DosPad/iDos: Dos-Emulator für iPad, iPhone nach App Store-Verbannung auf Cydia

rj, den 27. Oktober 2010

Solitaire auf dem iPad, Mario auf iPhone 4 – DosPad ermöglicht das und noch einiges mehr. Die DosBox-Portierung bringt DOS auf iPad und iPhone, installiert wurden bereits Windows 3.1 über das Tool, das nur noch auf Cydia (gratis) verfügbar ist – ein vierstündiges Gastspiel von iDOS im App Store endete schnell, nachdem der Lesezugriff aufs komplette iOS-Filesystem bekannt wurde.

Die guten alten DOS-Zeiten auf modernen Rechnern nachempfinden kann man mit der DOSBox – einem DOS-Emulator, der alte Klassiker aus SoundBlaster-Zeiten auch auf neue Hardware bringt. Mit der Portierung für iPad und iPhone nun auch auf Apples mobilen Geräten – nur leider nur noch für das Jailbreaklager.

DOSBox ist bereits auf Windows und Mac Mittel der Wahl, um Uralt-Spiele und -programme auch auf modernem Gerät komplett mit Sound zum Laufen zu bekommen. Portiert wurde DOSBox als „iDOS“ auf iPhone und iPad, im App Store war die kostenpflichtige App indes nur wenige Stunden. Dann störte sich Apple wohl an Möglichkeiten wie jener, .exe-Files von der Kommandozeile aus aus dem Internet nachzuladen und auszuführen, oder mittels simplem „Mount“-Befehl das Root-Filesystem des iPhone eben mal komplett in Lesezugriff zu bekommen.

Kurz darauf erschien DosPad bzw. Dospad beta für iPad bzw. iPhone via Cydia – kostenlos und aus dem Repository http://www.litchie.net/cydia zu laden. Dafür muss man in der Quellenverwaltung das Repo hinzufügen und anschließend DosPad (fürs iPad) oder Dosapad beta (für iPhone, Retina-Display ist unterstützt) installieren.

Mit dem DOS-Emulator kommen zwei vorinstallierte Spiele – Digger und Mario. Die befinden sich im Verzeichnis /games. Nachinstallieren kann man via Kommandozeile und vorinstalliertem Unzip:


c:> copy www.dosgamesarchive.com/files/mario.zip
c:> unzip mario.zip

Dospad mounted ein c: und ein d:-Laufwerk, wer mit dem Mount-Trick auf das Filesystem des iPhone zugreifen will, kann das mit dem Befehl mount e / und anschließender Bestätigung tun. Was für eine App Store-App eine mittlere Sensation war, ist für Jailbreaker mit Lese- und Schreibzugriff via Konsole/SSH indes eher ein nettes Gimmick.

Spannender sind definitiv die Möglichkeiten, die der DOS-Rechner im Miniaturformat bietet. Die sind spieletechnisch (zumindest auf dem iPhone) eingeschränkt – die Tastatursteuerung verdeckt den Bildschirm bis zur Unbenutzbarkeit, Hochformat mit „Gamer“-Tastatur ist auf der iPhone-Beta nicht verfügbar. Auf dem iPad entfalten sich hingegen die Möglichkeiten.

Auf Toucharcade hat man bereits eine Windows-Installation an den Start gebracht. Solitaire inclusive. Kommentar: „This is unreal. The capabilities of this emulator is insane.“

In der Tat macht die App aus einem iPad oder iPhone einen weitgehend vollwertigen DOS-Rechner. Nachdem bereits CD-Rom-Images zum Laufen gebracht werden konnten, steht dem mobilen Revival von zahlreichen Klassikern nichts mehr im Weg. Wenn man sich an der gelegentlich unklaren Lizenzlage der Spiele aus den 80er- und 90er-Jahren nicht stört.


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