Europäische Provider wollen Apple und Google für Datenverbrauch zur Kasse bitten

kg, den 8. Dezember 2010

Einige europäische Provider wollen sich offenbar zusammenschließen, um Firmen wie Apple und Google dazu zu verpflichten, einen Teil der Kosten der Netzinfrastruktur zu übernehmen. Grund hierfür sind die stetig steigenden Kosten, die für die Erweiterung der Netze von Nöten sind.

Zahlreiche Provider ächzen gerade unter der Belastung ihrer Netze, die durch moderne Smartphones wie das iPhone hervorgerufen wird. Vor allem die Datenhungrigkeit der Geräte ist ein Problem – diese wollen sich die Anbieter nun von den Herstellern bezahlen lassen. Die französische Telekom, Telecom Italia sowie die Vodafone Group wollen laut Bloomberg nun eine Abmachung treffen, die Content-Provider wie Apple und Google dazu zwingen soll, auf Basis des Verbrauchs Gebühren zu zahlen. „Serviceanbieter fluten die Netzwerke ohne Zuzahlung“, so Stephane Richard, CEO von France Telecom. Dabei ist die Datennutzung an sich eine gute Sache für Anbieter, allerdings eben auch ein täglicher Kampf um die dafür benötigten Bandbreiten.

Das Hauptproblem liegt für die Provider in den Kosten für die nötigen Infrastrukturen. Mehrere Milliarden Euro müssen für die entsprechenden Veränderungen aufgebracht werden, um mit der aktuellen Entwicklung der Geräte mitzukommen. Eine Folge der Datenhungrigkeit der Geräte sind bestimmte Datenlimits, die Provider ihren Kunden aufdrücken: Nach einem bestimmten Datendurchsatz werden Flatrates mittlerweile gedrosselt.

Eine Zahlungsforderung seitens der Provider wurde zuletzt in den USA gewünscht: Google und Verizon wollten erreichen, dass es möglich wird, Kunden bzw. die Contentanbieter dazu zu verpflichten, für die verbrauchten Daten zu zahlen. Die Federal Communications Commission hatte dem Wunsch allerdings nicht stattgegeben.


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