen hat auf e-Ink niemand zu kämpfen – im Gegensatz zum ausschließlich als Glossy-Modell erhältlichen iPad.

Nichtsdestotrotz bietet Amazon mit dem Kindle auch nach Preissenkung ein Gerät fast zum iPad-Preis an, das eben nur zu einer Anwendung taugt – für diese indes hervorragend. Knapp 380 Dollar soll der Kindle kosten – ob das für ein solches Spezialgerät noch ein Preis ist, bei dem eine nennenswerte Zahl an Lesefreunden zuschlägt? ist der Effekt gar beabsichtigt und ein „Einstieg in den Ausstieg“ bei den Lesegeräten, zugunsten der (kostenlosen) Kindle-Apps?“

Geht es um die Frage Kindle vs. iPad, wird die Entscheidung zwischen den E-Book-Reader und dem Allroundtalent getroffen werden müssen. Bemerkenswert allemal, dass der Preis trotz Apples Verortung im Hochpreissegment eine eher marginale Rolle spielen wird.


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