Apple ist böse: Twitter/Foursquare-Investor spricht Klartext

rj, den 22. Juli 2010

Auf der Geo-Loco-Konferenz in San Francisco machte Fred Wilson vom Twitter- und Foursquare-Investor Union Square Ventures keine Mördergrube aus seinem Herzen: Apple sei böse und bevormunde die User. Harte Worte von einem Akteur, dessen Investmentpartner zu einem nicht unerheblichen Teil auf den von Apple vorangetriebenen Trend zu ortsbasierten Diensten profitieren.

Apple „glaube, am besten zu wissen, was gut für Sie und gut für mich ist. Und ich denke, das ist böse“, zitiert Gigaom den Venturekapitalisten. Nun beruht insbesondere der Erfolg von Apples UI-Designs auf diesem Prinzip, Wilson wird aber konkreter. Das Quasimonopol in Sachen Apps führe dazu, dass Apple die Art und Weise, wioe App-Entwickler arbeiten, ebenso zu stark beeinflusse wie auch die Möglichkeiten der User, Apps zu finden und zu nutzen. Hoffnung setzt er auf die Android-Konkurrenz, die Apple zur Räson bringen könnte, dafür ist die offene Plattform jedoch noch nicht weit genug.

Man mag ergänzen, dass Google sich auch nicht in allen diesbezüglichen Belangen von Apple unterscheidet: so hat Apple den „Killswitch“ zur ferngesteuerten Deaktivierung bereits installierter Apps im Unterschied zu Google noch nicht betätigt. Eine Kritik an der Beeinflussung der Denkweise von App-Entwicklern gerät auch dann etwas kurz, wenn man außer Acht lässt, dass eben dieser App-Markt, von dem ein Anbieter mobiler Dienste entscheidend profitiert, eben von Apple überhaupt aus dem Boden gestampft wurde.

Nichtsdestotrotz: betrachtet man Apples Hang zur Gängelung von Entwicklern wie Usern, so wird ein kritischer und einflussreicher Akteur mit mobilen Apps im Hintergrund, die von Apple schwer ignoriert werden können, definitiv im Sinne der Nutzer sein. Auch wenn die Kritik eher mit dem Holzhammer vorgetragen wird.


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