Apple: Unabhängigkeit von Handyprovidern mit eigener SIM-Karte?

rj, den 28. Oktober 2010

Es klingt ein wenig wie „In Europa soll das möglich sein“: Apple arbeite Gerüchten zufolge mit dem SIM-Hersteller Gemalto an einem fest eingebauten SIM-Chip in kommenden Mobilgeräten, der via App Store beispielsweise ein iPhone aktivieren kann. Anschließend soll der User selbst den Netzbetreiber auswählen, über den er sich ins Handynetz einbucht.

Unwahrscheinlich, technisch und strategisch fragwürdig klingt fast alles an der Geschichte, die GigaOM „aus Quellen“ erfahren haben will. Irreführender Titel, denn die Provider werden schlicht und ergreifend nicht aus der Verwertungskette entfernt; ungebräuchlicher Technologieeinsatz, der eine „Universal-SIM“ beinhaltet, die je nach gewähltem Netzprovider neu beschrieben wird; dazu ein Kooperationsmodell mit den Netzbetreibern, das selbst GigaOM als „Alptraum für die Carrier“ bezeichnet, bei dem sie nichtsdestotrotz jedoch mitspielen müssten. Die Frage wäre nur: warum sollten sie das tun?

Der Vorteil für Apple wäre, dass sie sich vollkommen aus dem direkten Geschäft mit den Handyprovidern zurückziehen könnten – man verkauft nur noch das Gerät mit fest verbauter „Universal-SIM“. Uber welches Netz zu welchem Tarif der Kunde anschließend mobil telefoniert, ist dessen Angelegenheit. Nachdem sich aber jeder Provider gerne mit iPhone-Tarifen und passenden Gerätesubventionen schmückt (und nicht zuletzt damit seinen Teil am iPhone-Marketing leistet), dürfte kaum einer der mitspielenden Akteure ein Interesse an einer solchen Lösung haben.


Ähnliche Nachrichten