Singles mit iPhone in deiner Nähe! Singlesaroundme peilt potentielle Partner per GPS

rj, den 13. September 2010

Keine zwei Wochen ist es her, dass die schwule GPS-basierte Kontaktbörse Grindr zu Spekulationen über kommende Hetero-Ableger mobiler Partner- und Flirtbörsen anregte. Nun ist sie da: SinglesAroundMe kostet erst auf den zweiten Blick Geld, hat in Deutschland kaum Nutzer, zeichnet sich durch den üblichen Männerüberschuss aus und was die Risiken und Nebenwirkungen angeht: das werden wir erleben.

Einen Ausblick auf kommende GPS-basierte Mobildienste gibt SinglesAroundMe aber bereits – und wohl auch, welches Ausmaß an „öffentlicher Sichtbarkeit“ sowie der zugehörigen Bedenken auf Datenschützerseite aufkommen werden. Wie bereits bei Grindr angemerkt, werden sich vermutlich nicht nur paarungswillige Bürger für die Aufenthaltsorte diverser Singles interessieren.

SinglesAroundMe ist wenig überraschend erst ab 17 freigegeben und nicht lokalisiert, auch wenn selbstredend weltweit Profile erstellt werden können. Eine ganze Reihe von Profilangaben wird bei der Kontoerstellung abgefragt – sinnvoll, wenn man die App „im Ernst“ nutzen möchte.

Anschließend steht man vor einem recht dünn mit SAM-Nutzern und Nutzerinnen besiedelten Deutschland, was angesichts des erst kürzlich zurückliegenden Launchs wenig überrascht. Die Lokalisierung der Kontakte fällt anschließend jedoch erwartungsgemäß genau aus – klar, genau das ist Sinn und Zweck der App, nichtsdestoweniger hinterließ das Profilbetrachten mit GPS-Peilung hier ein unangenehmes Bauchgefühl.

Wie mit Pleaserobme auf die Einbruchsgefahren durch Twitter, Gowalla und Co. hingewiesen wurde, wird auch bei Diensten wie SAM kritisiert werden, dass ein Outing als alleinstehende, datewillige Frau mitsamt GPS-Peilung nicht nur zu angenehmen bis anregenden Kontakten führen kann.

Ob und in welcher Form sich Dienste dieser Art durchsetzen, wird man sehen – dass das erfolgreiche Singlebörsen-Prinzip aus dem (leicht anonymisierbaren) WWW nicht unbedingt einfach in die Teilanonymität eines GPS-Dienstes übersetzt werden kann, wird klar sein. Das erste Element der üblichen Seiten wurde jedoch bereits übernommen: Gucken ist erlaubt, Kontaktaufnehmen kostet Geld. Ob sich das Geschäftsmodell bewährt, obgleich man ja auch einfach vor Ort Ausschau nach den Personen hinter den Profilbildern halten kann?

Womit aber alle rechnen können: dass die passenden Werbeanzeigen demnächst auf den diversen Mobilplattformen ankommen werden. Ob man mit der GPS-Peilung auch Scherze nach dem XKCD-Vorbild treiben können wird?


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