Twitter for Mac: iPad-ähnliche Oberfläche und geheime Macheist-Features

cd, den 7. Januar 2011

Neben dem neuen Namen Twitter for Mac* bekam Tweetie in der Version 2.0 im Mac App Store auch eine neue Oberfläche verpasst, die der der iPad-Version der offiziellen Twitter-App ähnelt. Das ist natürlich in erster Linie eine Geschmacksfrage und auch bei uns in der Redaktion gehen die Meinungen sehr auseinander.

Der Versionssprung ist zwar in erster Linie dem neuen Aussehen und Namen des Programms geschuldet, bei der Funktionalität hat sich aber auch ein wenig getan: Es werden weitere Imagehoster unterstützt, Links können im Hintergrund geöffnet werden und es lassen sich globale Tastaturshortcuts definieren, um Twitter for Mac ein- und auszublenden und einen neuen Tweet zu schreiben. Weg gefallen ist die Auswahl eines URL-Verkürzers, was nach der Einführung des Twitter-eigenen Dienstes zu erwarten war.

Es gibt allerdings auch Kritik gegenüber des UI-Designs. Während es weithin als „Geschmacksache“ gilt, verliert das Mac OS nach und nach einige seiner klassischen Features. Die Buttonleiste oben links ist zugunsten der Pfeilnavigation etwas nach unten gerutscht.

Die Pfeilnavigation im Mac App Store ist z. B. im Vergleich zu Safari farblich nicht von der restlichen Menüleiste zu unterscheiden. Apple missachtet damit genau genommen die hauseigenen Human Interface Guidelines.

In Twitter for Mac sind solche „Gestaltungsvariationen“ an einigen Stellen zu beobachten: Eine klassische Menüleiste an der Oberseite des Hauptfensters fehlt völlig, wer das Fenster verschieben möchte, der kann dies an der linken Seite tun. Das ist noch nicht mal auf den zweiten Blick intuitiv.

Im Tweet-Fenster rutscht die alte Menüzeile auf die Unterseite des Fensters, ebenfalls das schwarze Areal.

Auch in Twitter für Mac wurde die Buttonleiste oben links nach eigenem Gusto angepasst: Farbliche Abhebung der Buttons sucht man vergeblich, es bleibt lediglich eine schwarze Markierung der dunkelgrauen Buttons, die sich je nach Displayeinstellungen nur schwer erkennen lässt.

All diese Abweichungen von den sonst gesetzten Standards dürfte für einiges an Verwirrung sorgen, nicht nur bei langjährigen Mac-Nutzern, sondern auch bei Neueinsteigern, die sich mittelfristig darauf einstellen müssen, dass sich mache App anders verhält als die anderen.

Für Käufer des MacHeist nano Bundles gibt es noch weitere „super-geheime“ Einstellungsmöglichkeiten. Dazu muss bei gedrückten ctrl-alt-cmd-Tasten das Hilfe-Menü aufgerufen und Mail-Adresse sowie Seriennummer aus dem Bundle (zu finden im eigenen Nutzerbereich bei Macheist) eingegeben werden. Dadurch erhält man in den Einstellungen noch den Punkt „Super Secret“, zu denen zum Beispiel ein „Avatar Derepeater“ gehört, die Änderung der Linkfarbe und die Möglichkeit die App automatisch auszublenden, wenn sie im Hintergrund läuft.

Wie Scott Boms gestern herausstellte, lassen sich einige der freigeschalteten Features auch von Nicht-Macheistern freischalten: defaults write com.twitter.twitter-mac ESCClosesComposeWindow 1 sorgt dafür, dass man mit Escape-Taste das Nachrichtenfenster schließen kann, mit defaults write com.twitter.twitter-mac TypeAnywhereToTweet 1 kann man mittels Tippen direkt ein Nachrichtenfenster aufmachen, und defaults write com.twitter.twitter-mac UserTimelineDerepeater 1 deaktiviert die mehrfache Anzeige eines Useravatars in einer Timelineansicht. Deaktivieren kann man die jeweiligen Features, wenn man die 1 gegen eine 0 tauscht.


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