Ortungsdienste: Apple informiert über Nutzung der Standortdaten

kg, den 20. Juli 2010

Apple hat auf eine Anfrage des US-Kongresses reagiert und geht im Dokument „Apple Inc.’s Response to Request for Information Regarding Its Privacy Policy and Location-Based Services“ detailliert auf das Thema iOS-Standortdaten ein.

Konkret wurden von den Abgeordneten Edward Markey und Joe Barton einige Fragen an Apple gerichtet, wie und in welchem Umfang Standortdaten der Nutzer auf Mobil- und Desktopgeräten gesammelt werden. Stein des Anstoßes war ein New York Times-Artikel, in dem genau darauf eingegangen wurde.

Seit der Veröffentlichung von iOS 4 hat Apple die Optionen der Ortungsdienste stark verbessert: Zum einen zeigt ein kleines Icon in der Menüleiste der iOS-Geräte an, ob die Ortungsdienste gerade in Benutzung sind, zum anderen kann man für jede einzelne App bzw. generell systemweit Ortungsdienste deaktivieren, wenn gewünscht. So gibt es jederzeit einen Opt-Out für alle, die sich Sorgen um ihre Datensicherheit machen. Dennoch ist die eindeutige Offenlegung aller Fakten zu den Geodaten nicht unspannend – gerade hinsichtlich dessen, dass so mancher Nutzer bisher im Dunkeln geblieben ist, in welchem Maße und wo überall Daten erhoben werden.

Tatsächlich werden von Apple auch ohne die Nutzung dafür freigegebener Apps Geo- und andere Daten gesammelt, und zwar in regelmäßigen Abständen. Diese werden ohne Hinweis auf Geräte-ID, als anonymisiert übertragen, und auch nicht einzeln, sondern im Verbund mit den Daten anderer Geräte. Dies gilt sowohl bei iOS 4, als auch beim iPad mit iOS 3.2. Übertragen werden dabei Informationen über den vorhandenen Mobilfunkmasten, WiFi sowie GPS-Koordinaten. Diese werden für Apples eigene Datenbank genutzt. Übertragen werden die Daten nicht über Mobilfunk, sondern via WiFi, sofern es verfügbar ist.

Zusätzlich sammelt Apple in gewissen Abständen GPS-Daten, sobald eine Anwendungen zum Einsatz kommt, die das GPS nutzt. Dabei geht es z. B. um Anwendungen, die die Daten zur Analyse der Verkehrsbedingungen nutzen – bei TomToms Traffic HD ist dies der Fall. Möglich wäre es, dass Apple diese Daten in Zukunft selbst nutzt, um ähnliche Verkehrsdienste anzubieten. Die so erhobenen GPS-Daten werden ebenfalls anonymisiert.

Auch Diagnoseinformationen finden in der Datei Erwähnung: So können mittels Standortinformationen Empfangsprobleme genauer unter die Lupe genommen werden, um zu klären, ob es sich um Netzprobleme oder um Hardwarestörungen handelt. Diesem muss vom Nutzer selbst zugestimmt werden – meist bekommt man die Frage direkt, wenn man das iPhone neu einrichtet.

Auch das iAd Network findet Erwähnung. Unterschieden wird zwischen interessenbasierter Werbung und locationbasierter Werbung – erste wird im Zusammenspiel mit iTunes erstellt, hierfür gibt es einen gezielten Opt-Out. Der locationbasierten Werbung kann man nur entkommen, wenn man die Ortungsdienste deaktiviert. Ansonsten sammelt Apple die Informationen zum Standort, immer dann wenn eine Werbung diese abfragt. Die Daten bleiben bei Apple und gehen nicht weiter zu den jeweiligen Werbeanbietern.

Auch Dritthersteller werden in Apples Dokument bedacht: Nach der nutzerseitigen Zustimmung können diese auf die Standortdaten zugreifen.

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[via LA Times]


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