Apple Q4 2010: Umsatz über 20 Milliarden, Gewinn über 4 Milliarden

ml, den 18. Oktober 2010

Gerade hat Apple die Quartalszahlen für den am 25. September 2010 beendeten 3-Monats-Zeitraum veröffentlicht. Demnach hat die Firma mal wieder die eigenen Erwartungen deutlich geschlagen. Lediglich die iPod-Sparte musste erneut einen Rückgang hinnehmen. Mit insgesamt über 65 Milliarden Dollar Umsatz im Fiskaljahr 2010 konnte Apple somit das Ziel der „50 Billion Dollar company“ mehr als erreichen. Die guten Zahlen reihen sich nahtlos in die guten Ergebnisse von Google, Intel, IBM und HTC ein.

Gewinn und Umsatz

Von Juli bis Ende September erwirtschaftete Apple einen Umsatz von 20,34 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg auf 4,31 Milliarden Dollar und damit um über 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Bruttogewinnmarge sank gegenüber dem dritten Quartal von 39,1 auf 36,9 Prozent.

Stark hat sich das internationale Geschäft entwickelt. Außerhalb der USA erwirtschaftete Apple 57 Prozent seines Umsatzes. Insbesondere der asiatische und der getrennt ausgewiesene japanische Markt wuchs kräftig. Die Barreserven und kurzfristig verfügbaren Mittel steigerte Apple um 5,7 Milliarden auf nunmehr 51 Milliarden Dollar.

Macs

Bei den verkauften Macs erzielte Apple einen Absatzrekord. Insgesamt gingen 3,89 Millionen Macs über die Ladentheke und damit 27 Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor sechs Jahren brauchte es noch ein ganzes Jahr diese Menge an Macs zu verkaufen. In den USA ist Apple inzwischen hinter Acer der viertgrößte Computerhersteller.

Besonders beliebt sind die Mobil-Macs aus Cupertino, die mit 2,64 Millionen verkauften Einheiten inzwischen mehr als zwei Drittel der insgesamt verkauften Rechner ausmachen. Die Frage ob die iPad-Verkäufe die Zahlen der portablen Macs beeinflusse ist dabei für Steve Jobs keine Frage des ob sondern des wann. Bei den 1,24 Millionen verkauften stationären Macs erwies sich laut Peter Oppenheimer insbesondere der im Juli überarbeitete iMac als Umsatztreiber.

iPod, iPhone und iPad

Der Blick auf die Zahl der verkaufen iPods zeigt deutlich, dass der Zenit der MP3-Player überschritten ist. Schon zum vierten Mal in Folge musste Apple hier einen Rückgang hinnehmen. Insgesamt wurden nur noch 9,05 Millionen iPods (11 Prozent weniger) verkauft.

Das dürfte Apple jedoch verschmerzen können, denn gleichzeitig stieg die Zahl der verkauften iPhones auf 14,1 Millionen und damit um über 90 Prozent. Wieviele wären es wohl gewesen, wenn das weiße iPhone verfügbar gewesen wäre? In der Bilanzpressekonferenz hieß es, dass Apple mehr iPhones hätte verkaufen können, wenn mehr produziert worden wären. Mit 8,8 Milliarden Dollar trug die Sparte iPhone & Zubehör beachtlich zum Gesamtumsatz bei. Stolz betont Apple in seiner Pressemeldung auch den Fakt, dass man mit der Anzahl der verkauften Mobiltelefone im letzten Quartal klar an RIM vorbeiziehen konnte.

Verfügbarkeitsprobleme bremsten auch den Erfolg des iPads. Die 3,27 Millionen verkauften Stück des Premierenquartals waren nicht nur ein Strohfeuer der Early Adopter. Insgesamt wechselten in den vergangenen drei Monaten 4,19 Millionen iPads den Besitzer und sorgten für einen Umsatz von 2,7 Milliarden Dollar. Laut Peter Oppenheimer konnte die Produktion der iPads im September erstmals Schritt mit der Nachfrage halten. Jetzt soll das iPad in weiteren Ländern eingeführt werden.

Verschiedenes

Seit dem Start konnte Apple 250.000 Einheiten des überarbeiteten Apple TVs verkaufen. Die Apple Retail Stores trugen mit 3,5 Milliarden Dollar zum Umsatz bei. Dort wurden 874.000 Macs verkauft, wobei ein beträchtlicher Teil an Neukunden ging. Für das kommenden Jahr sind etwa 50 neue Retail Stores geplant, so auch im kommenden Frühjahr in Dresden.

Ausblick

Wieviel darf man noch auf den Ausblick einer Firma geben, die seit Jahren die eigenen Angaben immer wieder pulverisiert? Für das erste Quartal 2011 geht man bei Apple jedenfalls von etwa 23 Milliarden Dollar Umsatz und einem Gewinn von über 4 Milliarden Dollar aus. Wieviel diese Zahlen wert sind, werden wir in drei Monaten sehen. Fakt ist, dass es in naher Zukunft zumindest kein 7-Zoll iPad geben wird. Einem solchen Gerät hat Steve Jobs in der Bilanzpressekonferenz eine deutliche Absage erteilt. Weiter positiv dürften sich auch die iPhone-Verkäufe entwickeln. Ende Oktober fällt das Telekom-Monopol (o2 und Vodafone) und dürfte damit in Deutschland für einen deutlichen Schub bei den iPhone-Verkäufen sorgen.


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