Im Test: Dementium 2 ist Survival Horror für Nintendo DS

dh, den 24. Juli 2010
Dementium 2 - Screenshot
Dementium 2 – Screenshot

Scheinbar verlassene Korridore, ein dunkles Geheimnis und eine Prise Gore: Survival-Horror auf dem Nintendo DS? Und das auch noch in First-Person-Perspektive? Kann das überhaupt funktionieren? Und wie! Wir haben Dementium II aus dem Hause SouthPeak Interactive für euch angetestet und uns damit selbst in die Anstalt „Heller Morgen“ begeben. Ob wir’s überlebt haben, und was uns dabei widerfahren ist, werden wir euch in unserem Review verraten!

Als klar war, dass ich dieses Spiel übernehmen werde, wusste ich noch nicht, was mir mit Dementium II geliefert werden sollte: Eine von außen harmlose Nervenheilanstalt, die trotz heller Farben und des scheinbar freundlichen Personals einen subtilen Horror ausstrahlt und Gänsehaut garantiert.

Schreckmomente werdet ihr in Dementium II eher seltener erleben. Stattdessen ist es die gesamte Atmosphäre des Spiels und die eigene Fantasie, die einen Großteil des „Horrors“ ausmachen. Während ihr durch die verlassenen Gänge der Anstalt wandert, habt ihr das Gefühl, dass jederzeit etwas Grauenvolles geschehen könnte. Dies wird zusätzlich durch den äußerst stimmigen Soundtrack und die darin enthaltenen Stimmen und Geräusche untermalt.

Spüre den Wahnsinn!

Nun also zum Spiel selbst: Ihr schlüpft in die Rolle des Patienten William Redmoor, der nach einer Gehirnoperation erwacht und sogleich unsanft in eine der Zellen des ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses verfrachtet wird. Schon nach wenigen Minuten Spielzeit beginnt der Wahnsinn: Eure Umgebung verändert sich! Wo vorher noch triste Gefängniswände waren, hängen nun aufgespießte Insassen und ihr werdet euch gegen eine Hand voll zombieähnlicher Monster behaupten müssen.

Nachdem ihr diesen ersten Anfall von Wahnsinn überstanden habt, findet ihr euch außerhalb der Zelle wieder und versucht nun euch euren Weg raus aus der Anstalt zu bahnen, vorbei an dem aufmerksamen Wachpersonal. Zunächst nur mit einem einfachen Messer bewaffnet, werdet ihr im Verlauf eurer Odyssee eine Vielzahl weiterer Waffen wie Revolver und Vorschlaghammer finden. Je weiter ihr dabei in der Anstalt voranschreitet, desto mehr werden die Grenzen zwischen euren Abstechern in die Welt des Wahnsinns und der scheinbaren Wirklichkeit verschwimmen. Ihr folgt blutigen Schleifspuren und begegnet nun auch in der eigentlichen Anstalt den Monstern, die man zuvor für Bilder eurer Fantasie gehalten hat. Freunde von Stories mit dunklen Geheimnissen wie der Silent-Hill-Reihe werden hier ihre wahre Freude haben!

Gewöhnungsbedürftige Steuerung

Die Steuerung des Spiels ist für den Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig: Auf dem oberen Screen läuft die Handlung ab, während euch der untere als Karte dient, die anzeigt, welche Räume ihr bereits besucht habt. Während ihr euch mit dem Steuerkreuz nach vorne bewegt, steuert ihr eure Blickrichtung indem ihr den Stylus über den unteren Bildschirm bewegt. Die restlichen Tastenbelegungen sind so eingerichtet, dass ihr jederzeit gleichzeitig mit den Tasten und dem Stylus agiert. Gerade bei den Schusswaffen sorgt dies zwar anfangs für den ein oder anderen Fehlschuss, funktioniert aber nach kurzer Eingewöhnungszeit äußerst flüssig.

Im Gegensatz zum Vorgänger wurden zudem einige Makel verbessert. So werden besiegte Gegner nicht mehr wieder auftauchen nachdem ihr den Raum verlassen habt und ihr seid nun selbst in der Lage an Speicherpunkten euren Fortschritt zu sichern. Zudem verfügt euer Protagonist nun über die Fähigkeit zu springen und sich zu ducken, wodurch ihr neue Möglichkeiten erhaltet die Anstalt zu durchqueren. Die Grafik wurde noch weiter verbessert und reizt nun die Möglichkeiten des DS sehr gut aus.

Der einzige, wirkliche Kritikpunkt an dem Spiel dürfte die zu kurze Spielzeit sein: Erfahrene Spieler dürften „Dementium II“ bereits nach wenigen Stunden erstmals durchgespielt haben. Lediglich der im Spiel enthaltene Survival Mode dürfte dann noch für erweiterten Spielspaß sorgen.

Fazit

Dementium II übertraf tatsächlich alle Erwartungen, die ich an ein Spiel dieses Genres auf dem Nintendo DS hatte. Es wird ein stimmiges Horror-Survival-Game geboten, welches mit Sicherheit mit seinen Genrekollegen auf den „großen“ Konsolen mithalten kann und mit Recht einen roten „USK 18“ Hinweis trägt. Bitte mehr davon!


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Testergebnis

URS: 7,6 von 10
7,6