Flugzeugfinder fürs iPhone erhöhen die Terrorgefahr

rj, den 4. Oktober 2010

Die angebliche Terrorbedrohung ist immer für einen Aufreger gut – nachdem eben 2.000 Downloads der „Plane Finder AR“ binnen einer Woche nach App-Launch erfolgten, werden sich nach den warnenden Worten eines britischen MPs einige User mehr die App zum Auffinden von Flugzeugen in Echtzeit fürs iPhone kaufen. Oder eine Gratisvariante.

Security through obscurity meets Streisand Effect: wenn es je ein Sicherheitsfeature war, dass Terroristen die aktuelle Position eines Linienflugs nicht exakt kannten, dann müsste man sich in der Tat Sorgen machen. So ist es allenfalls (ungewollte) Aufmerksamkeit für einige Apps, die mittels AR-Signal heutiger Linienflüge die exakte Position eines Flugzeugs mehr oder weniger live auf dem iPhone mit verfolgen können.

Der britische MP Patrick Mercer fordert nun die Kriminalisierung der App: „Alles, was es unseren Gegnern vereinfacht, Ziele zu finden, ist Wahnsinn. Die Regierung muss sehen, wie die Vermarktung solcher Ausrüstung kriminalisiert werden kann.“ Auch das US-Department of Homeland Security überlege, wie man „Flugzeuge schützen“ könne.

Was in den USA noch kein allzu akutes Problem sein dürfte: die „Automatic Dependent Surveillance-Broadcasts“ (ADS-B)-Signale, die Flugzeuge zur Standortübermittlung per Satellit verwenden, sind in den USA praktisch noch gar nicht im Einsatz, bislang bringen die Apps vorwiegend bei europäischen Airlines überhaupt Ergebnisse zuwege. Dort jedoch durchaus ordentliche.


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